Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    17.737,36
    -100,04 (-0,56%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.918,09
    -18,48 (-0,37%)
     
  • Dow Jones 30

    37.986,40
    +211,02 (+0,56%)
     
  • Gold

    2.402,70
    +4,70 (+0,20%)
     
  • EUR/USD

    1,0658
    +0,0011 (+0,11%)
     
  • Bitcoin EUR

    60.168,36
    +639,88 (+1,07%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.384,48
    +71,86 (+5,47%)
     
  • Öl (Brent)

    83,26
    +0,53 (+0,64%)
     
  • MDAX

    25.989,86
    -199,58 (-0,76%)
     
  • TecDAX

    3.187,20
    -23,64 (-0,74%)
     
  • SDAX

    13.932,74
    -99,63 (-0,71%)
     
  • Nikkei 225

    37.068,35
    -1.011,35 (-2,66%)
     
  • FTSE 100

    7.895,85
    +18,80 (+0,24%)
     
  • CAC 40

    8.022,41
    -0,85 (-0,01%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.282,01
    -319,49 (-2,05%)
     

Neue Ideen: Wie die Plastikberge in Zukunft schrumpfen könnten

Plastik ist überall. Es ist in unseren Meeren, in unseren Böden und sogar in unserem Essen. Seit Langem ist klar: Wir müssen etwas ändern. Die Abschaffung der kostenlosen Plastiktüte war ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung. Die EU will eine Reihe von Einwegprodukten auf lange Sicht verbieten. Aber es ist noch ein langer Weg zu gehen. Mittlerweile gibt es viele innovative Ideen, wie der Plastikverbrauch in unserem Alltag eingeschränkt werden kann.

Wir versinken im Plastikmüll. (Symbolbild: Getty Images)
Wir versinken im Plastikmüll. (Symbolbild: Getty Images)

Der Plastikboom begann in den frühen 50er-Jahren, als Kunststoff zum Massenprodukt wurde. Seitdem hat die Menschheit 8,3 Milliarden Tonnen davon produziert. Wenn es so weitergeht, werden bis zum Jahr 2050 ungefähr 34 Milliarden Tonnen Kunststoff produziert, schätzen die Fachleute. Umso wichtiger ist es, dass wir endlich handeln und unseren Plastikverbrauch Schritt für Schritt weiter einschränken. Die EU will künftig eine Reihe von Einwegprodukten komplett verbieten, wie etwa Trinkhalme und Plastikgeschirr. Einige internationale Start-Ups und Firmen gehen hier mit guten Beispiel voran und wollen in Zukunft Alternativen zu Plastikprodukten bieten:

Wichtig: Wie Sie ihren Müll richtig entsorgen

1. Nein zu Strohhalmen

Aus Stroh ist er schon lange nicht mehr. Die bunten Trinkhalme bestehen hauptsächlich aus Plastik oder Papier, das mit Kunststoff beschichtet wurde. So klein er aussieht, so fatal ist er: Die EU-Kommission schätzt, dass circa 20.000 Tonnen Strohhalme in den Weltmeeren schwimmen. Die Industrie hat hier bereits reagiert und bietet Alternativen aus Bambus oder Edelstahl an. Spannend sind auch essbare Halme, zu Beipiel aus Abfällen von Äpfeln.

WERBUNG

Die amerikanische Kaffeehauskette Starbucks will ihre Plastik-Strohhalme bis zum Jahr 2020 komplett abschaffen. Durch diese Maßnahme würden insgesamt rund eine Milliarde Trinkhalme in den Filialen vermieden werden, wie das Unternehmen mitteilte. Für die Kunden gäbe es Trinkhalme aus alternativen Materialien oder ein spezieller Deckel, ähnlich dem Aufsatz einer Schnabeltasse. Diesen Ansatz hat die Kette bereits in über 8.000 Filialen in den USA und Kanada realisiert. Was es in den deutschen Starbucks-Häusern bereits nicht mehr gibt, sind die Pappmanschetten, mit denen die Kunden den heißen Kaffee besser in der Hand halten konnten.

Die EU will Trinkhalme aus Plastik künftig verbieten. (Symbolbild: Getty Images)
Die EU will Trinkhalme aus Plastik künftig verbieten. (Symbolbild: Getty Images)

2. Essbares Besteck und Eislöffel

Was ist ein Sommer ohne leckeres Eis? Falls Sie zu denen gehören, die ihre Kugeln lieber im Kunststoffbecher inklusive Plastiklöffel genießen, dann sollten sie sich diese Zahl mal auf der Zunge zergehen lassen: 360.000.000. Soviele Plastik-Eislöffel werden jährlich in Deutschland produziert. Dagegen wollen zwei Studentinnen der Universität in Hohenheim vorgehen. Sie gründeten das Start-Up “Spoontainable“.

