Neu im Kino: Tod oder Vergebung - Stimmen Sie ab!
Es ist wie bei Gladiatorenspielen im alten Rom: Daumen rauf oder unter, das entscheidet über Leben und Tod. Hier jedoch ganz modern, via SMS-Beteiligung: In einer Realityshow bittet eine zum Tode Verurteilte um Vergebung. Und die TV-Zuschauer haben es buchstäblich in der Hand, ob sie begnadigt wird. „Senden Sie 1 für Ja, 2 für Nein.“
Klingt wie eine Fortsetzung der „Tribute von Panem“? Oder wie die abstruse Idee eines provokanten Filmemachers? Im Iran gibt es tatsächlich eine ähnliche Sendung, in der nach islamischem Recht das Gesetz der Vergeltung massenmedienwirksam ausgeschlachtet wird. Ist die Familie eines Opfers zur Vergebung bereit, gibt es keine Hinrichtung. Dann muss nur ein „Blutgeld“ entrichtet werden.
In „Yalda“ benutzt der iranische Filmregisseur Massoud Bakhshi dieses beliebte TV-Format als Brennpunkt für das Reizthema Todesstrafe. Am Yalda-Feiertag, der persischen Wintersonnenwende, wird die junge Verurteilte Maryam (Sadaf Asgari) ins Studio gefahren. Hier muss sie warten, bis Moderator und Aufnahmeleiter so weit sind. Vor allem muss sie auf Mona (Behnaz Jafari) warten, die Frau, die ihr vergeben soll.
Maryam ist scheu, nervös und völlig überfordert. Sie will nicht, dass ihr Schicksal ausgeschlachtet wird. Die Männer, die die Sendung leiten, geben aber klar zu verstehen: Sie könne gern ihr Schicksal ruinieren, „aber nicht unsere Sendung“. Bakhshi nutzt dabei die Fernsehsendung, die immer wieder von Showeinlagen und Werbepausen unterbro...