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Müller sollte bei der EM ein Sonderkennzeichen tragen

Müller sollte bei der EM ein Sonderkennzeichen tragen
Müller sollte bei der EM ein Sonderkennzeichen tragen

Jogi Löw nimmt ihn also doch mit. Den 31-Jährigen.

Als Auto bist du mit 31 offiziell Oldtimer und darfst ein Sonderkennzeichen tragen. So eins mit einem "H" hintendran. Die Voraussetzungen erfüllt Thomas Müller: "Nur leichte, angemessene Gebrauchsspuren, kein Fehlen wesentlicher Teile, keine erkennbaren Unfallrestschäden oder Anzeichen unsachgemäßer Instandsetzung", so verlangt's der TÜV. (Bericht: Löw gibt EM-Kader am 19. Mai bekannt)

Müller erreicht zwar nicht mehr die eingetragene Höchstgeschwindigkeit, hat aber auch keine künstliche Hüfte. Ich fänd's gut, wenn er bei der EM mit so einer Oldtimer-Rückennummer aufläuft. Konsequent wäre 13H.

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Thomas Müller lässt Joachim Löw keine Wahl

Die Geschichte ist in jeder Hinsicht kurios. Der aussortierte Weltmeister Müller beschloss, einfach so lange sehr gut zu kicken, bis ihn der Bundestrainer zurückholen müsse, wenn er keinen Volksentscheid riskieren wollte.

Die Coronakrise spielte dem Bayern-Profi in die Karten. Sextuple-Müller fräste sich ein Jahr lang brüllend durch leeren Stadien, seine laute Stimme hat sich jedem Fußballfan eingeprägt.

Manchmal träume ich davon, dass mich Müller schreiend durch den Supermarkt treibt. "Jetzt rechts, Mensch! Hafermilch! Hol sie dir! Los!"

Ich gebe zu, ich war dagegen. Neuaufbau ist für mich etwas anderes.

Als Deutschland Ende 2018 das tolle Spiel gegen Frankreich mit den pfeilschnellen Stürmern Timo Werner, Leroy Sané und Serge Gnabry machte, wurde Müller eingewechselt und störte nur. Ich dachte: Das war's für ihn. War’s dann auch.

Schreit Müller hinten alle weg?

Ich habe Respekt davor, wie er sich dagegen gestemmt hat, dass er aus dem Sortiment genommen wurde.

Meinetwegen soll er halt zurückkommen, die Story klingt gut. Den Titel gewinnen wir sowieso nicht, dafür ist unsere Abwehr zu schwach. Ich sag nur: Mbappé und Ronaldo.

Aber vielleicht spielt Müller ja bei der EM hinten und schreit sie alle weg.

Alex Steudel ist freier Journalist und lebt in Hamburg. Er war Bayern- und Nationalmannschaftsreporter und Chefredakteur von Sport-Bild. Inzwischen widmet er sich in seiner Kolumne für SPORT1 aktuellen Themen aus der Welt des Fußballs.