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Ocasio-Cortez weist Trump in die Schranken - kritisiert aber auch Biden

Alexandria Ocasio-Cortez gilt als die große Hoffnungsträgerin der demokratischen Zukunft. Nach der US-Wahl teilt sie auf Twitter gegen Trump aus - und kritisiert Biden.

Die demokratische Zukunftshoffnung Alexandria Ocasio-Cortez gab ihre Stimme schon eine Woche vor der Wahl ab. (Bild: REUTERS/Andrew Kelly)
Die demokratische Zukunftshoffnung Alexandria Ocasio-Cortez gab ihre Stimme schon eine Woche vor der Wahl ab. (Bild: REUTERS/Andrew Kelly)

Ihre herausragende Rolle als aufsteigender Star in der demokratischen Partei hat die Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez nicht nur ihrem Überraschungssieg in ihrem New Yorker Bezirk vor zwei Jahren zu verdanken. Die 31-Jährige hat sich auch durch ihre dezidiert links-liberale Politik und ihre scharfe und laute Kritik an Donald Trumps Regierung einen Namen gemacht. Nicht erstaunlich also, dass sie sich auch am frühen Morgen nach der Wahl zu Wort meldete, als Donald Trump sich unbegründet selbst zum Wahlsieger erklärte und ankündigte, die Auszählung der verbleibenden Stimmen gerichtlich stoppen zu lassen.

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Auf Twitter wies sie den US-Präsidenten in seine Schranken. An ihre fast zehn Millionen Follower schickte sie diesen Tweet: “Donald Trumps voreilige Siegeserklärung ist illegitim, gefährlich und autoritär.” Dann rief sie dazu auf, alle Stimmen zu zählen und das Ergebnis zu respektieren. Über 47.000 mal wurde der Post retweeted, mehr als 250.000 Likes sammelten sich schnell darunter.

Seitenhieb gegen Biden

Doch Ocasio-Cortez richtete nicht nur klare Worte an Donald Trump. Auch für ihren Parteikollegen Joe Biden hatte sie einen deutlichen Kommentar bereit. Nachdem allem Anschein nach der wichtige Swing State Florida an Donald Trump gegangen war, machte Ocasio-Cortez ihrem Ärger auf Twitter Luft. Sie habe schon lange die Alarmglocken geläutet, was die Schwäche der Demokraten bei Latino-Wählern angehe, schrieb sie dort. Es war ein klarer Seitenhieb gegen Biden, der zuletzt die meiste Energie auf Pennsylvania fokussiert hatte.

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Nach den ersten Auswertungen gelang es Trump auch deshalb, sich die 29 Wahlmänner und -frauen aus Florida zu sichern, weil er große Teile der Latino-Community für sich gewinnen konnte. 2016 hatten diese noch mehrheitlich für Hillary Clinton gestimmt. Trump tourte im Endspurt des Wahlkampfes viel in Florida, seinem Zweit-Heimatstaat und sorgte mit seinen Warnungen vor einem kommunistischen oder sozialistischen Präsidenten Biden offensichtlich für einen Umschwung bei dieser Wählergruppe. Vor allem viele Exil-Kubaner und Venezolaner, die in Florida eine wichtige Minderheit darstellen, wählten 2020 für den amtierenden Präsidenten.

Es gebe eine Strategie und einen Weg, um diese Wähler zurückzugewinnen, aber “die nötige Anstrengung ist einfach nicht unternommen worden”, beschwerte sich Ocasio-Cortez, deren Mutter aus Puerto-Rico stammt. Tatsächlich hatten zwei hoffnungsvolle Kandidatinnen mit lateinamerikanischen Wurzeln gute Aussichten darauf, ihre Kongresssitze zu verteidigen und scheiterten gegen die republikanischen Gegenkandidaten. Sowohl Donna Shalala, als auch Debbie Mucarsel-Powell müssten so nach nur zwei Jahren wieder aus dem Kongress ausziehen. In beiden Wahlbezirken liegt der Anteil der lateinamerikanisch-stämmigen Bevölkerung bei über 70 Prozent.

Kongresssitz in der Bronx deutlich verteidigt

Ocasio-Cortez konnte im Gegensatz zu Joe Biden einen recht ruhigen Wahlabend verbringen. Schon gegen 22 Uhr verkündete ihr Bezirk ihren Sieg im Kampf um den Kongresssitz. Nach aktuellem Stand holte sie 69 Prozent der Stimmen, ihr republikanischer Herausforderer John Cummings dagegen lediglich 30 Prozent. Der klare Sieg war das Ende des teuersten Kongress-Wahlkampfes im ganzen Land. Cummings hatte, um die Vorzeige-Politikerin der Demokraten zu entthronen, zehn Millionen US-Dollar an Spenden eingeworben, Ocasio-Cortez kam durch ihre starke Unterstützung an der Basis vor allem über Kleinspender sogar zu 17 Millionen an Spenden.

Einige User forderten Ocasio-Cortez unter ihrem Tweet gegen Trump dazu auf, sich 2024 selbst als Kandidatin um das Weiße Haus zu bewerben. Sollte Biden aus der engen Wahl am Ende als Sieger hervorgehen, dürfte zumindest darüber spekuliert werden, welche Rolle der Nachwuchsstar in seiner Regierung einnehmen könnte.

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