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Pastewkas durchgeknallte Nostalgie-Show zeigt, was dem Fernsehen heute fehlt

Sensationelle Stab-Übergabe in der irrsten Quizsendung im deutschen Fernsehen: Smoking-Moderator Bastian Pastewka verwandelte "Wer stiehlt mir die Show?" in eine sympathisch altmodische Retro-Gala. So viel Spaß hatte er selten im TV - bis zum Finale. Da verließ ihn plötzlich die Fortüne.

Bastian Pastewka beim Start in seine Ausgabe von
Am Schluss verlor Bastian Pastewka das WSMDS-Finale gegen Shirin David. Besonders unglücklich wirkte er nicht. Er hatte in der Sendung ja seinen Spaß gehabt. (Bild: ProSieben / Max Beutler)

So ein Fernsehabend - so schön. Der sollte nie vergehen! Das muss der sentimentale Schunkel-Soundtrack gewesen sein, der am Dienstagabend dem liebenswürdigen, mitteljungen Herren mit Fliege und feinem Abendanzug permanent durch den Kopf ging. Mit der Übernahme der Moderation von "Wer stiehlt mir die Show?" hatte Bastian Pastewka sich vermutlich das größte Geschenk seines Lebens erkämpft - und seiner riesigen Fan-Gemeinde, die sich mittlerweile vermutlich eher jenseits des Senders ProSieben befindet, die angenehmste Überraschung beschert.

Das Vergnügen kostete er voll aus: Selten bis nie zuvor hatte man bei ProSieben so viele Pfauenfedern, so viel Bühnenfeuerwerk, ein so beherzt aufspielendes "Funkorchester", Balletttänzerin und einen Show-Gastgeber, der sich sein selbst gesungenes Intro nicht nehmen ließ, gesehen. Mit einem Wort: Bastian Pastewka, der TV-Nostalgiker, dessen persönliche Vorlieben in die Ära von Kulenkampff, Frankenfeld, Carrell und Rosenthal zurückreichen, war voll in seinem Element. Er verneigte sich vor den großen Vorbildern und zollte ihnen noch mit dem kleinsten Detail der von ihm liebevoll umgestalteten Sendung Respekt.

Zauberhafter Rabatz - betulich, aber einfach gut

"Hier ist was los, Freunde!", schwärmte er schon zu Beginn der Sendung. "Ist das zauberhaft!", meinte Pastewka. Er hatte mit seiner Ankündigung völlig Recht: "Heute machen wir Rabatz." Dass er später die Show trotzdem wieder verlor, war da gar nicht mehr wichtig. Der Schauspieler und Comedian Pastewka hatte sich seinen großen Fernsehmoment gewünscht. Und er bekam ihn! "Ich glaub', ich habe den herrlichsten Beruf der Welt", sang der Smoking-Entertainer in ProSieben-Diensten. Fast wirkte es so, als wäre das schon immer Pastewkas Bestimmung gewesen.

Bastian Pastewka am roten Telefon mit Glückschweinchen in seiner Ausgabe von
Glückschweinchen, ein rotes Telefon und ein eleganter Abendanzug: Bastian Pastewka gab der Show einen glamourösen Retro-Look. (Bild: ProSieben / Max Beutler)

Was er einfach anders machte als zuvor Joko Winterscheidt, der sich in der Vorwoche seine eigene Sendung abluchsen ließ: Bastian Pastewak drehte den Zynismus-Regler auf null, scheute vor Betulichkeit nicht zurück und veränderte mit ganz viel Herzenswärme das Raumklima im Berliner Studio. "Ein bisschen Fernsehen so wie früher", wie er selber meinte.

Teddy will nur mehr dabei sein - irgendwie

Und so hatte er auch nette Worte für Teddy Teclebrhan, angesichts dessen Verhaltensauffälligkeiten Kollege Winterscheidt zuletzt öfter mal die Nerven verloren hatte. Ganz anders Bastian Pastewka. "Teddy, wie weit kommst du heute", fragte er den Comedian mit der Mütze und meinte das gar nicht hämisch. Teddy fühlte sich auch gar nicht angegriffen und antwortete daher "olympisch": Hauptsache, dabei sein. Das sei wichtig.

Teddy Teclebrhan sitzt nach seinem Ausscheiden bei
Eine Konstante hat "Wer stiehlt mir die Show?" dennoch: Teddy Teclebrhan kommt nicht besonders weit. Diesmal nahm der Comedian sein frühes Ausscheiden vergleichsweise gelassen. "Dabei sein ist alles." (Bild: ProSieben / Max Beutler)

Als Teclebrhan dann tatsächlich schon wieder früh rausflog und sogar noch vor der Wildcard-Kandidatin Laura aus Hamburg als Erster gehen musste, zeigte sich Pastewka milde. Teddy durfte auf einem Klappstuhl sitzend sogar wieder zurück auf die Bühne kommen. Als Zuschauer. "In meiner Show wird niemand rausgeschmissen", meinte der liebe Basti.

Pastewkas Pokerface half ihm im Finale dann doch nichts mehr

Kein Wunder, dass das verlorene Finale für Pastewka dann auch kein verbissenes Drama werden würde - auch wenn er sich redlich bemühte, die eben erst gewonnene Moderationshoheit fürs Erste zu behalten. Deswegen schnitt er die coolsten Grimassen und ließ sich keineswegs in die Karten schauen, geschweige denn plump überrumpeln, als er ins Duell mit Shirin David zog. "Ich liebe dein Pokerface", musste der Rap-Star neidlos zugestehen. Und auch Katrin Bauerfeind, die wie üblich die Schluss-Runde leitete, war hin und weg von Pastewka. "Bastian, du machst selbst mich fertig", sagte sie.

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Doch dann flatterten doch seine Nerven - und Ex-DSDS-Jurorin blieb cool. "Wir zwei sind übrig, ich drehe total durch", hyperventilierte Pastewka. "Ich muss duschen", stöhnte er. Vor allem bei Mode- und Moderne-Welt-Fragen zog er dann den Kürzeren. So fand er anders als Shirin David keine Antwort auf die Frage, welche Sonnenbrille auf Deutsch für Strahlenschutz steht. Shirins richtige Antwort: "Ray Ban".

Ein andermal war die Musikerin ihm mit der Antwort voraus, welche vier Modelle eines modernen Autoherstellers mit den Anfangsbuchstaben gemeinsam das Wort "Sexy" ergeben würden. Shirin David meinte richtigerweise: "Tesla". Bastian Pastewka war sich sicher: "Saab".

Da konnte seine Gegnerin nur aus tiefstem Herzen antworten: "Saab - was ist das denn?". Shirin David siegte! Nächste Woche ist sie dran mit dem Moderieren. Man darf von einer neuerlichen Atmosphäre-Rochade bei "Wer stiehlt mir die Show?" fast sicher ausgehen.

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