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Nokia: Eine Fehlentscheidung, die Milliarden kostete

In unserer neuen Serie stellen wir teure Fehlentscheidungen vor, die in der Wirtschafts- und Börsenwelt Milliarden kosteten.

Fehlentscheidungen, die Milliarden kosteten – Folge 2: Nokia

Schrille Klingeltöne, pixelige, kleine Bildschirme und legendäre Handyspiele wie beispielsweise das mit der gefräßigen Schlange Snake. All das dürften Nostalgie-Fans noch heute assoziieren, sofern der Markenname Nokia fällt. Die Mobiltelefone der Finnen waren um die Jahrtausendwende Kult – mehr noch, ein Statussymbol für Jugendliche und ein wichtiger Meilenstein hin zu einer rasanteren Datenwelt.

Beim Blick in die Elektromärkte – und vielleicht auch in die eigene Hosen- oder Handtasche – fällt jedoch auf, dass nicht mehr viel von diesem einstigen Esprit Nokias vorhanden ist. Der Auslöser, auch hier, eine Fehlentscheidung, die unterm Strich Milliarden kostete.

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Der Aufstieg

Nokia hat das Mobiltelefon selbst zwar nicht erfunden, konnte den eigentlichen Urheber Motorola jedoch schnell vom Thron stoßen. Bereits im Jahre 1998 dominierten die Finnen das Geschäft mit den Handys. Zumindest für einen gewissen Zeitraum.

In der Spitze konnte Nokia im Geschäftsjahr 2008 468,4 Millionen Mobiltelefone an die Frau oder an den Mann bringen. Dabei hat sich die Anzahl der verkauften Einheiten in einem immer größer werdenden Markt alleine in dem Zeitraum zwischen 2005 bis 2008 fast verdoppelt.

NOKIA HANDY PRODUKTION (AP)
NOKIA HANDY PRODUKTION (AP)

Bereits 2001 konnte Nokia zudem bereits behaupten, dass jedes dritte Mobiltelefon, das veräußert wurde, von den Finnen produziert wurde. Eine beeindruckende, sich im Laufe der nächsten Jahre weiterhin verfestigende Marktmacht zum Anfang der 00er Jahre, die Nokia dennoch letztlich noch verspielen konnte.

Der Absturz

Was Nokia nämlich regelrecht verpennt hat, war das Aufkommen der Smartphones. Zwar versuchte Nokia auch hier, gleich zu Beginn mitzumischen. Und mit einer anfänglichen Quote von rund 50 % aller verkauften Smartphones im Geschäftsjahr 2007 gelang dies Nokia auch zunächst. Doch der Absturz folgte ziemlich rasant.

Bereits fünf Jahre später konnte Nokia lediglich noch einen Anteil am Absatz der Smartphones im einstelligen Prozentbereich ausweisen. Nokia verschwand in dem Markt, in dem es einst selbst die dominante Marktmacht besessen hat, somit in der Bedeutungslosigkeit.

Weshalb die Finnen nicht mithalten konnten, darüber lässt sich natürlich vortrefflich streiten. Vielleicht war es das Nichterkennen des technologisch-disruptiven Fortschrittes der Smartphones. Vielleicht war es ein phlegmatisches Ausruhen auf vergangenen Erfolgen, aufgrund derer man sich nicht in der Notwendigkeit sah, zügig und nachhaltig zu handeln.

Mitentscheidend war bestimmt aber einfach der sich wandelnde Markt, in dem Nokia nicht mehr mit neuen Innovationen auf sich aufmerksam machen konnte – oder aber diesen neuen Innovationen gar kritisch gegenüber stand. So wehrte sich Nokia lange Zeit gegen das geniale Konzept der berührungsempfindlichen Bildschirme und intuitiven Benutzerführung – bis bis der Zug Richtung Apple und Samsung abgefahren war.

Steve Jobs und das iPhone (AP)
Steve Jobs und das iPhone (AP)

Selbst als die Schlacht geschlagen war und die Konkurrenz bei den Marktanteilen weit enteilt war, investierte die Konzernführung noch in eine Rückkehr in die Spitze. Ein letzter fataler Fehler.

Was auf den Absturz folgte

Das Unternehmen Nokia selbst hat nach diesem Absturz im Mobiltelefon-Segment nie wieder so recht Fuß fassen können. In mehreren Schritten wurde so die gesamte Handy-Sparte an Microsoft abgegeben. Seit 2014 ist gänzlich Schluss mit Nokia im Mobiltelefon-Bereich.

Seitdem konzentriert sich das Unternehmen auf Netzwerk- und Technologielösungen. Die heutigen gängigen Nokia-Smartphones hingegen werden von dem ebenfalls finnischen Elektronikhersteller HMD Global entwickelt und vertrieben, der sich die exklusiven Namensrechte an der Marke Nokia sicherte. Immerhin, der Handy-Markenname Nokia konnte sich unlängst wieder unter den Top 5 der weltweit veräußerten Smartphones etablieren.