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Novartis will US-Firma Medicines für 9,7 Milliarden Dollar übernehmen

Der Pharmakonzern bezahlt für ein Unternehmen mit 65 Mitarbeitern einen Milliardenpreis. Die Schweizer haben es dabei vor allem auf ein Medikament abgesehen.

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will die US-Biotechnologiefirma The Medicines Company für 9,7 Milliarden Dollar (8, 8 Milliarden Euro) übernehmen. Das hätten die Spitzen beider Unternehmen einstimmig beschlossen, teilte Novartis am Sonntagabend in Basel mit. Bei der Übernahme haben es die Schweizer vor allem auf ein Cholesterin-Mittel abgesehen, das zu einem „Blockbuster“ werden könnte. So lautet zumindest die Hoffnung von Novartis-Chef Vas Narasimhan, der mit dem Milliardendeal den Umbau des Pharmakonzerns weiter vorantreibt.

Die Schweizer bieten fast zehn Milliarden Dollar für eine Firma mit gerademal 65 Mitarbeitern, deren prominentestes Medikament noch gar nicht zugelassen ist. Die wichtigste Entwicklung von The Medicines ist das cholesterinsenkende „Inclisiran“ für Herzpatienten. Das Mittel könnte das wachsende Geschäft von Novartis mit seinem Herzinsuffizienz-Medikament „Entresto“ ergänzen.

Nach mehreren erfolgreichen Studien steht das Medikament kurz vor der Zulassung. Falls der Deal im ersten Quartal 2020 abgeschlossen ist, soll „Inclisiran“ laut Novartis ab 2021 Gewinne einbringen – es habe das Potenzial, eines der größten Medikamente der Produktpalette zu werden, heißt es in Basel.

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Ein hoher Cholesterinspiegel gilt als Hauptauslöser der Arteriosklerose, die zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen kann. Laut Novartis leiden weltweit rund 50 Millionen Patienten an arteriosklerotischen Veränderungen der Gefäße. Mit Cholesterinmitteln wie Inclisiran lassen sich also potenziell Milliardenumsätze erzielen.

Der Deal passt zur Unternehmensstrategie von Novartis-Chef Vas Narasimhan, der mit Übernahmen in den großen Therapiefeldern des Konzerns wachsen und Technologien stärken will. Die Konzernspitze erwartet, die Kernmargen in der Sparte innovative Arzneimittel in naher Zeit auf „Mitte dreißig“ und mittelfristig auf „Mitte- bis Hochdreißiger“ auszubauen.

Novartis hatte in der Vergangenheit eine starke Kardiovaskulär-Sparte, verlor aber an Boden, als 2012 „Diovan“ den Patentschutz verlor und das Unternehmen kein innovatives Folgeprodukt auf den Markt brachte, um die 6-Milliarden-Dollar-Lücke an Verkäufen pro Jahr zu bedienen.

Kurs im Höhenflug

Der Deal dürfte dazu beitragen, das von Patentabläufen bedrohte Wachstum von Novartis zu stützen und zu ähnlichen Medikamenten wie „Amgen“ von Amgen und „Praluent“ von Regeron Pharmaceuticals konkurrenzfähig zu bleiben.

Novartis bietet je Medicines-Aktie rund 85 Dollar, das ist fast ein Viertel mehr als der Schlusskurs der Medicines-Papiere vom Freitag. Allerdings hatten Spekulationen über eine Offerte den Kurs bereits in der vergangenen Woche nach oben getrieben. Laut Novartis entspricht der Preis einem Aufschlag von rund 41 Prozent zum volumengewichteten Durchschnittskurs der 30 Tage bis zum 22. November. Die Akquisition soll im ersten Quartal des kommenden Jahres abgeschlossen sein. Finanziert werde die Übernahme durch vorhandenes Kapital sowie durch kurz- und langfristige Darlehen.

Der Deal passe zur Firmenstrategie von Novartis, urteilt ZKB-Analyst Michael Nawrath: „Für einen Mega-Blockbuster wurde nicht überbezahlt.“

The Medicines war nicht der erste große Einkauf des Schweizer Pharmakonzerns: In diesem Jahr zahlte das Unternehmen bis zu 5,3 Milliarden Dollar für Takedas „Xiidra“, ein Medikament gegen trockene Augen. Im vergangenen Jahr kaufte der Pharmakonzern auch Endocyte mit Sitz in den USA für 2,1 Milliarden US-Dollar. Und mit dem AveXis-Deal im letzten Jahr fügte Novartis die Gentherapie „Zolgensma“ zu seinem Portfolio hinzu. Das Medikament die aktuell mit 2,1 Millionen US-Dollar die teuerste einmalige Behandlung für spinale Muskelatrophie. Mit Agenturmaterial

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