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Ottobock verkauft Kunststoffsparte

Der Prothesen-Weltmarktführer verkauft sein Kunststoffgeschäft an die Schweizer Unternehmensgruppe Conzetta. Ottobock-Chef Näder will sich auf die Healtcare-Sparte fokussieren und dafür weitere Konzerntöchter verkaufen.

Zur Ruhe gekommen ist Hans Georg Näder in den vergangenen Wochen kaum. Der Chef und Inhaber der Ottobock-Gruppe in Duderstadt, mit nach eigenen Angaben rund einer Milliarde Euro Umsatz., kommt aus dem Verkünden gar nicht mehr heraus. Zunächst die Verlobung mit seiner junge Lebensgefährtin, dann der Verkauf von 20 Prozent des Kerngeschäfts an den schwedischen Finanzinvestor EQT. Und nun – um 14 Uhr wurde es den Mitarbeitern verkündet – veräußert er die Kunststoffsparte an die Schweizer Unternehmensgruppe Conzzeta. Am Donnerstag sei der Kaufvertrag in Frankfurt unterzeichnet worden, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Näder will sich nun ganz auf das Wachstum des Prothesengeschäfts kümmern, dafür braucht er Geld. Geld das möglicherweise für das Wachstum von Randschäften der Firmengruppe nicht mehr zur Verfügung stünde: „Strategisch konzentrieren wir uns noch mehr auf unser Kerngeschäft als Weltmarktführer in der technischen Orthopädie. Mit dem Verkauf der Kunststoffsparte verfolgen wir unseren Plan konsequent weiter“, sagt Näder.

Der 55-Jährige hat für seine künftigen rund 430 Ex-Mitarbeiter einen Eigentümer gefunden, der das Kunststoffgeschäft sogar am bisherigen Standort Duderstadt weiterführen will. Die Ottobock-Tochter produziert bei einem Umsatz von rund 130 Millionen Euro vor allem Schaumstoffe für die Autoindustrie, die zum Beispiel in Lenkrädern verbaut werden. Das Unternehmen wird bei der schweizerischen Conzzeta in den Geschäftsbereich Foam Partner integriert. Dieser würde seinen Umsatz dadurch verdoppeln, heißt es bei Conzzeta. Zur Gruppe zählen Unternehmen aus der Blech- und Glasbearbeitung sowie der Outdoor-Hersteller Mammut, sie ist an der schweizer SIX gelistet und setzte im vergangenen Jahr mehr als eine Milliarde Euro um.

Verkauf der IT-Tochter geplant

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Wenn die Kartellbehörden zustimmen würde die Transaktion im zweiten Halbjahr 2017 abgeschlossen sein, heißt es aus Duderstadt. Die Kunststoffsparte hatte Näders Vater Max vor 64 Jahren gegründet, damals mit dem Ziel, das Gewicht der Prothesen zu verringern. Ein bereits bestehendes Joint Venture zwischen Ottobock und Conzzeta in Schanghai geht nun komplett in den Besitz der Schweizer über ebenso die Produktionsstätten in den USA und China. In der Ottobock-Gruppe verbleiben werden nur die Produktion der Einlegesohlen mit Namen Technogel und das Matratzen-Start-up Matrazzo, das in Duderstadt selbst entwickelte Matratzen online und ab Fabrik verkauft.

Sehr wahrscheinlich wird es in absehbarer Zeit aber noch nicht ruhiger in Duderstadt. Denn durch die Fokussierung aufs Kerngeschäft steht auch die IT-Tochter Sycor zum Verkauf. 2016 beschäftigte der IT-Dienstleister 650 Mitarbeiter und setzte rund 72 Millionen um.