Die Idee: Essbare Eislöffel aus Pflanzenfasern. Ähnlich wie die essbaren Strohhalme, die aus Apfeltrester bestehen. Es gibt die Löffel in verschiedenen Geschmacksrichtungen, sie sind vegan und ohne Zucker. Bisher sammeln die Studentinnen noch Geld über Crowdfunding. Sobald sie genug Kapital haben werden die beiden in Großproduktion gehen. Die Kosten für die essbaren Löffel werden vermutlich zwischen 6 und zehn Cent liegen.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das amerikanische Start-Up Bakeys. Sie stellen essbares Besteck her, dass die Einwegvariante aus Kunststoff ersetzen soll. Die Messer, Gabeln und Löffel bestehen aus rein veganen Inhaltsstoffen und sind in den Geschmacksrichtungen Weizen, Hirse und Reis zu haben. Weiteres Plus: Alle Rohstoffe stammen außerdem aus fairem Handel.

Das Start-Up “Ooho Water” stellt innovative Wasser-Behältnisse mit einer Membran aus Algen her. (Bild: Ooho Water)
Das Start-Up “Ooho Water” stellt innovative Wasser-Behältnisse mit einer Membran aus Algen her. (Bild: Ooho Water)

3. Wasserflaschen aus Algen

Wasserflaschen aus Plastik werden oft nur ein einziges Mal benutzt und dann entsorgt. Meistens weil wir nicht daran gedacht haben, eine Mehrwegflasche mitzunehmen, die wir vorher mit Wasser von zu Hause gefüllt haben. Der isländische Designer Ari Jónsson hat eine sehr spezielle Flasche entwickelt, die sogar gegessen werden kann. Sie besteht aus Wasser und Agar, einer Substanz die aus Algen gewonnen wird. Wer schon einmal vegane Marmelade gekocht hat, kennt Agar Agar als natürliches Geliermittel. Daher auch die Konsistenz der Mixtur, die am Anfang eher Gelee ähnelte.

Der Designer schaffte es, in einem Herstellungsprozess aus erneutem Erhitzen und wieder Kühlen, eine zu 100 Prozent biologisch abbaubare Flasche zu kreieren. Das Tolle daran: Ist die Flasche leer, beginnt sofort der Abbauprozess. Dann kann man sie wegwerfen oder aber auch aufessen.

Sehr vielversprechend ist auch die Lösung des Londoner Start-Ups “Ooho Water”. Sie stellen Wasser-Behältnisse in einer essbaren Membran her, die ebenfalls aus Algen besteht. Die kugelförmige Hülle sieht aus wie ein riesiger Wassertropfen, der dann quasi im Mund zerplatzt. Die innovativen “Wasserflaschen“ sollen noch dieses Jahr groß auf den Markt kommen. Bisher konnten nur Besucher von Veranstaltungen und Festivals die Kugeln testen.

Mikroplastik ist überall: Darum ist es so gefährlich

4. Folie aus Milch

In jedem Supermarkt sehen wir das gleiche Bild: Obst, Gemüse, Käse und Wurst wird in Plastikfolie verpackt, um die Haltbarkeit zu verlängern. Gibt es denn keine Alternative? Forscher des US-Agrarministeriums machen Hoffnung.

Sie konnten eine Folie aus in Milch enthaltenen Casein-Proteinen entwickeln. Diese natürliche Variante hat gleich mehrere Vorteile: Sie schließt die Lebensmittel besser ein, ist strapazierfähiger und auch noch essbar. Größter Pluspunkt: Die Lebensmittel halten deutlich länger als mit Plastikfolie.

Verpackungen aus Stroh ersetzten das künstliche Styropor. (Symbolbild: Getty Images)
Verpackungen aus Stroh ersetzten das künstliche Styropor. (Symbolbild: Getty Images)

Initiative zeigen: Mit Gratis-Trinkwasser gegen Plastikmüll

5. Stroh statt Styropor

Verpackungsmüll ist ebenfalls ein großes Problem. Meistens wird die Ware zusätzlich zum Karton noch mit Plastikfolien oder Styropor geschützt. Aber es geht auch anders. Der Verpackungspreis zum Thema Nachhaltigkeit ging in diesem Jahr an das Start-up “Landpack” für ihre umweltfreundliche Kühlverpackung aus Stroh. Eine klare Absage an das übliche Styropor, das aus Kunststoff besteht. Da Stroh genau so gut isoliert wie das künstliche Material, mussten auch keinerlei Abstriche gemacht werden.

Im Gegenteil: Das getrocknete Gras hat zusätzliche Benefits, wie etwa die Aufnahme von Kondenswasser, was die Feuchtigkeit erheblich reduziert. Das Produkt von “Landpack” kommt gut an. Ketten wie “Alnatura Bio” oder “Feinkost Käfer” sind begeistert von den Landboxen mit ihren Strohplatten, die zusätzlich mit einer Folie aus Stärke umhüllt sind. Natürlich ist alles zu 100 Prozent biologisch abbaubar.

Im Video: Aldi verbannt seine klassische Plastiktüte