"Ocean Viking" darf Bootsmigranten nach Sizilien bringen
Insgesamt 373 Migranten hat die “Ocean Viking” von Schlauchbooten vor Libyen aus Seenot gerettet - darunter sehr viele unbegleitete Minderjährige. Das Hilfsschiff suchte einen sicheren Hafen und wurde nun fündig.
Das Hilfsschiff “Ocean Viking” durfte mehr als 370 aus Seenot gerettete Bootsmigranten nach Augusta auf Sizilien bringen. Das teilte die Betreiberorganisation SOS Mediterranee mit. Sie zeigte sich dabei erleichtert, dass es nicht erneut zu längeren Blockaden kam. Das Schiff erreichte den Abend am Montagmorgen.
🔴BREAKING Big relief on board tonight as the #OceanViking was assigned a Place of Safety in Augusta, Sicily. We will arrive there tomorrow morning.
We are humbled by the resilience of the people we rescued this week, and deeply touched by the stories they shared with us. pic.twitter.com/FH8Z0WEmm2— SOS MEDITERRANEE (@SOSMedIntl) January 24, 2021
Italien habe der Crew den Hafen in der Nähe von Syrakus zugewiesen. Eine Hochschwangere war den Angaben nach schon vorher von den italienischen Behörden auf die Insel Lampedusa geflogen worden.
Danach befanden sich noch 373 Menschen an Bord, die in den vergangenen Tagen von 4 Schlauchbooten vor Libyen gerettet worden seien. Die Crew hatte sich mit der Bitte um Aufnahme an Malta und Italien gewandt.
PRESS RELEASE #OceanViking is arriving off Augusta where the 373 survivors are to disembark this morning.
"We feared another lengthy standoff with no solution in sight, as we experienced in the past" says Luisa Albera, Search and Rescue Coordinator (1/5)https://t.co/DGQZDFhPgl— SOS MEDITERRANEE (@SOSMedIntl) January 25, 2021
Die Geretteten seien mehrheitlich aus Guinea, Mali, Kamerun, der Elfenbeinküste, dem Sudan und Sierra Leone, hieß es Samstag. Unter ihnen seien 131 unbegleitete Minderjährige, berichtete SOS Mediterranee.
‼️ More tragic news from #Libya: some 17 migrants drowned according to 82 survivors brought to shore by the coast guard this morning.
At least 80 lives were lost in the central #Mediterranean since the beginning of the year.
pic.twitter.com/8sdF3mrZNE— Safa Msehli (@msehlisafa) January 24, 2021
Eine Sprecherin der UN-Migrationsbehörde IOM, Safa Msehli, twitterte am Sonntag, dass seit Anfang des Jahres mindestens 80 Menschen im zentralen Mittelmeer ihr Leben verloren. Zuletzt seien etwa 17 Bootsmigranten ertrunken und Dutzende Überlebende am Sonntag zurück nach Libyen gebracht worden.
"They thought I was dead, they just left me there. Honestly, I also thought I would die. This happens all the time in Libya".
A young man rescued by #OceanViking told the @SOSMedIntl teams his story, showing a serious bullet wound on his upper arm.
👇https://t.co/dlV3x8J99u pic.twitter.com/I77i7kmCrh— SOS MEDITERRANEE (@SOSMedIntl) January 25, 2021
Die “Ocean Viking” war nach monatelanger Pause am 11. Januar vom französischen Hafen Marseille ins zentrale Mittelmeer ausgelaufen. In Libyen herrscht seit fast zehn Jahren Bürgerkrieg. Das Land hat sich zu einem der wichtigsten Transitgebiete für Migranten auf dem Weg nach Europa entwickelt.
Video: Winter verschlimmert Lage in syrischen Flüchtlingslagern