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"Für Milliardäre gleicht die Pandemie einem Goldrausch" — laut Oxfam haben sich die Vermögen der zehn reichsten Menschen verdoppelt

Pappaufsteller von Bill Gates, Elon Musk und Jeff Bezos stehen auf einer Fachmesse für digitales Marketing und Werbung in Köln. Die Männer gehören zu den reichsten Menschen der Welt.
Pappaufsteller von Bill Gates, Elon Musk und Jeff Bezos stehen auf einer Fachmesse für digitales Marketing und Werbung in Köln. Die Männer gehören zu den reichsten Menschen der Welt.

Die Corona-Pandemie hat aus Sicht der Entwicklungshilfeorganisation Oxfam (Oxford Committee für Famine Relief) soziale Ungleichheiten verschärft. Während sich das Vermögen der zehn reichsten Milliardäre verdoppelt habe, lebten über 160 Millionen Menschen zusätzlich in Armut, heißt es in einem Bericht, den Oxfam kurz vor Beginn einer digitalen Konferenz des Weltwirtschaftsforums Davos vorstellte. Auch in Deutschland habe die Konzentration der Vermögen weiter zugenommen.

Oxfam forderte von den Regierungen weltweit, Konzerne und Superreiche zur Finanzierung sozialer Grunddienste stärker zu besteuern, die Wirtschaft am Gemeinwohl auszurichten und für Impfgerechtigkeit auf der ganzen Welt zu sorgen. Von der Bundesregierung forderte die Organisation, die Vermögensteuer wieder einzuführen und von Konzernen und sehr Reichen eine einmalige Abgabe auf sehr hohe Vermögen zu verlangen.

Mittlerweile seien über drei Milliarden Menschen zweifach gegen Covid-19 geimpft, doch nur rund neun Prozent der Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommen habe mindestens eine Impfdosis erhalten, heißt es in der Oxfam-Studie: "Millionen Menschen, die hätten gerettet werden können, sind wegen der ungerechten Impfstoffverteilung an der Pandemie und ihren Folgen gestorben." Die Impfstoffe müssten als öffentliches Gut behandelt werden, auch weil Regierungen ihre Entwicklung mit viel Steuergeld gefördert hätten.

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Manuel Schmitt, Referent für soziale Ungleichheit bei Oxfam Deutschland, kommentierte: "Für Milliardäre gleicht die Pandemie einem Goldrausch. Regierungen haben Milliarden in die Wirtschaft gepumpt, doch ein Großteil ist bei Menschen hängengeblieben, die von steigenden Aktienkursen besonders profitieren. Während ihr Vermögen so schnell wächst wie nie zuvor und einige Ausflüge ins All unternehmen, hat die weltweite Armut drastisch zugenommen."

Kritik an Vorgehensweise bei der Datenerhebung

Die Organisation Oxfam musste sich für ihre Berichte in den vergangenen Jahren immer wieder methodische und inhaltliche Kritik gefallen lassen. Ein Kritikpunkt: Sie ignoriere Fortschritte in den ärmeren Ländern, zum Beispiel im Gesundheits- und Bildungsbereich, und fokussiere ausschließlich auf das Negative. Allerdings hatte erst vor einer Woche der Weltbank-Chef David Malpass gewarnt, dass die Kluft wieder wächst. Oxfam nutzt als Grundlage für die Erhebung unter anderem Vermögensschätzungen des US-Magazins "Forbes" sowie Daten der Schweizer Großbank Credit Suisse.

Oxfam ist nach eigenen Angaben eine internationale "Nothilfe- und Entwicklungsorganisation", mit einem Verbund von 21 Oxfam-Organisationen und rund 4100 lokalen Partnern in 90 Ländern.