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Erneute Panne bei Comdirect: Kunden können nicht an Börse handeln

Comdirect hat mal wieder Ärger mit der Technik: Kunden konnten am Mittwoch zeitweise bei der Commerzbank-Tochter keine Aktien handeln. Für die Onlinebank ist das doppelt peinlich.

Die Online-Bank und ihr Mutterinstitut sind in diesem Jahr wiederholt Opfer von IT-Pannen geworden. Foto: dpa
Die Online-Bank und ihr Mutterinstitut sind in diesem Jahr wiederholt Opfer von IT-Pannen geworden. Foto: dpa

Die Commerzbank-Tochter Comdirect hat an diesem Mittwoch erneut mit technischen Problemen gekämpft. Zahlreiche Kunden beklagten sich über eine Störung der Börsenanbindung, sodass sie keine Aktienkäufe- oder -verkäufe tätigen konnten.

Das Portal „allestoerungen.de“ verzeichnete bis zu 50 Störungen und hob den Status im Verlauf des Vormittags von „mögliche Störung“ auf „Störung“ an. Die Commerzbank bestätigte die Probleme gegenüber dem Handelsblatt. Auslöser seien Komplikationen bei einem Drittanbieter.

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„Das Brokerage-System ist seit heute früh gestört“, erklärte ein Sprecher. „Wir arbeiten unter Hochdruck an einer Lösung.“ Wie viele Kunden die Panne genau betrifft, sei unklar. Die Nutzer von Girokonten und anderer Produkte seien nicht betroffen, so der Sprecher.

Am frühen Nachmittag meldete die Bank das Problem als behoben. „Es gab heute Morgen eine technische Störung bei einem Dienstleister, diese betraf den Wertpapierhandel. Die Störung ist seit etwa 11.45 Uhr behoben. Allen betroffenen Kunden ein großes Danke für die Geduld!“, schrieb die Bank am Nachmittag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Für Comdirect ist die Panne doppelt peinlich. Nicht nur, dass betroffene Kunden keine Aktien, Fonds und andere Finanzprodukte mehr handeln konnten. Im Zuge des Umbaus der Commerzbank warb Comdirect-Vorstandschef Arno Walter vor Kurzem in einem Brief an die Kunden noch für die Vorteile der Verschmelzung: Commerzbank-Kunden erhielten Zugang „zum ausgezeichneten Brokerage-Angebot der comdirect“.

Am Mittwoch erhielten betroffene Kunden allerdings in ihrem Online-Depot seit dem Morgen eine Fehlermeldung: „Zurzeit besteht aus technischen Gründen keine Anbindung zu den Börsenplätzen, der außerbörsliche Handel ist ebenfalls von der Störung betroffen. Orders werden nicht weitergeleitet. Auf bereits erteilte Orders kann nicht zugegriffen werden.“

Betroffene Kunden konnten also weder bereits aufgegebene Order streichen, noch automatische Verkaufsanweisungen (sogenannte Stop-Loss-Order) verändern, einrichten oder streichen. „Wenn ein Schaden entstanden sein sollte, bitte an unsere Reklamationsabteilung wenden“, schrieb Comdirect auf Twitter.

Weiterhin online war offenbar der sogenannte CFD-Handel, eine außerbörsliche Handelsplattform der Comdirect, auf der Anleger mit einem deutlich höheren Risiko auf fallende und steigende Kurse spekulieren können.

Wiederholte Pannen

Comdirect und ihr Mutterinstitut sind in diesem Jahr wiederholt Opfer von IT-Pannen geworden. Anfang Juli gab es bei der Commerzbank Anmeldeprobleme im Onlinebanking. Die Homepage habe eine große Last an Anfragen verarbeiten müssen, wodurch es zu Wartezeiten gekommen sei, erklärte das Geldhaus.

Ende Juli gab es Darstellungsprobleme bei den Kontoständen: Einige Kunden waren laut dem Stand ihres Wertpapier-Depots über Nacht zu Multimillionären geworden, andere tief in die roten Zahlen gerutscht.

Kein Zugang zum Onlinebanking, Einblicke in fremde Konten, Buchungen, die sich in Luft auflösen: Auch andere deutsche Banken machten 2019 durch wiederholte Ausfälle von sich reden, darunter die Deutsche Bank, die Direktbank DKB, die Postbank sowie in den vergangenen Tagen die Münchner Fidor-Bank. Das Thema steht inzwischen auch auf der Agenda der Finanzaufsicht, heißt es von der zuständigen Behörde Bafin.

„Uns sind in den letzten zwei Jahren knapp 500 IT-Sicherheitsvorfälle gemeldet worden“, sagte Jens Obermöller, Leiter der Gruppe IT-Aufsicht, im September in Bonn. „Im Regelfall sind die Vorfälle, die uns gemeldet werden, von begrenzter Auswirkung.“ Mit einer wachsenden Zahl von Hackerangriffen hätten sie nichts zu tun.

„Der Großteil ist auf wirklich hausinterne Schwächen der Banken zurückzuführen“, so der Bafin-Experte damals. „Aus unserer Sicht mangelt es doch einigen deutschen – aber auch europäischen – Banken im Bereich der Cyberhygiene an ganz grundlegenden Themen.“ Vor allem die veralteten IT-Systeme sind demnach ein Problem. Zu Sanktionen gegen Banken greife die Bafin nur, wenn Fehler nicht abgestellt und wiederholt auftreten würden.