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Nike beendet Salazars „Oregon Project“ nach Doping-Skandal

Der Sportartikelhersteller hat entschieden: Das prestigeträchtige Trainingscamp wird geschlossen – als Folge auf die Sperre des Erfolgstrainers Alberto Salazar.

10 Tage, nachdem die US-Doping-Aufsicht USADA den ehemaligen Langstreckenläufer Alberto Salazar für vier Jahre gesperrt hat, beendet Nike das prestigeträchtige „Oregon Project“. Salazar hat bei dem Projekt als Trainer gearbeitet. Die Entscheidung, das Trainingslager für ausgewählte Athleten zu schließen – darunter auch die Leverkusener Mittel- und Langstreckenläuferin Konstanze Klosterhalfen – hat Nike in einem internen Brief an die Trainingsmannschaft bekannt gegeben.

Darin sagt Nike-CEO Mark Parker: „Diese Situation mit laufenden unbegründeten Behauptungen gegen die Athleten im Camp lenkt sie ab. Sie verhindern zudem, dass sich die Sportler auf ihr Training und ihre Wettkämpfe fokussieren.“ Aus diesen Gründen sei es das Beste, das Trainingslager zu schließen und das „Oregon Project“ zu beenden.

In einem offiziellen Statement hat Nike außerdem bekannt gegeben, dass der Konzern Salazar bei seiner Berufung gegen die angeordnete Sperre unterstützen werde. Das kommt unerwartet, wirft die US-Doping-Aufsicht Parker doch vor, von Salazars Doping-Experimenten gewusst zu haben.

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Konkret habe Salazar mit Carnitin-Infusionen gedopt und auch Experimente mit Testosteron-Gel genutzt. Dabei schreckte Salazar nicht davor zurück, seine eigenen Söhne mit dem Gel einzureiben, um zu prüfen, ab welcher Menge eine Kontrolle das Doping nachweisen könnte.

Diesen Vorwurf beweisen Emails aus den Jahren 2009 bis 2011: „Wir müssen die Mindestmenge des Gels feststellen, die ein Problem wäre“, schrieb Salazar an Parker. Der wiederum antwortete: „Es wäre interessant, die Mindestmenge von topischer männlichen Hormonen festzustellen, die nötig ist, um einen positiven Test zu erreichen“.

Nike hat eine offizielle Erklärung für den Inhalt der Emails: Salazar wäre besorgt gewesen, andere könnten seine Sportler mit Testosteron-Tüchern berühren, um sie so des Dopings zu überführen. In einer Email an seine Mitarbeiter schrieb Parker am Dienstag: „Nike hat sich nie daran beteiligt, Läufer systematisch zu dopen. Allein der Gedanke daran macht mich krank“.

Dopingskandal ist einer von vielen

Parker selbst ist passionierter Läufer und war ein großer Fan des „Oregon Project“, das schon vor seiner Zeit ins Leben gerufen wurde. Nach den enttäuschenden 1990er-Jahren wollte der Sportartikelhersteller mit seinem eigenen Trainingscamp dafür sorgen, dass die USA auch bei den Läufern wieder zur Weltspitze gehören.

Dabei ist der Skandal rund um das „Oregon Project“ nur einer von vielen. Im vergangenen Jahr war es vor allem der Umgang mit Frauen, der den Adidas-Konkurrenten belastete. Mehrere Topmanager mussten gehen, nachdem sich Mitarbeiterinnen über sexuelle Belästigung und Benachteiligung beim Gehalt beschwert hatten.

Dieses Jahr ist die Skandalserie munter weitergegangen: Es wurde bekannt, dass Nike Strafen in seine Sponsoringverträge schrieb, sollten Athletinnen schwanger werden. Der Sportartikelhersteller reagierte zwar sofort und entfernte die entsprechenden Klauseln. Aber dass sich die Unternehmenskultur wirklich geändert hat, daran haben Beobachter ihre Zweifel.

Dass der amtierende CEO trotz aller Skandale seinen Posten behält, liegt an seinen bisherigen Erfolgen. Der Umsatz hat sich unter seiner Ägide in 13 Jahren mehr als verdoppelt auf mittlerweile knapp 40 Milliarden Dollar. Der Gewinn hat sich mehr als verdreifacht und lag im vergangenen Jahr bei mehr als vier Milliarden Dollar.