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Omikron-Variante BA.5: Schützen Immunität und Impfung noch, oder kann man sich (schon wieder) mit Corona anstecken?

Sandra Ciesek ist Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt und Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität. Sie hat erste Daten zu BA.5 eingeschätzt.
Sandra Ciesek ist Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt und Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität. Sie hat erste Daten zu BA.5 eingeschätzt.

Die Omikron-Sublinie BA.5, die von der Weltgesundheitsorganisation als besorgniserregend eingestuft wurde, zeigt auch in Deutschland immer klarer ein Wachstum. Ihr Anteil in Stichproben verdoppelte sich zuletzt im Wochentakt – bisher aber noch auf recht niedrigem Niveau, wie aus dem Covid-19-Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom 2. Juni hervorgeht.

Die Entwicklung im Detail: Machte BA.5 Ende April noch 0,6 Prozent der auf Varianten untersuchten positiven Proben aus, so waren es in den Folgewochen 1,2 und 2,5 Prozent. Der aktuellste verfügbare Wert für vorvergangene Woche liegt bereits bei 5,2 Prozent. Sollte sich der Trend fortgesetzt haben, wäre aktuell von einem noch höheren Anteil auszugehen. Bisher aber ist der weitaus größte Teil der Infektionen auf die Omikron-Sublinie BA.2 zurückzuführen. Der Anteil der Variante BA.4 wächst hierzulande ebenfalls, bisher aber nur leicht und im Bereich von unter einem Prozent.

Laut dem Bericht scheint jedoch auch der stetige Rückgang der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gestoppt zu sein. In der Woche bis zum 29. Mai sei die Kennzahl zwar im Vergleich zur Vorwoche weiter um 37 Prozent gesunken, schreiben die Experten. In der aktuellen Woche stagniere der Rückgang jedoch. Das RKI appellierte erneut an Risikogruppen und Menschen ab 70 Jahren, sich mit einem zweiten Booster vor einer schweren Erkrankung zu schützen.

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Nur: Schützt die Impfung überhaupt vor BA.5? In Portugal stieg trotz der hohen Impfquote von 87 Prozent zuletzt nicht nur die Zahl der Neuinfektionen, sondern auch die Zahl der Krankenhauspatienten und die Sterblichkeit im Zusammenhang mit Covid-19.

Die Virologin Sandra Ciesek ist Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt und Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität. Sie schrieb dazu auf Twitter: "Ich denke, BA.4/BA.5 werden sich auch hier durchsetzen." Nach ersten Erkenntnissen entkämen sie durch bestimmte Erbgutveränderungen noch stärker den Antikörpern von Geimpften und Genesenen. Erste Daten von Menschen, die mit BA.1 infiziert waren – also in der frühen Omikron-Welle erkrankt waren – ließen keinen sicheren Schutz vor Infektion mit den beiden anderen Subtypen erwarten. Ansteckungen drohten insbesondere dann, wenn die frühere Infektion oder Impfung schon länger zurückliege.

Bisher gebe es dagegen keine Belege dafür, dass sich die Krankheitsschwere mit den beiden Subtypen wesentlich verändert hat, schrieb Ciesek. Dies müsse man weiter beobachten. In Hinblick auf die seit einiger Zeit laufende Anpassung von Corona-Impfstoffen an Omikron hielt sie fest: "Leider wird einem auch bewusst, dass wir mit einem auf BA.1 angepassten Impfstoff wohl wieder hinterherlaufen werden. Hier müssten wir besser und schneller werden."

Die bisher verfügbaren Impfstoffe sind noch auf das Virus von 2020 ausgerichtet – obwohl die Hersteller der mRNA-Impfstoffe wie Biontech/Pfizer und Moderna zunächst angekündigt hatten, dass eine Anpassung an Varianten nur wenige Wochen in Anspruch nehmen würde.

Wer Wellen durch BA.4 und BA.5 stoppen wolle, müsse mehr impfen – auch Genesene, hatte der südafrikanische Experte Tulio de Olivera vor einigen Wochen getwittert. Bei sogenannter hybrider Immunität – gemeint ist die Kombination aus Infektion und Impfung – komme es den dortigen Erfahrungen zufolge seltener zu Durchbruchsinfektionen.

dpa/fj