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Negativzinsen kosten Banken eine Milliarde Euro

Seit Juni 2014 fordert die EZB Zinsen, wenn Banken bei ihr Geld hinterlegen. Diese Summe hat sich offenbar in diesem Jahr vervierfacht. Verantwortlich dafür ist die geänderte Geldpolitik der Europäischen Zentralbank.

Allein die Banken, die in Deutschland aktiv sind, mussten, nach Informationen der Wochenzeitung Die Zeit 2016 rund eine Milliarde Euro dafür zahlen, dass sie Geld bei ihrer Zentralbank deponieren. Die Düsseldorfer Unternehmensberatung Barkow Consulting hat ausgerechnet, dass die hiesigen Banken in diesem Jahr 1,13 Milliarden Euro entrichten müssen.

Auf Rückfrage erklärte die Deutsche Bundesbank, die bis zum 13. Dezember entrichteten Zinsen lägen leicht darunter: Im Jahr 2015 hätten die Zahlungen der deutschen Banken für Negativzinsen bei 248 Millionen Euro gelegen, und „den bisher verfügbaren Zahlen zufolge stieg dieser Zinsaufwand 2016 auf circa eine Milliarde Euro, vervierfachte sich also“, so die Bundesbank. Ihr erscheine die Belastung „insgesamt als verkraftbar“ Allerdings käme es auch auf den Einzelfall an: „Gerade bei einlagenstarken Instituten zeigt sich tendenziell eine höhere Belastung, da die Niedrigzinsen oftmals nicht an die Kunden weitergegeben werden.“

Seit Juni 2014 fordert die Zinsen, wenn Banken bei ihr Geld hinterlegen, seit März dieses Jahres beträgt der Zinssatz minus 0,4 Prozent. Laut Barkow Consulting beliefen sich die Zinszahlungen aller Banken der Euro-Zone zusammen 2016 auf 3,56 Milliarden Euro. Tendenz: steigend. Die Summe, auf die sie Negativzinsen zahlen müssen, sei in diesem Jahr um 92 Prozent gewachsen, auf aktuell 1183 Milliarden Euro.

Verantwortlich für den Anstieg der so genannten Überschussliquidität ist laut Deutscher Bundesbank vor allem die Geldpolitik der EZB: Diese kaufe große Mengen Wertpapiere auf und treibe damit die Guthaben der Banken bei der Zentralbank in die Höhe, denn die Erlöse dafür würden ihnen direkt gutgeschrieben. Solange das Kaufprogramm – das die gerade erst bis Ende 2017 verlängert hat – anhalte, sei „davon auszugehen, dass die Überschussliquidität weiter steigen wird“.

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Das Geld, das die EZB mit ihren negativen Zinsen verdient, verbleibt nicht bei ihr. Laut Bundesbank werden alle Einkünfte aus den Negativzinsen vergemeinschaftet und gemäß der voll eingezahlten Kapitalanteile an der EZB „unter den nationalen Zentralbanken geteilt“. Der Anteil der Bundesbank beträgt 25,6 Prozent.

KONTEXT

Die größten Banken Europas (nach Börsenwert)

Platz 22

Deutsche Bank

Deutschland

23,8 Milliarden Euro

Quelle: Bloomberg / Stand: 13.12.2016

Platz 10

BBVA

Spanien

41,8 Milliarden Euro

Platz 9

Nordea Bank

Dänemark

42,6 Milliarden Euro

Platz 8

Barclays

Großbritannien

46,1 Milliarden Euro

Platz 7

Lloyds Bank

Großbritannien

52,3 Milliarden Euro

Platz 6

ING

Niederlande

52,9 Milliarden Euro

Platz 5

Sberbank

Russland

58,3 Milliarden Euro

Platz 4

UBS

Schweiz

60,2 Milliarden Euro

Platz 3

Banco Santander

Spanien

71,3 Milliarden Euro

Platz 2

BNP Paribas

Frankreich

73,8 Milliarden Euro

Platz 1

HSBC

Großbritannien

154,7 Milliarden Euro