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NYSE vor erneuter Kehrtwende: Drei chinesische Konzerne kurz vor dem Ausschluss

Die New Yorker Börse hatte die angekündigte Sperre dreier chinesischer Telekommunikationsfirmen Januar eigentlich aufgehoben. Doch nun interveniert die Politik.

Im Streit über die drei großen chinesischen, an der New Yorker Börse gelisteten Telekommunikationsunternehmen gibt es eine weitere Kehrtwende. Die New York Stock Exchange (NYSE) bereitet nun doch ein Delisting vor, wie aus einer Stellungnahme vom Mittwoch hervorgeht. Damit ändert der Börsenbetreiber das zweite Mal innerhalb von zwei Tagen seine Meinung.

Die NYSE hatte am Neujahrstag erklärt, die Telekommunikationsfirmen China Telecom, China Mobile und China Unicorn zum 11. Januar vom Aktienhandel auszuschließen, und auf einen Erlass der US-Regierung aus dem November verwiesen. Diese hatte damals US-Investitionen in insgesamt 31 Unternehmen untersagt, die nach ihrer Darstellung eine zu enge Beziehung zum chinesischen Militär aufweisen. Am Dienstag revidierte die NYSE ihre Pläne, ohne konkrete Details zu nennen.

Nun also der Rückzug vom Rückzug. Die Entscheidung, die Firmen nun doch auszuschließen, wurde getroffen, nachdem die Börse „ am 5. Januar neue, spezifische Anleitungen bekommen hat“, teilte die Nyse am Mittwoch zum Börsenstart in New York mit. Dabei sei der Handelsplatz von dem Büro zur Kontrolle ausländischer Vermögenswerte kontaktiert worden, das Teil des Finanzministeriums ist.

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US-Finanzminister Steven Mnuchin hat sich offenbar persönlich in die Diskussion eingeschaltet, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Mnuchin habe in einem Telefonat mit Nyse-Chefin Stacey Cunningham seinen Unmut über die Kehrtwende geäußert.

Shang-Jin Wei, Professor für chinesische Wirtschaft und Finanzen an der Columbia Business School, kritisierte das Vorgehen als „Missmanagement“. Es sei die Absicht Washingtons, „diese Unternehmen und die chinesische Regierung zu bestrafen”, sagte er. „Im Ergebnis werden jedoch US-Investoren bestraft.“

Die Strategie der New Yorker Börse hatte am Markt für Verwirrung gesorgt – und für deutliche Kursausschläge. Schon in den letzten zwei Wochen im Dezember verloren die drei Unternehmen insgesamt 30 Milliarden Dollar an Marktwert, weil sich Investoren angesichts der Unsicherheit rund um Trumps Pläne von den Papieren trennten.

Zu den größten Anteilseignern der in den USA gelisteten Papiere gehören Vermögensverwalter mit amerikanischen Kunden. Die Aktien sind weit verbreitet in Indizes und Aktienfonds mit Fokus auf Emerging Markets. Die an der Wall Street gehandelten Aktien von China Telekom und China Mobile waren dann am Montag, dem ersten Handelstag nach dem angekündigten Delisting, erneut stark unter Druck geraten. Sie verloren noch einmal zwölf Milliarden Dollar an Marktwert.

Nach der ersten Kehrtwende am Dienstag begann eine Gegenbewegung: Aktien von China Telekom und China Mobile stiegen um jeweils elf Prozent, Papiere von China Unicom sogar um 16 Prozent. Im Handel am Mittwoch notierten die Papiere dann wieder mit Verlusten. Die Leiterin des Aktiengeschäfts an der NYSE, Hope Jarkowski, stellte Marktteilnehmer darauf ein, dass die Lage undurchsichtig sei und sich in den kommenden Tagen ändern könnte.

„Die amerikanischen Bürger verdienen eine Erklärung für diesen unvorstellbaren Kurswechsel“, monierte der Chef des US-Wertpapierverbandes, Christopher Iacovella, der sich in der Vergangenheit für strengere Restriktionen für chinesische Aktien ausgesprochen hat.

Trump setzt zum erneuten Angriff an

Trump hat in den vergangenen Monaten mehrfach chinesische Apps ins Visier genommen. Die USA werfen der Kommunistischen Partei Chinas vor, den Zugang zu US-Technologie und Investitionen von US-Bürgern auszunutzen, um das Militär des Landes zu stärken.

Kurz vor seinem Abschied aus dem Weißen Haus setzte Trump zu einem erneuten Angriff auf China an. In der Nacht zu Mittwoch untersagte der Republikaner Transaktionen mit acht chinesischen Apps. Unter den betroffenen Anwendungen befinden sich etwa der Zahldienst Alipay von der Ant Group sowie QQ Wallet von Tencent Holdings. Der Erlass könnte nur symbolischer Natur sein, da der neue Präsident Joe Biden darüber entscheidet, ihn umzusetzen oder aufzuheben.