Neue Ära: Ab Januar gibt es eine bahnbrechende Änderung bei eurem Bankkonto
Mittlerweile sind die meisten Bereiche des Alltags im Internet vertreten: Online kann eingekauft, kommuniziert und konsumiert werden. Lediglich das Finanzwesen tut sich in diesem Bereich noch schwer. Zwar hat sich das Online-Banking mittlerweile bei vielen Kunden etabliert, jedoch konnten Daten wie Zahlverhalten oder Bonität nicht geteilt werden. Bei Unternehmen wie Google und Facebook, die Kontaktlisten und Surfverhalten verwerten, ist diese Praxis bereits Standard.
Mit der neuen Zahlungsrichtline PSD2 will die Europäische Kommission den Zahlungsverkehr für Kunden nun sicherer und bequemer machen, gleichzeitig aber auch für mehr Innovation und Wettbewerb sorgen. Letzteres soll vor allem dadurch ermöglicht werden, dass neuen Dienstleistern ein besserer Zugang zum Finanzmarkt gewährleistet werden soll. Bislang war dieser Zugang vor allem den Großbanken vorbehalten.
Kunden können ab 2018 Daten mit Finanzdienstleistern teilen
Konkret bedeutet das: Ab dem 1. Januar 2018 steht es den Kunden offen, die eigenen Daten mit Finanzdienstleistern, den sogenannten Fintechs, zu teilen. Diese Fintechs können damit zum Beispiel Apps anbieten, mit denen Konten verschiedener Banken auf einer Plattform verwaltet und analysiert werden können.
Wie dies für mehr Wettbewerb zwischen den Banken sorgen soll, erklärt der Finanzexperte Thomas Sontheimer im Gespräch mit der „Wirtschaftswoche“. Wenn man beispielsweise eine Rechnung über 100 Euro zahlen möchte, wäre es möglich, dass dem Kunden von jeder seiner Banken Optionen zur Abwicklung geboten werden: „Wenn nun eine Bank für die Überweisung einen Euro Gebühr verlangt und die andere nur 50 Cent, wird es zu mehr Wettbewerb unter den Banken und geringere Kosten für Kunden führen,“ zitiert das Blatt Sontheimer. Eine solche Entwicklung sei jedoch noch nicht absehbar.