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Ryanair baut nach der Pleite von Air Berlin die Verbindungen nach Mallorca aus. Dabei stöhnt die Insel schon heute über die Touristenschwemme.

Ryanair baut nach der Pleite von Air Berlin die Verbindungen nach Mallorca aus. Dabei stöhnt die Insel schon heute über die Touristenschwemme.

Es ist kalt in Deutschland, bitterkalt. Da hilft es, sich gedanklich mit dem kommenden Sommerurlaub zu befassen. Wie wäre es etwa mit Mallorca? Die Balearen-Insel boomt. Wie die Geier stürzen sich die Airlines nach dem Aus des Mallorca-Shuttles (Air Berlin) auf das beliebte Urlaubsziel der Deutschen.

Am Montag kündigte auch der irische Billigheimer Ryanair neue Verbindungen dorthin an. Erstmals soll es im Sommer von Berlin-Tegel, Düsseldorf, Nürnberg und Stuttgart nach Palma de Mallorca gehen. Gleichzeitig soll die Flugfrequenz in Dortmund und Köln erhöht werden – von dort steuert Ryanair schon länger „Malle“ an.

Ryanair kommt mit seiner Ankündigung relativ spät. Nach der Air-Berlin-Insolvenz haben zahlreiche deutsche und europäische Fluggesellschaften ihr Mallorca-Engagement in den zurückliegenden Monaten deutlich ausgebaut. Der Reisekonzern Thomas Cook, zu dem Condor gehört, baut auf Mallorca gerade eine eigene Airline auf, die Thomas Cook Airlines Balearics. Mit den Cook-Airlines fliegen alleine rund eine Million Feriengäste nach „Malle“. Künftig sollen es noch mehr werden.

Auch die Lufthansa-Tochter Eurowings hat das Angebot nach Mallorca massiv ausgebaut. So werden etwa in Düsseldorf oder Paderborn zusätzliche Verbindungen angeboten. Die Muttergesellschaft Lufthansa wiederum hat die Zahl der Flüge in Richtung Baleareninsel an ihrem Drehkreuz Frankfurt auf 20 in der Woche aufgestockt. Germania wiederum will Mallorca ab Nürnberg künftig sogar ganzjährig anfliegen. Die Airline hatte im Sommer vergangenen Jahres eine eigene Basis auf der Baleareninsel errichtet.

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Der Run auf die Ferieninsel dürfte an der Preisfront für Entspannung sorgen. Nach dem Aus von Air Berlin hatte es vorübergehend einen Engpass bei den Kapazitäten gegeben. Teilweise mussten für Tickets nach Mallorca bis zu 40 Prozent mehr als bisher gezahlt werden. Air Berlin zählte zu den größten Airlines auf Mallorca.

Der rot-weiße Mallorca-Shuttle beförderte rund sieben Millionen Passagiere jährlich dorthin. Zwar hatte Air Berlin die Ferienflüge noch einige Monate vor der Insolvenz an die Tochtergesellschaft Niki gegeben. Doch nachdem auch diese Ende vergangenen Jahres insolvent gegangen war, fehlte es an Sitzplätzen.

Mittlerweile dürfte diese Lücke aber wieder mehr als geschlossen sein. Zumal auch Laudamotion, die Nachfolgergesellschaft der vom Ex-Rennfahrer Niki Lauda übernommenen Niki-Reste, Mallorca wieder in ihren Flugplan aufgenommen hat – buchbar etwa über Condor.

Der Malle-Boom bei den Airlines dürfte allerdings nicht jeden freuen. In der heimischen Bevölkerung des spanischen Feriendomizils wächst die Kritik am Massentourismus. Erstmals gingen dort im vergangenen Jahr zahlreiche Bürger auf die Straße, um gegen die Urlauber-Schwemme zu protestieren.

Das Stichwort lautet „Overtourism“ und sorgt nicht nur auf den Balearen für Diskussionen. Ein wesentlicher Kritikpunkt: Für die Einheimischen wird der Wohnraum immer knapper beziehungsweise unbezahlbar, weil alles sofort in Ferienwohnungen umgewidmet wird Maßnahmen wie etwa eine Tourismussteuer, wie sie auch auf Mallorca eingeführt wurde, haben den Run bisher nicht stoppen können. Die massiv aufgestockten Flugpläne der Airlines deuten nun darauf hin, dass sich daran zumindest kurzfristig kaum etwas ändern dürfte.