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"Nirvana": Neuer Test entdeckt Covid-19 samt Mutationen — und zeigt an, ob eine weitere Infektion vorliegt

Weltweit haben sich mehr als 140 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als drei Millionen davon in Deutschland. Ansteckendere Varianten haben daran einen großen Anteil. Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, wurde zuletzt in 93 Prozent der hierzulande sequenzierten Virusproben die infektiösere Variante B.1.1.7 nachgewiesen. Bisher laufen PCR-Tests, Variantenbestimmung und Abgrenzung von anderen Infektionen allerdings langsam — und über je separate, aufwändige Tests. Ein US-Forschungsteam hat jetzt ein neues Testverfahren entwickelt, das alles gleichzeitig können soll. Das geht aus einer Pressemitteilung des Salk Institute for Biological Studies in Kalifornien hervor.

„Nirvana“ heißt die Methode, die das Team im Fachmagazin „Cell Med“ vorgestellt hat. Sie läuft über ein transportables Mini-Labor, in dem gleichzeitig bis zu 96 Proben analysiert werden können. Das Labor liefert der Studie zufolge nicht nur ein zuverlässiges positives oder negatives Testergebnis. Vielmehr kann gleichzeitig die Virusvariante bestimmt — und bei ausgedehntem Einsatz von „Nirvana“ — so potenziell eine bessere Übersicht über deren Ausbreitung ermöglicht werden. Darüber hinaus testet das Labor die Proben im selben Schritt auch auf Erreger wie Influenza A oder Adenoviren, um die Ursache Covid-19-ähnlicher Symptome zu klären.

Das All-in-One-Testkit Nirvana: ein tragbares Mini-Labor in der Größe eines Aktenkoffers.
Das All-in-One-Testkit Nirvana: ein tragbares Mini-Labor in der Größe eines Aktenkoffers.

Ergebnisse von 96 Proben in drei Stunden ausgewertet

Bei Maximalauslastung habe man in bisherigen Tests bereits nach 15 Minuten erste Ergebnisse erhalten. Nach drei Stunden seien dann alle Tests abgeschlossen und alle Proben sequenziert gewesen. Möglich wird dieser Fortschritt über neueste Methoden und Technologien. „Nirvana“ ist eine Kurzform für das sperrige „nanopore sequencing of isothermal rapid viral amplification for near real-time analysis“.

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Anstatt wie bei den bisher gängigen PCR-Tests kurze DNA-Stränge mithilfe von Temperaturschwankungen zu vervielfältigen, setzt der neue Test auf die sogenannte„Recombinase Poymerase Amplification“ (RPA). Dabei werden bestimmte Proteine eingesetzt, um den gleichen Effekt wie beim PCR-Test zu erreichen. Allerdings sei die RPA deutlich schneller. Hinzu komme, dass wesentlich längere DNA-Stränge kopiert werden, was die Identifikation von Varianten ermögliche. Außerdem könne nach mehreren Genen gleichzeitig gesucht werden

Durch die geringe Größe und die den leichten Transport des Geräts könnte es auch für Tests an Schulen, Flughäfen oder Häfen eingesetzt werden. Mo Li, Assistenzprofessor für Biowissenschaft an der King Abdullah University of Science and Technology und einer der Entwickler des Tests, sagte in der Pressemitteilung: "Das Design dieses Testverfahrens ist sehr flexibel. Es ist also nicht auf die Beispiele begrenzt, die wir gezeigt haben." Es sei außerdem zukunftssicher: "Wir können es ganz leicht auf einen anderen Erreger ansetzen, selbst etwas, das neu auftritt", so Li.

Izpisua Belmonte, Professor am Salk Institute for Biological Studies und ebenfalls Teil des Forschungsteams, sieht darin einen großen Nutzen bei der Pandemiebekämpfung: „Die Pandemie hat uns zwei wichtige Lektionen gelehrt. Erstens: Testet großflächig und schnell. Und zweitens: Kennt eure Varianten. Unsere Nirvana-Methode bietet für beide Herausforderung eine vielversprechende Lösung, nicht nur für die aktuelle Pandemie, sondern auch für mögliche weitere in der Zukunft“, so Belmonte in der Pressemitteilung. Es seien jetzt Marktanalysen erforderlich, um zu prüfen, ob sich eine Kommerzialisierung rentieren würde.

sb