Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    17.737,36
    -100,04 (-0,56%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.918,09
    -18,48 (-0,37%)
     
  • Dow Jones 30

    37.986,40
    +211,02 (+0,56%)
     
  • Gold

    2.406,70
    +8,70 (+0,36%)
     
  • EUR/USD

    1,0661
    +0,0015 (+0,14%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.286,88
    -305,54 (-0,51%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.379,35
    +66,72 (+5,08%)
     
  • Öl (Brent)

    83,24
    +0,51 (+0,62%)
     
  • MDAX

    25.989,86
    -199,58 (-0,76%)
     
  • TecDAX

    3.187,20
    -23,64 (-0,74%)
     
  • SDAX

    13.932,74
    -99,63 (-0,71%)
     
  • Nikkei 225

    37.068,35
    -1.011,35 (-2,66%)
     
  • FTSE 100

    7.895,85
    +18,80 (+0,24%)
     
  • CAC 40

    8.022,41
    -0,85 (-0,01%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.282,01
    -319,49 (-2,05%)
     

Der Neustart stellt die Freizeitparks weiter vor Probleme

In Paris öffnet das Disneyland seine Tore. In Hongkong hingegen ist vorerst schon wieder Schluss mit den Achterbahnfahrten. Denn das Virus ist allgegenwärtig.

Die Karussells drehen sich wieder: An diesem Mittwoch hat das Disneyland in Paris geöffnet. Europas mit Abstand größter Freizeitpark erwacht damit aus mehr als einem Vierteljahr Dornröschenschlaf. Am vergangenen Wochenende hat der US-Unterhaltungskonzern bereits zwei Themenwelten in Florida aufgesperrt, zwei weitere folgten am Mittwoch. Achterbahn-Fans sollten sich aber nicht zu früh freuen: In Hongkong ist wegen des Coronavirus schon wieder Schluss mit lustig.

Disney war bislang wesentlich zurückhaltender als andere Parkbetreiber. So können sich die Gäste in Orlando schon seit gut einem Monat in den Universal Studios, im Legoland und der Sea World vergnügen. Weltmarktführer Disney zieht jetzt erst nach – just in einer Zeit, in der sich die Seuche in Florida schnell verbreitet.

Trotzdem sei die Buchungslage gut, sagt Josh D’Amaro, Chef der Freizeitpark-Sparte von Disney. Das Unternehmen habe Vorkehrungen getroffen, um Besucher und Mitarbeiter zu schützen. Am Eingang werde die Temperatur gemessen, und es gelte Maskenpflicht. Zudem müssten die Tickets im Voraus bestellt werden.

WERBUNG

Die berühmten abendlichen Paraden fallen bis auf Weiteres aus, um Menschenansammlungen zu vermeiden. „Dies ist die neue Welt, in der wir tätig sind, und wir haben das Gefühl, dass wir eine Möglichkeit haben, in dieser neuen Welt tätig zu werden“, sagte D’Amaro.

Am Konzernsitz in Kalifornien ruhen die Fahrgeschäfte indes nach wie vor. Disney begründet dies damit, dass sich die Unternehmensleitung noch nicht mit den Gewerkschaften einigen konnte. Zudem fehlten Genehmigungen der Behörden. Auch in Kalifornien ist in den vergangen Tagen die Zahl der Infizierten massiv gestiegen.

Der Unterhaltungskonzern Disney hatte die Mehrzahl seiner Parks weltweit im März geschlossen, unter anderem in Florida, Paris und Kalifornien. Es war erst das dritte Mal, dass Disneyland in der kalifornischen Heimat des Konzerns wegen außergewöhnlicher Ereignisse nicht öffnen konnte. Seit dem Start vor 65 Jahren war das lediglich nach der Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy im Jahr 1963 sowie nach den Terroranschlag am 11. September 2001 der Fall.

In Deutschland sind die meisten Freizeitparks seit Anfang Juni wieder in Betrieb. Masken sind vielerorts in Wartebereichen, in Innenräumen und Fahrgeschäften Pflicht. Eintrittskarten lassen sich zumeist nur im Voraus lösen, und es dürfen deutlich weniger Besucher als sonst auf das Gelände.

Florida hat indes eine ganz besondere Bedeutung für die Branche: Nirgendwo strömen so viele Besucher in Freizeitparks wie in Orlando, im Jahr 2018 waren es 75 Millionen. Das entspricht der Hälfte aller Gäste in dem US-Bundesstaat. Insgesamt erwirtschaften Freizeitparks in Amerika im Jahr gut 19 Milliarden Dollar Umsatz.

Auch in Europa sind Freizeitparks ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftszweig. Dem Branchenverband IAAPA zufolge verkaufen die Parkbetreiber auf dem Kontinent normalerweise jedes Jahr mehr als 150 Millionen Tickets. Die mehr als 300 Parks bieten über 50.000 Arbeitsplätze und erwirtschaften rund fünf Milliarden Euro.

Die größten Freizeitparks der Welt finden sich freilich in Amerika und Asien. Branchenprimus ist seit Jahren das Magic Kingdom von Disney in Florida mit jährlich mehr als 20 Millionen zahlenden Gästen. Zum Vergleich: Der deutsche Branchenführer Europapark kam zuletzt auf 5,7 Millionen Besucher und ist damit die Nummer 20 weltweit. Der besucherstärkste Park in Europa ist das Disneyland bei Paris.

Die NBA ist bei Disney zu Gast

Es ist keineswegs selbstverständlich, dass die Parks dieses Jahr den ganzen Sommer über öffnen können. Das beweist Hongkong. In der Millionenmetropole ist das Leben von diesem Mittwoch an wieder erheblich eingeschränkt. Deshalb müssen unter anderem Freizeitparks wie Disneyland für die kommenden sieben Tage schließen. Auch Fitness-Studios bleiben dicht, und abends dürfen Restaurants Essen nur zum Mitnehmen verkaufen. So will Regierungschefin Carrie Lam verhindern, dass sich das Virus in der Stadt ausbreitet.

Die Stars der amerikanischen Basketball-Liga NBA kommen derweil aus den Freizeitparks momentan gar nicht mehr raus. Denn die Athleten bereiten sich in Disney-Hotels in Orlando darauf vor, die Saison dort vom 30. Juli an fortzusetzen. Strikt abgeschottet von der Öffentlichkeit trainieren die Teams derzeit.

Wer doch einmal raus geht, der bereut das schnell. So wie Richaun Holmes. Der Spieler der Sacramento Kings wollte nur mal schnell vor die Tür, um eine Essensbestellung anzunehmen. Nun muss er zehn Tage in Quarantäne. In Sichtweite der Achterbahnen zwar, aber doch ganz alleine.