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Was passiert, wenn Trump den Iran-Deal aufkündigt?

Die ersten, die unter Donald Trumps Aufkündigung des Atomabkommens leiden würden, wären die Autofahrer. (Bild: AP)
Die ersten, die unter Donald Trumps Aufkündigung des Atomabkommens leiden würden, wären die Autofahrer. (Bild: AP)

Donald Trump bezeichnet das 2015 beschlossene Atomabkommen mit dem Iran als „schlechtesten Deal aller Zeiten“ und fordert eine Nachbesserung. Der Kontrakt sei „nicht neu verhandelbar“, stellte daraufhin der iranische Präsident Hassan Ruhani klar. Sollte der US-Präsident das internationale Abkommen zum 12. Mai aufkündigen, würde das viele Menschen und Wirtschaftszweige treffen.

Die ersten, die die veränderte Lage zu spüren bekämen, wären laut „CNN Money“ die Autofahrer. Iran steht bei den Erdölreserven aller Länder auf Platz vier und ist im Besitz eines Fünftels des weltweit verfügbaren Erdgases. Seitdem die Sanktionen im Rahmen des Atom-Deals mit den USA, Deutschland, Russland, China, Frankreich und Großbritannien gelockert wurden, fördert es 3,8 Millionen Barrel pro Tag und damit eine Million mehr als zuvor. Neue Sanktionen auf Ölexporte hätten weltweit Konsequenzen und könnten die Preise erheblich in die Höhe treiben. Schon jetzt haben sie allein in diesem Jahr um 13 Prozent zugelegt und liegen damit auf dem höchsten Stand der vergangenen drei Jahre.

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Joe McMonigle vom Hedgeye Risk Management sagte vergangene Woche gegenüber „CNN Money“: „Die Iran-Politik des Präsidenten ist der Hauptgrund für die gestiegenen Preise.“ Und er zeigte sich überzeugt davon, dass diese auch weiterhin steigen werden.

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Auch Boeing und Airbus würden zu den Verlierern gehören

Die Flugzeughersteller Boeing und Airbus wären ebenfalls vom Ende des Atom-Deals betroffen. Im Auftrag der Regierung sollten sie die iranische Flugflotte modernisieren und auf Vordermann bringen. Nachdem die Sanktionen 2015 aufgehoben wurden, unterschrieb Boeing einen Deal über 8 Milliarden US-Dollar, für die es 80 Jets an die staatliche Fluggesellschaft Iran Air liefern sollte. Noch in diesem Jahr sollten die ersten Exemplare ausgeliefert werden. In den USA hängen zehntausende Jobs an dem Auftrag, insgesamt sind 100.000 Mitarbeiter von Boeing darin involviert.

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Für den Verkauf von 100 Flugzeugen hat auch der Konkurrent Airbus einen bestehenden Deal über 10 Milliarden Dollar. Da das europäische Unternehmen auch in den USA produziert, würden sich Sanktionen auch hier auswirken.

Total, VW und GE

Das französische Mineralölunternehmen Total gehört zu den Firmen, die mit Zustandekommen des Atomabkommens voll und ganz auf Geschäfte mit den Iran gesetzt haben. Mit einem Vertrag über 2 Milliarden Dollar hat sich das Unternehmen zusammen mit der China National Petroleum Corporation (CNPC) dazu verpflichtet, sich des South-Pars-Gasfelds anzunehmen. Ein Riesen-Deal, da es sich dabei um das größte bisher entdeckte Gasfeld der Welt handelt. Ob er aber durchgezogen werden kann, hängt laut dem Total-CEO Patrick Pouyanné direkt mit dem Fortbestand des Abkommens zusammen. Ohne legalen Rahmen müsse sein Unternehmen die Geschäftsbeziehungen neu überdenken, sagte er schon im vergangenen Jahr.

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Etwa zur selben Zeit hatte auch Volkswagen angekündigt, zum ersten Mal seit 17 Jahren Autos in den Iran liefern zu wollen. Und General Electric hat mit seiner Erdgas- und Erdöl-Sparte 2017 ebenfalls Millionen Dollar mit Aufträgen aus dem Iran verdient.

Neben der Reisebranche würde die gesamte iranische Wirtschaft leiden

Nachdem die Sanktionen vor drei Jahren gelockert wurden, wurde der Iran auch als Reiseland wieder interessanter. Touristen bekamen ihre Visa leichter bewilligt und Fluggesellschaften wie die Lufthansa und British Airways hatten Direktflüge im Angebot. Mit Accor hat die erste internationale Hotelkette Häuser im Iran eröffnet, weitere wie Melia und Rotana sollten folgen.

Schon jetzt gibt es Anzeichen dafür, dass neue Sanktionen die gesamte iranische Wirtschaft schwächen würden. Die Währung Rial hat in der letzten Zeit deutlich an Wert verloren, allein im letzten Jahr war es ein Drittel. Importe wurden dadurch teurer und auch die Iraner selbst verlieren das Vertrauen in ihre Währung und legen ihr Erspartes vermehrt in Dollar oder Euro an. Nicht zuletzt aus Unmut über die wirtschaftliche Lage kam es im vergangenen Jahr immer wieder zu Protesten gegen die Regierung.

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