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NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart unterstützt Liberty-Offerte für Thyssen-Stahlgeschäft

So explizit hat sich das Land NRW zum Übernahmeangebot von Thyssens Stahlsparte bisher nicht geäußert: Wirtschaftsminister Pinkwart bezeichnet es als „brauchbare Diskussionsgrundlage“.

Um sich von dem kapitalintensiven und stark zyklischen Geschäft unabhängiger zu machen, sucht der Konzern derzeit nach einem Fusionspartner, wobei auch eine komplette Veräußerung zur Debatte steht. Foto: dpa
Um sich von dem kapitalintensiven und stark zyklischen Geschäft unabhängiger zu machen, sucht der Konzern derzeit nach einem Fusionspartner, wobei auch eine komplette Veräußerung zur Debatte steht. Foto: dpa

Die Übernahmeofferte von Liberty Steel für das Stahlgeschäft von Thyssen-Krupp stößt bei NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart auf positive Resonanz. „Das ist eine brauchbare Diskussionsgrundlage“, sagte Pinkwart der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Sein erster Eindruck aus einem Gespräch mit Liberty-Steel-Chef Sanjeev Gupta sei positiv. „Er hat ein gut begründetes Konzept präsentiert, das sehr stark von der Transformation zu grünem Stahl geleitet wird. Es scheint so, als könnten sich Thyssen-Krupps Stahlgeschäft und seine Werke anderswo in Europa gut ergänzen“, sagte Pinkwart. Auch Konzernchefin Martina Merz hatte dies als Option bezeichnet.

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Thyssen-Krupp Steel Europe wies im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 einen operativen Verlust von fast einer Milliarde Euro aus. Der Gesamtkonzern mit seinen fortgeführten Aktivitäten – ohne die veräußerte Aufzugssparte – verzeichnete unter dem Strich sogar einen Fehlbetrag von 5,5 Milliarden Euro.

Die Anfang des Jahres begonnene Restrukturierung ist die letzte Chance, die dem Konzern für den Turnaround bleibt. Denn aus eigener Kraft können die Sparten sich nicht sanieren. Mit Ausnahme des Marineschiffbaus (13 Millionen Euro Betriebsgewinn) schlossen alle Bereiche das Jahr mit einem operativen Verlust vor Zinsen und Steuern ab. Allein im Stahlgeschäft gingen so 2,7 Milliarden Euro verloren.

Um sich von dem kapitalintensiven und stark zyklischen Geschäft unabhängiger zu machen, sucht der Konzern derzeit nach einem Fusionspartner, wobei auch eine komplette Veräußerung zur Debatte steht. Als einziger Interessent hat sich bislang öffentlich der britische Stahlhersteller Liberty gemeldet, der allerdings auf Widerstand in der Gewerkschaft stößt.

So hatte Stahl-Betriebsratschef Tekin Nasikkol kürzlich dem Handelsblatt gesagt, es gebe Unklarheiten bei der Finanzierung. „Das Geld für den Kauf aufzutreiben ist die eine Sache – unsere Standorte weiterzubetreiben und zu entwickeln ist die wesentlich wichtigere für uns.“

Im Frühjahr 2021 soll eine Entscheidung fallen, wie es mit dem kriselnden Geschäft weitergeht. Auch Staatshilfen sind eine Option. Dabei gab Finanzvorstand Klaus Keysberg zu bedenken, dass Staatshilfen nicht immer eine Beteiligung nach sich zögen. „Wir sind hier mit der Bundes- und der Landesregierung im Gespräch.“

Das allerdings lehnt der Wirtschaftsminister Nordrhein-Westfalens ab: Pinkwart schloss eine direkte Beteiligung des Landes an dem Milliarden Verluste schreibenden Industriekonzern aus. Die Auflagen dafür seien so hoch, „dass sie praktisch kaum infrage kommt“, sagte er.