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(Bloomberg) -- Eine neue Agenda, Credit-Suisse-Bonusinnovation, US-Schuldendeal nimmt Gestalt an, mehr Hitzetote, Fußball-Provinzialismus, und Politik lässt Kassen klingeln. Fünf Themen des Tages erscheint ab 5. Juni im neuen Gewand und via E-Mail! Abonnieren Sie hier.
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Eine neue Agenda-Politik ist überfällig
Deutschlands Wirtschaft schlägt sich in Krisensituation oft besser als zunächst befürchtet. Das war während der Covid-Pandemie der Fall, und auch die Energiekrise nach Russlands Einmarsch in die Ukraine hat bisher nicht zu dem wirtschaftlichen Totalschaden geführt, den manch einer noch vor Jahresfrist befürchtet hat. Doch die Zahl der Herausforderungen wächst gerade gewaltig, denn Schlüsselsektoren für die Wertschöpfung müssen sich im Rekordtempo auf neue Technologien umstellen. Diese Transformation kostet viel Geld, und der Erfolg ist nicht garantiert.
Die Regierung in Berlin versucht derweil weiter Optimismus zu verbreiten. Die Aussichten seien “sehr gut,” behauptete Bundeskanzler Olaf Scholz gestern, nachdem die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt zeigten, dass Deutschland in eine Rezession gerutscht ist. Der Internationale Währungsfonds erwartet jedoch, dass Deutschland dieses Jahr die schwächste wirtschaftliche Entwicklung aller G7 Staaten verzeichnen wird. Um die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen wird es einer Kraftanstrengung bedürfen — von Großkonzernen wie Volkswagen und BASF, als auch vom wichtigen Mittelstand. Zudem muss die Regierung die strukturellen Defizite des Standorts Deutschland entschlossener angehen, statt sich in koalitionsinternen Scharmützeln zu ergehen. Bürokratieabbau, die Modernisierung von Infrastruktur über wirtschaftliche Sektoren hinweg, und eine effizientere Steuerung der Staatsausgaben können nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden.
Credit-Suisse-Bonusinnovation
UBS und Credit Suisse bieten ihren Wealth-Bankern in Asien einen ungewöhnlichen Anreiz, frisches Geld einzuwerben. Relationship Manager erhalten Provisionen von 15 Basispunkten — also 15 Cent pro 100 Dollar neuer Kundengelder, die sie hereinholen können, ist zu hören. Damit soll während des Fusionsprozesses Stabilität gewahrt werden. Dabei könnte sich der Deal noch hinzhiehen. Die Schweizer Regierung und die UBS haben sich Kreisen zufolge noch nicht über die genauen Bedingungen der gewährten Staatsgarantie geeinigt. In der Grauzone der Rettungsaktion sieht sich mittlerweile auch Pimco benachteiligt und will wohl auch gegen die Abschreibung von CS-Nachranganleihen vorgehen. Zuguterletzt wurde noch eine CS-Tochter in Singapur dazu verdonnert, dem Milliardär Bidzina Iwanischwili eine Entschädigung zu zahlen, die sich auf mehrere hundert Millionen Dollar belaufen könnte.