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Neue Konjunkturdaten lenken erneut die Stimmung auf dem Börsenparkett

Die Konjunktursignale zeigen Rezessionsgefahr. Anleger suchen händeringend nach positiven Signalen. Die neue Woche zeigt, wie schlecht es wirklich steht.

Die Anleiheinvestoren haben ihr Urteil gefällt. Sie flüchteten am Freitag massenhaft in die als sicher geltenden Bundesanleihen und trieben dadurch die Rendite der zehnjährigen Papiere zum ersten Mal seit 2016 wieder unter die Nulllinie. Wer sich auf ein solches Langfristinvestment mit Minuszinsen einlässt, der rechnet damit, dass die Wirtschaft so schlecht laufen wird, dass die Notenbank die Leitzinsen viele Jahre lang nicht wird anheben können.

Diese Entwicklung war erneut ein deutlicher Hinweis dafür, wie sensibel die Märkte aktuell auf konjunkturelle Schreckensmeldungen reagieren. Auslöser für den letzten Abwärtsschub waren die Einkaufsmanagerindizes für die deutsche und europäische Industrie, die auf Rezessionsniveau abrutschten. Der Industrieindex von Deutschland sank auf 44,7 Punkte, den tiefsten Stand seit 2012.

Schlechte Vorzeichen für die neue Woche

Auch von politischer Seite wird die Entwarnung nicht wahrscheinlicher. „Die beiden Damoklesschwerter Brexit und Handelskonflikt werden auch im April über den Börsen schweben“, sagt Robert Greil, der Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers. Außerdem schlägt die EU-Kommission zunehmend wirtschaftskriegerische Töne gegenüber China an, was die Furcht vor einem europäisch-chinesischen Handelskrieg weckt.

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Unter diesen Vorzeichen ging die Aktienwoche mit merklichen Verlusten zu Ende. Der Deutsche Aktienindex Dax verlor im Wochenverlauf fast drei Prozent – der höchste Wochenverlust im laufenden Jahr –, der amerikanische Dow-Jones-Index immerhin nicht ganz so stark.

Für die Aktienanleger sind die niedrigen Zinsen ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite tun sie den Aktienbewertungen gut, auf der anderen ist eine schlechte Konjunktur Gift für die Gewinne und Dividenden.

Deshalb wird in der nächsten Woche die Frage bestimmen, wie schlecht es wirklich um die Wirtschaft und um die Perspektiven der Unternehmen steht. Gleich am Montag liefert das Ifo-Institut mit seinem Geschäftsklimaindikator für Deutschland einen wichtigen Input. Für diesen werden deutlich mehr Unternehmen befragt als für den Einkaufsmanagerindex, außerdem ist er etwas stärker in die Zukunft gerichtet. Es droht der siebte Rückgang des Indikators in Folge, was ein starkes Rezessionssignal wäre.

Die Arbeitsmarktzahlen für März, die die Bundesagentur für Arbeit am Freitag bekannt gibt, gelten dagegen eher als nachlaufender Konjunkturindikator. Etwas Auskunft über den Zustand der US-Wirtschaft gibt am Dienstag das Verbrauchervertrauen für März.

Neue Inflationsdaten folgen

Sollten die Inflationsdaten für März aus Deutschland (Donnerstag) und dem Euroraum sowie den USA (Freitag) unerwartet niedrig ausfallen, würde das die Zinsen wohl weiter drücken und Aktien stützten. Bei der Commerzbank hegt man wenig Hoffnung auf gute Konjunkturdaten: „Eine Erholung der Konjunktur im Verlauf der ersten Jahreshälfte ist noch unwahrscheinlicher geworden“, kommentiert Analyst Christoph Weil die schwachen Einkaufsmanagerdaten von Freitag.

Anhaltspunkte für die Perspektiven der Wirtschaft könnten in der kommenden Woche von den Industrie-Unternehmen kommen, die auf ihren Bilanz-Pressekonferenzen über ihre Erwartungen für das laufende Jahr Auskunft geben.

Am Mittwoch lädt der Kohlefaserspezialist SGL Carbon zur Bilanzpressekonferenz, am Mittwoch der Anlagenbauer Kuka und der Pharmakonzern Biotest, das Energieunternehmen EnBW und das Bahntechnikunternehmen Vossloh. Der Maschinenbauer Singulus gibt am Donnerstag seine Jahreszahlen bekannt.

In Kalifornien stellt der Tech-Gigant Apple am Montagabend seinen geplanten Videostreaming-Dienst vor, mit dem er dem Marktführer Netflix Konkurrenz machen will. Da der iPhone-Absatz zuletzt eher schwächelte, wird es für die Apple-Aktie wichtig sein, dass das Unternehmen mit seiner Präsentation neue Wachstumsfantasie entfachen kann.