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Netzbetreiber wandeln Strom in Gas um

Die beiden Netzbetreiber Amprion und Open Grid Europe sind eigentlich in völlig unterschiedlichen Märkten tätig: Der eine transportiert Elektronen, der andere Gasmoleküle. Jetzt haben der Strom- und der Gasnetzbetreiber aber eine Kooperation vereinbart und wollen die beiden Teile des Energiemarktes besser verknüpfen.

Gemeinsam wollen Amprion und Open Grid Europe (OGE) die Power-to-Gas-Technologie voranbringen. Dabei wird Strom aus erneuerbare Energien in speziellen Anlagen in Wasserstoff oder synthetisches Methan umgewandelt, um damit die erneuerbare Energien auch in anderen Sektoren einsetzen zu können.

Wenn Strom in Gas umgewandelt wird, können erneuerbare Energien auch über die vorhandenen Gasleitungen transportiert werden. Eine erste Demonstrationsanlage könnte in drei bis vier Jahren stehen – und würde zwischen 100 und 150 Millionen Euro kosten.

Hintergrund für die Kooperation ist die Energiewende. „Der Koalitionsvertrag sieht für 2030 eine Quote für erneuerbare Energien von 65 Prozent vor“, sagte Klaus Kleinekorte, technischer Geschäftsführer von Amprion, am Mittwoch bei der Vorstellung der Allianz: „Dies bedeutet enorme Herausforderungen für den Ausbau der Infrastruktur.“

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Zwar steigt das Angebot an Wind- und Solarenergie insgesamt. Der Ertrag schwankt aber abhängig vom Wetter stark und ist nur schwer zu prognostizieren. Die großen Betreiber des Stromübertragungsnetzes - Amprion, Tennet, 50 Hertz und Transnet BW - müssen deshalb häufig eingreifen, um Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht zu halten und Stromausfälle zu verhindern.

Dafür werden konventionelle Kraftwerke kurzfristig hoch- oder heruntergefahren – und selbst Windräder kurzzeitig vom Netz abgeklemmt. Nach jüngsten Angaben der Bundesnetzagentur kostete das im vergangenen Jahr die Rekordsumme von 1,4 Milliarden Euro.

Um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beherrschen, sind neue Leitungen nötig – oder Speicher. Die Power-to-Gas-Technologie könnte eine solche Speicherlösung sein. Sie ist allerdings bislang noch nicht im großen Stil erprobt.

Das will Amprion jetzt ändern, zusammen mit dem Gasnetzbetreiber Open Grid Europe. Sie wollen Anlagen mit einer Leistung von 50 bis 100 Megawatt erproben. Solche Anlagen könnten eine Strommenge verarbeiten, mit der man ansonsten ein großes Stadtviertel ein Jahr lang mit Strom versorgen könnte.

Derzeit sind in Deutschland nur Anlagen mit maximal sechs Megawatt in Betrieb. Potenzielle Standorte in Niedersachsen und im nördlichen Nordrhein-Westfalen sind schon identifiziert. Zuvor soll aber die Bundesnetzagentur, die die Renditen und Investitionen der Netzbetreiber beaufsichtigt, den ersten Großversuch billigen.

„Der Einsatz dieser Technik im industriellen Maßstab ist noch nicht in der Praxis bewiesen. Das wird in den kommenden Jahren jedoch umso notwendiger“, sagte Kleinekorte. „Amprion und OGE haben sich als Infrastrukturbetreiber das Ziel gesetzt, Power-to-Gas im industriellen Maßstab zu erproben und damit einen wesentlichen Beitrag für eine erfolgreiche Energiewende zu leisten“, ergänzte Stephan Kamphues, Geschäftsführer der OGE-Muttergesellschaft Vier Gas Transport GmbH.

OGE betreibt das längste Fernleitungsnetz in Deutschland mit einer Länge von insgesamt 12.000 Kilometern. Amprion hat das längste Übertragungsnetz Deutschland für Strom mit 11.000 Kilometern an Höchstspannungsleitungen. Beide Unternehmen sind für den überregionalen Transport zuständig, während regionale Netzbetreiber die Verteilung an die Endkunden übernehmen.