Yahoo Finanzen Palmöl, Zucker & Mineralöl: So ungesund ist Nutella wirklich
Wer zum Frühstück gerne ein Nutella-Brot isst, hat damit schon fast die Zuckermenge erreicht, die man laut Weltgesundheitsorganisation über den ganzen Tag verteilt zu sich nehmen sollte. Dabei ist der Zucker in der Schokocreme nicht das Hauptproblem. Eine Analyse der Zutaten!
Wie beliebt Nutella in Deutschland ist, zeigt sich bei der neuesten Aktion des italienischen Herstellers Ferrero: Seit einigen Tagen stehen in ausgewählten deutschen Supermärkten 3 Kilogramm-Eimer der Nuss-Nougat-Creme in den Regalen – und die Verkäufer berichten von einem riesigen Kundenansturm.
Hintergrund: Supermarkt verkauft Nutella in Eimern
Auch in Frankreich hatte eine Rabattaktion im Januar zu teilweise tumultartigen Auswüchsen geführt. Supermärkte der Kette Intermarché gewährten 70 Prozent Rabatt auf die 950-Gramm-Gläser und riefen damit einen regelrechten Ansturm hervor. Erstaunlich, denn: Dass Nutella extrem ungesund ist, ist nicht gerade ein gut gehütetes Geheimnis. Ein Blick auf die einzelnen Zutaten zeigt, wie gefährlich der regelmäßige Verzehr der Nuss-Nougat-Creme tatsächlich ist.
Palmfett: „Toxisch für Niere, Leber und Hoden“
Das pflanzliche Palmfett macht rund 20 Prozent eines Nutella-Glases aus. Bei der industriellen Verarbeitung, also z.B. beim Erhitzen, werden Fettsäureester gebildet. Diese gelten als gefährliche Stoffe, die schon in geringen Mengen große Schäden im Körper verursachen können. „Sie sind toxisch für Niere, Leber und Hoden“, sagt Alfonso Lampen, Lebensmittelexperte vom Bundesamt für Risikobewertung (BfR) zum ZDF-Verbrauchermagazin „Wiso“.
Die Glycidol-Fettsäureester, die ebenfalls bei der Palmöl-Verarbeitung entstehen, wurden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „wahrscheinlich karzinogen (krebserregend) beim Menschen“ eingestuft und stehen im Verdacht, das Erbgut zu schädigen. Das Deutsche Diabeteszentrum warnt außerdem vor einem erhöhten Diabetesrisiko durch die Verschlechterung der Blutfette, die Palmfett auslöst. Zudem würden Gefäßverkalkungen begünstigt – diese können zu Herzinfarkten, Schlaganfälle und sogar zum Tod führen.
Verbraucher-Sorgen: Datengier, Dickmacher und Niedrigzins
Ferrero möchte trotz dieser bekannten Expertenwarnungen nicht auf das Palmfett verzichten, da dies für die streichzarte Textur von Nutella sorge. Es könnte aber auch noch einen anderen Grund haben: Im Vergleich zu anderen Ölsorten wie Raps- oder Sonnenblumenöl ist Palmöl das preiswerteste Öl auf dem Markt.
Mineralöl: gefährlich für die Leber
Von Öko-Test erhielt Nutella in der aktuellen März-Ausgabe die Note ungenügend (6,0). Grund hierfür ist unter anderem die „stark erhöhte“ Menge an Mineralöl, die das Verbrauchermagazin in Nutella feststellte. Die gesättigten Kohlenwasserstoffe MOSH/POSH reichern sich im Körper an und können die Leber schädigen.
Synthetisches Vanillin: höchste Gefährdungsstufe
Auch künstlich hergestelltes Vanillin ist in Nutella enthalten und ist laut des „Beratergremiums für umweltrelevante Altstoffe“ der Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. gefährlich. Es gilt als krebserregend und steht in dem Verdacht, sowohl DNS-Schäden zu verursachen als auch Chromosomen zu verändern. Zudem hat synthetisches Vanillin eine appetitsteigernde Wirkung.
Zucker: ein Nutella-Brot deckt beinahe den Tagesbedarf
In 100 Gramm Nutella stecken 54 Gramm Zucker – mehr als die Hälfte also. So deckt bereits ein Nutella-Brot zum Frühstück fast schon den kompletten Tagesbedarf eines Erwachsenen und übersteigt den eines Kindes bei weitem. Ärzte warnen schon lange vor übermäßigem Zuckerkonsum. Zu viel Zucker macht Menschen übergewichtig, zersetzt ihre Zähne und kann den gefährlichen Typ-2-Diabetes auslösen. Einer Studie der University of New South Wales zufolge lässt Zucker zudem das Gehirn schrumpfen.
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Forscher der US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) entdeckten zudem, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Höhe des Zuckerkonsums und tödlichen Herzerkrankungen besteht. Demnach erleiden Menschen, deren Ernährung zu mehr als 25 Prozent aus Zucker besteht, dreimal häufiger einen Herzinfarkt als diejenigen, die mit weniger als zehn Prozent Zucker auskommen.
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