Yahoo Finanzen Nicht hübsch, aber lecker: Aldi Süd verkauft Gemüse mit Schönheitsfehlern
Zu fleckig, zu klein, zu krumm – solche Kriterien sollen in Zukunft weniger Gewicht haben, wenn es um den Verkauf von Obst und Gemüse geht. Aldi Süd nimmt die “krummen Dinger” jetzt ins Sortiment auf.
Ansprechend sollte die Ware bislang aussehen, die Kunden in den Filialen von Aldi Süd angeboten wurde. Zweibeinige Möhren, krumme Gurken oder Äpfel mit matter Schale hatten da oft keine Chance, wurden von vielen Bauern schon vorab als Ware zweiter Klasse aussortiert. Unsinnigerweise, denn mit dem Geschmack der Produkte haben solche Dinge nichts zu tun. Und genau deshalb ändert der Discounter Aldi Süd jetzt seine Strategie und gibt den Bio-Produkten unter dem Label “Krumme Dinger” eine Chance.
Ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung
Begleitet wird die Aktion vom Institut für Nachhaltige Ernährung der Fachhochschule Münster. Die Wissenschaftler sollen herausfinden, wie Aldi Lebensmittelverschwendung in seiner Wertschöpfungskette am besten vermeiden kann. Ein guter Ansatz, denn noch immer landen laut der Umweltorganisation WWF pro Jahr 18 Millionen Tonnen genießbarer Lebensmittel in deutschen Mülltonnen. Von der neuen Verkaufsstrategie profitieren werden vor allem auch die Bio-Bauern, die ihre Waren in größeren Mengen zu besseren Preisen in den Handel bringen können.
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Vor Aldi Süd haben aber auch schon andere Ketten die “zweitklassige Ware” in ihr Sortiment aufgenommen. Penny hatte schon im vergangenen Jahr Obst und Gemüse mit Form- und Farbfehlern in seinem Bio-Sortiment und verpackte die “Bio-Helden” einfach zusammen mit den hübscheren Waren. Und Aldi Nord hat die Regeln der “Schönheitskontrolle” zumindest für die Waren gelockert, die aus ökologischem Anbau stammen. Andere Ketten wie Edeka, Netto oder Rewe verfolgen eine andere Strategie. In ihren Läden wird Obst und Gemüse mit optischen Mängeln immer wieder einmal bei bestimmten Aktionen angeboten, bei denen dann auch die Preise niedriger sind.
