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Netflix-Bilanz: 10 Millionen neue Abonnenten, aber Corona-Boom geht zu Ende

Enttäuschung nach Handelsschluss: Streaming-Gigant Netflix konnte bei Vorlage seiner neusten Quartalsbilanz nur bedingt die Erwartungen der Wall Street erfüllen. Zwar erlebte der wertvollste Medienkonzern der Welt wegen der Corona-Pandemie einen starken Abonnentenzuwachs im zweiten Quartal, doch der Mitglieder-Boom scheint nun abzureißen. Zudem teilt Gründer Reed Hastings künftig den CEO-Posten.

Netflix: Traumfabrik für inzwischen 193 Millionen zahlende Abonnenten. (Foto: © Netflix)
Netflix: Traumfabrik für inzwischen 193 Millionen zahlende Abonnenten. (Foto: © Netflix)

Es ist der Startschuss zur mit Spannung erwarteten Corona-Bilanzsaison: Nach Handelsschluss an der Wall Street präsentierte Netflix als eines der ersten Internet- und Tech-Unternehmen seine Bilanz für den abgelaufenen Dreimonatszeitraum, in dem COVID-19 Spuren in den Geschäftsberichten hinterließ.

Seit Monaten gilt es an der Wall Street als ausgemacht, dass der Streaming-Pionier als sogenanntes „Stay-at-Home“-Unternehmen von den Folgen der Pandemie profitiert: Im Lockdown verbringen die Menschen zu Hause schließlich mehr Zeit vor dem Fernseher – und damit vor allem vor Netflix.

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Die Hypothese, die dem knapp 23 Jahre alten Internet-Unternehmen, das einst als Versender von DVDs begann, erst in der vergangenen Woche an der Wall Street neue Allzeithochs bescherte, hat nicht getrogen. Tatsächlich entwickelten sich die Geschäfte in den 91 Tagen von Anfang April bis Ende Juni blendend.

Netflix erzielt größten Quartalsgewinn der Konzerngeschichte

Die Umsätze legten mit einem Zuwachs von 25 Prozent auf nunmehr 6,15 Milliarden Dollar zu. Die Konsensschätzungen der Wall Street, die noch bei Erlösen von 6,08 Milliarden Dollar gelegen hatten, wurden damit knapp übertroffen.

Unter den Prognosen der Analysten entwickelte sich unterdessen der Gewinn je Aktie. Statt der durchschnittlich erwarteten 1,81 Dollar je Anteilsschein verdiente Netflix im zweiten Quartal „nur“ 1,59 Dollar je Aktie. Unter dem Strich erzielte Netflix aber mit 720 Millionen Dollar den größten Quartalsgewinn der Konzerngeschichte.

Neuabonnenten-Boom hält an

Bei der seit jeher von Anlegern und Analysten kritisch beäugten Abonnentenentwicklung konnte Netflix indes erneut überzeugen. Der nach Amazon, Google und Facebook viertwertvollste Internetkonzern der USA konnte im zweiten Quartal 10,1 Million zahlende Neukunden von einer Mitgliedschaft überzeugen – Analysten hatten lediglich mit 8,26 Millionen neuen Abonnenten gerechnet.

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Insgesamt bringt es der Kultkonzern aus Los Gatos per Ende Juni nunmehr bereits auf 193 Millionen zahlende Abonnenten. Allein in den ersten sechs Monaten des Jahres konnte Netflix damit den Rekordwert von 26 Millionen neuen Abonnenten verbuchen, der mehr als einer Verdoppelung gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 entspricht.

Ausblick enttäuscht

Beim Ausblick auf das laufende Quartal erlaubte sich Reed Hastings allerdings den Luxus, deutlich unter den Erwartungen der Wall Street zu bleiben. So stellte der Netflix-CEO im dritten Quartal Erlöse von 6,33 Milliarden Dollar in Aussicht, während Analysten durchschnittlich Umsätze in Höhe von 6,40 Milliarden Dollar erwartet hatten.

Deutlich enttäuschender fiel unterdessen der prognostizierte Zuwachs an neuen zahlenden Abonnenten aus. So rechnet Hastings in den drei Monaten bis Ende September lediglich mit 2,5 Millionen Neuabonnenten, während der Wall-Street-Konsens mit 5,27 Millionen Neukunden mehr als doppelt so hoch gelegen hatte.

Reed Hastings teilt sich CEO-Aufgaben künftig mit Ted Sarandos

Netflix-CEO Reed Hastings sorgte nach Handelsschluss unterdessen für noch eine weitere Überraschung. Der 59-jährige Gründer des Internetriesen erklärte, dass er sich den Vorstandsvorsitz künftig mit Content-Chef Ted Sarandos teilen wolle. Gleichzeitig stellte Hastings klar, dass er den Job als Co-CEO in der laufenden Dekade weiter bekleiden wolle.

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An der Wall Street kamen die neuen Nachrichten gar nicht gut an. Die zuletzt so heiß gelaufene Netflix-Aktie brach nachbörslich rund 9 Prozent auf 480 Dollar ein.

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