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Ryanair-Chef Michael O’Leary bleibt auch in der Krise laut

Der Ryanair-Chef kann fürs vergangene Geschäftsjahr gute Zahlen präsentieren. Die Prognosen sehen wegen Corona aber düster aus – besonders bei Lauda.

Ryanair-Chef Michael O’Leary gilt als Mann der klaren Worte. Seinem Ruf macht er auch in der Coronakrise alle Ehre: Trotz der existenziellen Krise für die Luftfahrtbranche fühlt sich O’Leary nicht verpflichtet, diplomatische Töne anzuschlagen – weder der Konkurrenz noch der britischen Regierung gegenüber.

Überlegungen der Londoner Politiker, nach Großbritannien einreisenden Fluggästen eine 14-tägige Quarantäne vorzuschreiben, seien „idiotisch“, polterte der 59-Jährige am Montag in einem Interview mit der BBC, als es eigentlich um die aktuellen Geschäftszahlen ging. Derartige Vorschriften seien nicht durchzusetzen, dafür habe man doch gar nicht genug Polizisten. Die britische Regierung mache bei ihrem Krisenmanagement schon seit Wochen Fehler.

Zugleich nutzte der Manager die Gelegenheit, erneut Staatshilfen für andere Airlines wie Lufthansa, Air France-KLM und Alitalia anzuprangern: Diese seien nicht legal und ermöglichten es den Unternehmen, Tickets zu Dumpingpreisen anzubieten. Gleichwohl dürfte auch Ryanair bei einer Rabattschlacht mitmachen, wenn im Spätsommer der Flugverkehr wieder hochgefahren wird.

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Ab Juli sollen wieder mehr Ryanair-Flieger unterwegs sein – täglich fast 1000 könnten angeboten werden. Seit Mitte März hatte der Billigflieger fast alle seine Flugzeuge am Boden lassen müssen. Das hatte sich auch in den Ergebnissen des bis zum 31. März laufenden Geschäftsjahrs niedergeschlagen.

Dennoch lagen Umsatz und Ergebnis der Gruppe, zu der unter anderem auch die österreichische Tochter Lauda gehört, deutlich über dem Vorjahr: Das Ergebnis nach Steuern betrug über eine Milliarde Euro.

Das laufende Geschäftsjahr werde aber „schwierig“, betonte O’Leary, besonders für Lauda: Die Tochter befinde sich in einer „existenziellen Krise“. Wenn die Gewerkschaften keine Zugeständnisse machten, werde man die Basis in Wien schließen, drohte er. Für das erste Quartal rechnet Ryanair insgesamt mit einem Verlust von mehr als 200 Millionen Euro, auch im zweiten Quartal werde ein Minus stehen.

Nicht nur bei Lauda bangen Mitarbeiter um ihren Job. Statt der einst geplanten 154 Millionen Passagiere rechnet Ryanair nun mit 80 Millionen im Geschäftsjahr. Daher brauche man weniger Flugzeuge – und Personal. Bis zu 3000 Stellen stehen auf der Kippe, zudem sollen Mitarbeiter auf Gehalt verzichten.

Gespart wird schon: Ryanair hat nach eigenen Angaben die wöchentlichen Ausgaben von 200 Millionen Euro im März auf 60 Millionen reduziert.