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Pasta von der Suchmaschine

Gegen Essens-Bestellplattformen formiert sich Gegenwehr: Der Handelsriese Metro pusht „Order with Google“, einen neuen Dienst des Suchmaschinenkonzerns. Für Restaurants soll das Liefergeschäft damit günstiger werden.

Pasta Bolognese, Pizza Calzone und dazu Tiramisu – bei „Tony’s Pizza“ in München gibt es italienische Klassiker ebenso wie Burger und Baguettes. Der Heimlieferdienst versorgt hungrige Büro-Mitarbeiter und Privathaushalte mit internationalen Küchenbestsellern. „Pizza und Co. gehen immer“, sagt Inhaber Sven Zieringer.

Seit einigen Wochen können Zieringers Kunden die Gerichte indes nicht nur über die Bestellplattform Lieferando ordern, sondern auch direkt via Google bestellen. Wer über die Suchmaschine nach Tony’s Pizza in München fahndet, bekommt zum einen die üblichen Treffer angezeigt: die Restauranthomepage ganz oben in den Suchergebnissen, darunter Einträge bei der Bestellplattform Lieferando. Zum anderen finden sich rechts daneben, in den Adress- und Kontaktinformationen, auch die beiden schlichten Felder: „Zum Mitnehmen bestellen“ und „Bestellen und Liefern lassen“.

„Order with Google“ nennt sich die Funktion, die seit einiger Zeit in den USA läuft und seit Ende Oktober auch in Deutschland. So unspektakulär das neue Angebot optisch auch wirkt, so gefährlich könnte es auf Dauer für die großen Bestellplattformen werden. Denn Google will die Nutzer schon abfangen, bevor sie Lieferando & Co. ansteuern.

Hohe Provisionen für Lieferando & Co.

So können Nutzer, die im Internet nach Schnitzel oder Sushi fahnden, ihre Bestellungen direkt über die Google-Business-Einträge der Restaurants oder den Kartendienst Google Maps abwickeln, ohne die Website des jeweiligen Restaurants zu besuchen, oder eine zusätzliche App installieren zu müssen. Bestellungen könnten so künftig leichter „ohne einen zusätzlichen Lieferdienstleister“ funktionieren, sagt ein Sprecher des Großhändlers Metro. Der Düsseldorfer Konzern, zu dessen Kernkundschaft Gastronomen zählen, hat sich mit dem Wiesbadener Unternehmen App Smart verbündet, um „Order with Google“ in Deutschland zu pushen.

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Voraussetzung für die Nutzung des Dienstes ist eine Schnittstelle zu Google. Hier kommt der Metro-Partner App Smart ins Spiel, der mit einem speziellen Online-Shopsystem für die Anbindung sorgt. Die monatlichen Kosten sollen zwischen 69 und 149 Euro liegen und damit in der Regel deutlich unter den Lieferando-Tarifen. Deutschlandweit 1500 Restaurants seien bereits an Bord, sagt App-Smart-Chef Matthias Thom.

Möglichst bis Januar sollen sie an die Google-Dienste angedockt werden. Metro unterstützt unter anderem beim Ausbau des Kundenstamms. „Der Bedarf ist riesig“, sagt Thom. Restaurants setzen gerade in Corona-Zeiten auf das Liefergeschäft als zusätzliche Einnahmequelle. Das Problem dabei seien aber die hohen Provisionen für die Bestellplattformen. Viele Gastronomen würden daher versuchen, vor allem ihre Stammkunden von den großen Portalen wegzulotsen. Gerade in der Krise kommt es bei vielen Restaurants schließlich auf jeden Cent an.

Metro will mit der Kooperation die eigene Gastro-Klientel stärker an sich binden, um langfristig unter anderem von deren Warenbestellungen zu profitieren. Der Düsseldorfer Konzern setzt seit längerem verstärkt auf digitale Lösungen für die Gastronomie und arbeitet auch daran, ein eigenes Online-Bestelltool zu entwickeln. In Frankreich testen die Düsseldorfer derzeit bereits mit 52 Restaurants die Einbindung von entsprechenden Bestellfunktionen auf der Restauranthomepage.

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