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Netflix will mit Ramsch-Anleihen neue Inhalte finanzieren

Um die stärker werdende Konkurrenz auf Abstand zu halten, macht der Streamingdienst immer mehr Schulden. Für CEO Hastings ist das riskante Spiel ohne Alternative.

Der Streamingdienst Netflix will erneut zwei Milliarden Dollar in unbesicherten Anleihen aufnehmen, um neue Inhalte zu produzieren, teilte das Unternehmen am Montag mit. Erst im April wurden 1,9 Milliarden Dollar eingesammelt.

Nach Berechnungen von Bloomberg wird der Schuldenberg des Unternehmens durch die überwiegend in Dollar und Euro emittierten Bonds erstmals die Marke von zehn Milliarden Dollar überschreiten. Nach Informationen des Nachrichtendienstes erwarten Investoren eine Rendite von 6,375 Prozent für den US-Teil und 4,625 Prozent für die Euro-Portion. Die Laufzeit soll 10,5 Jahre betragen.

Moody’s Investors Service bewertet die neuen Bonds mit „Ba3“, das ist Ramsch-Anleihen-Niveau, also „Non-Investment-Grade“, und stellt fest, das Gross Leverage, das Verhältnis von Schulden zu EBITDA, steige auf 5,2, gerechnet auf Ende September. „Trotzdem, obwohl weiterhin Schulden aufgenommen werden, um den negativen Cash Flow zu finanzieren, glauben wir, dass das Gross Leverage über die Zeit sinken wird“, so Moody’s, das den Ausblick für Netflix bei „stabil“ belässt.

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„Der Übergang von lizensiertem zu produziertem Originalinhalt wird sich positiv auswirken und neue Märkte werden stärker zum Ertrag und zu steigenden Gewinnmargen beitragen“, analysiert Moody’s. Mit anderen Worten: Netflix kann so den ständig steigenden Lizenzkosten für fremde Inhalte entgehen. Laut dem Branchenmagazin „Variety“ hat Netflix nun sechs mal innerhalb von vier Jahren eine Milliarde Dollar oder mehr an den Anleihemärkten aufgenommen.

Die neuen Mittel werden laut Netflix überwiegend dazu verwendet, um Inhalte für die erfolgreiche Videostreamingplattform zu produzieren und zu finanzieren. Die Konkurrenz wird immer härter, mit TV-Sendern und Kabelunternehmen, die in den Markt drängen. Zuletzt erst hat der Telekomriese AT & T mit Time Warner die Muttergesellschaft des Kultsenders HBO übernommen und angekündigt, so auch Netflix frontal angreifen zu wollen. Disney wird 2019 seine beliebten Filme und Serien von der Nexflix-Plattform nehmen und einen eigenen Streamingdienst aufmachen.

Netflix-Gründer Reed Hastings hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass es selbstproduzierte exklusive Filme und Serien („House of Cards“, „Orange is the New Black“) sind, die Netflix erfolgreicher als die Konkurrenz machen. Sobald man diese Führungsrolle verliere, holten die Wettbewerber auf.

Die Aktienmärkte zeigen sich nicht so begeistert über Netflix neueste Pläne. Vergangene Woche hatte der Streamingdienst noch positive Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt und einen Kurssprung von 14 Prozent hingelegt. Allerdings wurde auch erklärt, man werde zum Jahresende einen negativen Cash Flow von drei Milliarden Dollar ausweisen. Am Montag lag der Aktienkurs mit 329,54 Dollar wieder unter dem Niveau vor den Quartalszahlen.