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Opern-Premiere: Lustig-lüsterne untote Helden reiten mit der Walküre

Gewaltig in ihrer Bildwirkung ist die braune lederne Kulisse, die die Neuinszenierung von Richard Wagners „Walküre“ an der Deutschen Oper umgibt. Wie Regisseur Stefan Herheim die Riesenmauer aus altmodischen Lederkoffern am Vorabend von Wagners Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ einführt, wissen wir nicht – aufgrund der Covid-19-Pandemie ist „Das Rheingold“ Ende der letzten Spielzeit ausgefallen und muss später nachgeholt werden.

Und dennoch: Als der gehetzte Siegmund die Hütte seines Rivalen Hunding erreicht, haben sich vermutlich viele Zuschauer der ersten großen Berliner Opernpremiere nach dem Lockdown das Symbol des Lederkofferhaufens bereits erschlossen: Wir befinden uns in einer Welt der Unbehausten, der Flüchtenden. Der tragische Held wird durch einen über die Bühne streifenden Wolf angekündigt – ein weiteres Bruchstück im assoziationsreichen Bildertheater Herheims und seiner Bühnenbildnerin Silke Bauer, das nicht weiter ausgeführt werden muss. Wolfe – gut, so nennt sich der marodierende Gott Wotan in Tarnung bei den Menschen. Aber auch Adolf Hitler wurde bekanntlich in der Wagner-Familie in Bayreuth als netter „Onkel Wolf“ eingeführt – an der Rampe von Auschwitz blieben derweil die Lederkoffer der Ermordeten zurück.

Walküre in der Deutschen Oper: Lise Davidsen singt mit ungewöhnlich heldischer Wucht

So offen assoziativ bleibt es nicht. Wagners Musikdrama „Die Walküre“, genau 150 Jahre alt, geht rücksichtsloser an die Gefühle der Spieler und der Zuschauenden als alle an...

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