NordLB-Gewinn steigt um 56% trotz Sprung bei Risikovorsorge
(Bloomberg) -- Die NordLB hat den Gewinn im ersten Halbjahr um mehr als die Hälfte gesteigert. Die Ergebnisverbesserung gelang, obwohl die Landesbank umfangreiche Risikovorsorge gebildet hat.
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Der Gewinn vor Steuern belief sich auf 224 Millionen Euro, verglichen mit 143 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten 2023, wie die Bank am Donnerstag mitgeteilt hat. Zins- als Provisionsüberschuss verbesserten sich jeweils um grob ein Fünftel.
Nachdem die NordLB im Vorjahreszeitraum noch Risikovorsorge auflösen konnte, hat sie nun im ersten Halbjahr des laufenden Jahres rund 61 Millionen Euro an Rückstellungen neu gebildet.
Davon entfielen 25 Millionen Euro auf das Firmenkunden- und Verbundgeschäft. Vergangene Woche hatte bereits die Helaba von erhöhen Rückstellungen für Firmenkredite berichtet und dabei auf steigende Insolvenzen und konjunkturelle Unsicherheiten verwiesen.
Für das Immobiliengeschäft wies die NordLB eine Risikovorsorge von 37 Millionen Euro aus. Das war zwar mehr als im Vorjahr, allerdings ging das größtenteils auf pauschale Rückstellungen zurück, so genannte Management Adjustments.
Die Immobilienmärkte waren in den vergangenen beiden Jahren auf Grund stark gestiegener Zinsen unter Druck geraten. Die Bewertungen von Immobilien sanken, was Kreditnehmern zusetzte. Besonders Büroimmobilien traf es hart, weil hier zusätzlich noch der Trend zum Homeoffice für hohe Leerstände in den Gebäuden sorgte.
Die NordLB war 2019 wegen hoher Schiffskredit-Risiken mit einem 3,6 Milliarden Euro schweren Rettungspaket gestützt worden. Im Gegenzug versprach sie, sich künftig kleiner und regionaler aufzustellen. Im Juni gab die Bank bekannt, dass sie sich aus der Finanzierung von Flugzeugen zurückzieht und 1,7 Milliarden Euro an Krediten an die Deutsche Bank verkauft.
„Die nachhaltige Verbesserung der Profitabilität und Rentabilität sind für die NordLB weiterhin sehr entscheidend“, sagte NordLB-Chef Jörg Frischholz am Donnerstag bei der Vorlage der jüngsten Zahlen.
Im ersten Halbjahr verbesserte sich die die Cost-Income-Ratio auf 57,9%, während sich die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern auf 6,3% erhöhte.
Frischholz warnte, dass sich aufgrund der prognostizierten Marktzinsentwicklung und der geringen konjunkturellen Dynamik das Halbjahresergebnis nicht linear fortschreiben lasse. Allerdings bleibe es das Ziel, das Konzernergebnis im Gesamtjahr 2024 zu steigern. Vergangenes Jahr hatte die Bank einen Gewinn vor Steuern von 271 Millionen Euro erzielt.
(Neu: Cost-Income-Ratio und Eigenkapitalrentabilität im vorletzten Absatz, Vorjahresgewinn im letzten Absatz)
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