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Nestlé wächst trotz des Streits mit Edeka wieder etwas schneller

Gute Nachrichten für Nestlé: Trotz des monatelangen Streits mit Edeka steigert der Lebensmittelkonzern sein Wachstum im ersten Quartal 2018.

Die wachsende Nachfrage nach Nespresso-Kapseln und Tiernahrung spielt dem Nahrungsmittelkonzern Nestlé in die Hände: in Asien und Europa konnte der Konzern im ersten Quartal wieder wieder schneller wachsen.

Der größte Nahrungsmittelkonzern der Welt hatte seine selbstgesteckten Wachstumsziele in den vergangenen Jahren verfehlt. Mit einer Neuausrichtung möchte Nestlé-Chef Ulf Mark Schneider die Trendwende schaffen.

Diesem Ziel kam er im ersten Quartal etwas näher: Das um Sondereffekte bereinigte organische Wachstum lag im ersten Quartal bei 2,8 Prozent, wie der weltgrößte Nahrungsmittelhersteller mit Marken wie KitKat oder Maggi am Donnerstag mitteilte.

In absoluten Zahlen kletterte der Umsatz um 1,4 Prozent auf 21,3 Milliarden Franken. Grund dafür war vor allem der steigende Absatz in Schwellenländern. Die Preise konnte Nestlé hingegen nur geringfügig anheben. „Wir hatten einen soliden Start ins neue Jahr, bei dem alle Regionen zum Wachstum beigetragen haben“, sagte Nestlé-Chef Mark Schneider.

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Die wichtigsten Marken, Unternehmen und Tochterfirmen: Wie Nestlé die Welt ernährt

Damit schnitt der Schweizer Konzern auch besser ab, als von Analysten erwartet. Man wolle die Quartalszahlen nicht überbewerten, „doch der Jahresstart scheint dem Unternehmen geglückt zu sein“, urteilt Jean-Philippe Bertschy von der Bank Vontobel.

Kepler-Cheuvreux-Analyst Jon Cox ist dagegen weniger euphorisch: „Die Umsatzzahlen waren nicht so schwach wie befürchtet“. Die Begeisterung der Aktionäre hielt sich in Grenzen, die Aktie notierte nach der Handelseröffnung fast unverändert.

Für das laufende Jahr erwartet Nestlé unverändert ein organisches Wachstum zwischen zwei und vier Prozent. Früheren Wachstumsraten von sechs Prozent und mehr hinkt der Konzern damit jedoch weiterhin hinterher. Grund dafür sind auch die nur verhaltenen Preiserhöhungen: Im ersten Quartal stiegen die Preise konzernweit um 0,2 Prozent. In Amerika und Europa sanken sie sogar. Während Nahrungsmittelkonzerne früher die Preise steigern konnten, um für wachsende Umsätze zu sorgen, schrumpft die Preissetzungsmacht der Branche.

Wie schwierig das Umfeld ist, zeigt sich auch am Streit zwischen Nestlé und einigen europäischen Einzelhändlern um die deutsche Edeka über die künftigen Einkaufspreise: Im Zuge dessen hatten die Händler im Verlauf des ersten Quartals mehrere Nestlé-Produkte aus den Regalen genommen.

Mit dem Boykott wollten sie den Nahrungsmittelhersteller zum Einlenken zwingen. Eine Einigung mit dem Verband Agecore aus insgesamt sechs Händlern um die deutsche Edeka und Coop in der Schweiz steht bislang noch aus. Zuletzt hatten sich beide Seiten jedoch angenähert.

„Es geht in diesem Machtpoker um sehr viel“, hatte Analyst Patrik Schwendimann von der Zürcher Kantonalbank erklärt. „Gibt Nestlé zu stark nach, dann droht in Europa nicht nur von Agecore, sondern auch von den anderen Händlerallianzen weiterer Preisdruck.“

Um gegenzusteuern und den Konzern wieder auf Touren zu bringen, stößt Nestlé-Chef Schneider schlecht laufende Bereiche ab. Den Verkauf des US-Süßigkeitengeschäfts an den Nutella-Hersteller Ferrero habe der Konzern Ende März abgeschlossen.

Andere Segmente wie Babynahrung, Tiernahrung, Wasser und Kaffee will Schneider dagegen ausbauen – auch über Zukäufe. Das Kaffeegeschäft in den USA etwa hat der Konzern über zwei kleinere Übernahmen gestärkt. Zudem kaufte Nestlé die auf Vitamine und Nahrungsmittelzusätze spezialisierte kanadische Firma Atrium Innovations. All das soll helfen, bis 2020 wieder ein mittleres einstelliges Wachstum zu erreichen. Bis sich der Umbau in den Zahlen niederschlägt, dauere es jedoch, erklärte Analyst Cox.