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Onlinehändler Fashionette startet beim Börsengang schwach – Erster Kurs bei 29 Euro

Die Online-Plattform für modische Accessoires und Taschen kommt in turbulenten Zeiten an die Börse. Der erste Kurs liegt unter dem Ausgabepreis.

Zum Ausgabepreis beim Börsengang wurde der Modehändler Fashionette mit 192 Millionen Euro bewertet. Foto: dpa
Zum Ausgabepreis beim Börsengang wurde der Modehändler Fashionette mit 192 Millionen Euro bewertet. Foto: dpa

Mitten in in der zweiten Welle der Coronakrise geht ein weiterer Onlinehändler neu an die Börse: Die Aktie von Fashionette wurde am Donnerstagmorgen mit einem ersten Kurs von 29 Euro gehandelt. Der lag deutlich unter dem Ausgabepreis. Das Düsseldorfer Unternehmen hatte 3,605 Millionen Aktien zu je 31 Euro platziert. Damit lag der Emissionspreis am unteren Ende der Preisspanne, die von 30 bis 38 Euro je Aktie reichte.

Der Börsengang bringt 112 Millionen Euro ein. Davon gehen 37 Millionen an Fashionette selbst, die die Firma unter anderem für Zukäufe und die Expansion in weitere Länder ausgeben will. Auch in die IT-Plattform soll weiter investiert werden. Der Rest geht an den Mittelstands-Investor Genui, der 2015 die Mehrheit an Fashionette übernommen hatte und seinen Anteil mit der Emission auf 37 Prozent reduziert.

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58 Prozent der Aktien sind künftig im Streubesitz. Das Unternehmen hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres 62 Millionen Euro mit Designer-Handtaschen, Schuhen und anderen Mode-Accessoires umgesetzt und schreibt operativ schwarze Zahlen.

Zum Ausgabepreis wurde Fashionette mit 192 Millionen Euro bewertet. Die Emission ist auch Gradmesser für den Erfolg des Börsensegments „Scale“ der Frankfurter Wertpapierbörse. Das Initial Public Offering – abgekürzt IPO – wird eines der letzten in diesem Jahr am deutschen Markt werden. Beobachter rechnen höchstens noch mit ein bis zwei kleineren Transaktionen.

Auf globaler Ebene haben milliardenschwere Börsengänge in den USA und in China im dritten Quartal für einen regelrechten Boom gesorgt. Von Juli bis September wurden weltweit 447 IPOs verzeichnet, das Emissionsvolumen erreichte 95 Milliarden Dollar. Damit wurde das stärkste dritte Quartal seit 20 Jahren verzeichnet, heißt es in der jüngsten Auswertung der Beratungsgesellschaft EY.

Sechs deutsche Börsenneulinge im dritten Quartal

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg die Zahl der IPOs um 78 Prozent, das Emissionsvolumen hat sich mit plus 138 Prozent sogar mehr als verdoppelt. Allerdings gibt es bisher noch wenige Indikationen, wie sich die zweite Coronawelle auf den Markt auswirkt.

Besonders an den US-Börsen und in Schanghai und Hongkong kam es zu Mega-Emissionen. Europa blieb im dritten Quartal hinter der Entwicklung in China und den USA zurück. Das Emissionsvolumen kletterte um 51 Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar, die Zahl der IPOs wuchs um 56 Prozent auf 39.

In Deutschland wurden im dritten Quartal sechs Börsenneulinge gezählt. Vier Unternehmen wählten das Qualitätssegment Prime Standard der Deutschen Börse für ihre Erstnotiz: Siemens Energy, der Rüstungselektronikkonzern Hensoldt, der Wohnmobilhersteller Knaus Tabbert und das Beteiligungsunternehmen Brockhaus Capital Management.

Trotz Corona wird der bislang größte Börsengang überhaupt in Asien über die Bühne gehen: Der chinesische Zahlungsdienstleister Ant will 34,5 Milliarden Dollar erlösen, die Nachfrage nach den Titeln ist laut Finanzkreisen hoch.