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Nur 25.000 Euro Kaufpreis: Wird der neue Billig-Tesla der Golf des Elektro-Zeitalters?

Tesla-Autos auf einer Automesse in Hongkong. Von dem neuen Modell existiert noch kein Foto.
Tesla-Autos auf einer Automesse in Hongkong. Von dem neuen Modell existiert noch kein Foto.

Bis zur Einführung des Model 3 vor rund vier Jahren konnte Tesla als reine Premium-Marke bezeichnet werden. Auch wenn die Verarbeitungsqualität die Erwartungen nicht immer erfüllte, starteten sowohl die Oberklasse-Limousine Model S, als auch das große SUV Model X preislich erst bei knapp 100.000 Euro.

Die Mittelklasse-Limousine Model 3 ist zwar deutlich günstiger, für jeden erschwinglich ist der elektrische Millionenseller mit einem Grundpreis von 43.000 Euro aber noch lange nicht. Im Rahmen des Battery Days im September 2020 hatte der kalifornische Autobauer deshalb ein massentaugliches Einstiegsmodell angekündigt, das eine Art elektrischer "Volkswagen" werden könnte.

Deutlich günstiger als die Konkurrenz von VW

Elon Musk kommunizierte für die US-Version des voraussichtlich 2023 kommenden "Baby-Tesla" einen Einstiegspreis von 25.000 US-Dollar, also umgerechnet etwas über 22.000 Euro. In Europa dürfte der Neue etwas teurer werden, in der Basisausführung die 25.000 Euro-Marke aber voraussichtlich trotzdem nicht überschreiten.

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Für diesen Betrag bekam man bei VW bis vor einigen Monaten noch einen e-Up, also die Elektroversion des VW Up. Diese wurde jedoch in der Zwischenzeit aus dem Programm genommen. Der größenmäßig besser vergleichbare ID.3 ist mit einem Listenpreis von mindestens 35.460 Euro deutlich teurer. Selbst nach Abzug der Umweltprämie bleibt noch eine Preisdifferenz zum zukünftigen Einstiegs-Tesla. Wobei das staatliche Förderprogramm bei Marktstart des kleinsten Tesla möglicherweise schon zu Ende sein könnte.

Eher Klein- als Kompaktwagen

Vom Format her dürfte sich das neue E-Auto knapp unterhalb der Kompaktklasse einordnen. Hierzulande könnte es also mit Modellen wie dem Opel Corsa-e, Peugeot e-208, sowie den elektrischen Neuauflagen des Renault 5 und Fiat Panda konkurrieren. Ein Konkurrenzmodell von VW müsste der neue, kleine Tesla nicht fürchten. Volkswagen und Cupra planen den Start ihrer Elektro-Kleinwagen erst für 2025.

Mit einer Batterieladung wird wohl schon die Basisversion des Mini-Tesla etwas weiter als seine zukünftigen Gegner kommen. Elon Musk ließ nämlich einst verlauten, dass seine E-Autos eine Reichweite von mindestens 400 Kilometern bieten müssten. Seiner Auffassung nach würden sie dem Namen Tesla sonst nicht gerecht werden.

Kleinere Batterie mit mehr Reichweite

Das neueste Familienmitglied des kalifornischen Autobauers könnte auf der verkürzten Plattform des Model 3 stehen, aber eine neue Batterietechnologie bekommen, die nicht nur weniger anfällig für Überhitzung ist, sondern auch die Reichweite erhöhen und gleichzeitig die Ladevorgänge verkürzen soll.

Tesla plant nämlich, die Zellen des Stromspeichers mit einem neuartigen und deutlich kompakteren Bauteil zu verbinden. Dadurch schrumpfen die Zellpacks im Vergleich zu den bisherigen Varianten um circa 35 Prozent. Pro Kilowattstunde sollen die Batterien zudem etwa vierzehn Prozent mehr Reichweite bieten können. Da die Akkus fest mit der Karosseriestruktur verbunden werden, werden bei der Produktion weniger Teile benötigt und das Fahrzeuggewicht, sowie die Fertigungskosten gesenkt.

Das Design dürfte nah am Model 3 bleiben

Optisch wird sich der neue Tesla an seinem großen Bruder Model 3 orientieren und einige Designelemente, wie beispielsweise die Scheinwerfer, den charakteristischen Knick in der Frontschürze sowie das riesige Panoramadach von diesem verpasst bekommen.

Der interne Name "Hatchback" weist aber darauf hin, dass es eine markenuntypische Änderung geben wird: Anstatt des gewohnten Fließhecks wird der günstigste Tesla wohl ein Steilheck bekommen. Im Innenraum könnten die Fahrer vom gewohnt minimalistischen Layout mit dem riesigen Zentralbildschirm begrüßt werden.

Wenn es um sein Äußeres geht, soll sich der kleinste Tesla an seinem großen Bruder Model 3 orientieren.
Wenn es um sein Äußeres geht, soll sich der kleinste Tesla an seinem großen Bruder Model 3 orientieren.

Der Neue kommt aus China und heißt nicht Model 2

Wie das günstigste Fahrzeug von Elon Musks Autobauer heißen wird, ist noch nicht bekannt. Angesichts seiner Positionierung und Größe wäre "Model 2" naheliegend. Elon Musk dementierte dies im vergangenen Herbst jedoch im Rahmen einer Aktionärsversammlung, da die Bezeichnung angeblich nicht zur restlichen Tesla-Nomenklatur passen würde. Elon Musk wollte ursprünglich, dass die Kürzel der Modelle zusammen das Wort "sexy" ergeben, der Buchstabe E war jedoch bereits von Ford geschützt. Deshalb kam es als Model 3 auf den Markt, und bildet bisher das Wort "S3XY".

Auch wenn der Name noch in den Sternen steht, wurde ein wichtiges Detail bereits kommuniziert: Der Baby-Tesla wird nicht in den USA oder in Brandenburg, sondern in China entwickelt und gefertigt. Dies hat der Chef der dortigen Tesla-Division bereits Anfang vergangenen Jahres in einem Video-Interview mit der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua bekannt gegeben. Die verbauten Stromspeicher sollen laut des britischen Fachmagazins "Autocar" jedoch aus dem brandenburgischen Grünheide kommen.

Tesla dürfte in dem Einstiegsmodell auf klassische Instrumente verzichten - wie im Model 3 und Y.
Tesla dürfte in dem Einstiegsmodell auf klassische Instrumente verzichten - wie im Model 3 und Y.

"Viele müssen sich warm anziehen"

Stefan Bratzel, der Direktor des Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach, sieht in dem neuen Einstiegsmodell einen ernstzunehmenden Gegner für die Produkte hiesiger Autobauer: "Überall, wo Tesla im Bereich der Elektromobilität angreift, wird es für die deutschen Autobauer schwierig. Vor allem, wenn Tesla als starke Marke etwas anbietet, das preislich derart kompetitiv ist."

Vor allem auf dem größten Automarkt der Welt dürfte der Neuling den etablierten Modellen nach Auffassung des Auto-Experten das Wasser abgraben: "In China muss man längerfristig ohnehin auch günstigere Modelle anbieten. Aber auch in Europa wird der kleine Tesla gut ankommen. Hier müssen sich viele warm anziehen."

Teslas Eintritt in das günstigere Segment sei erwartbar gewesen und daher noch lange kein Grund zur Panik: "Davor muss man überhaupt keine Angst haben. Langsam kommen auch die deutschen Hersteller im Bereich der Elektromobilität gut ins Geschäft hinein. Auch wenn sie im Software-Bereich noch nachlegen müssen".