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Fintech der Neffen von Olaf Scholz will Millionen einsammeln

(Bloomberg) -- Zwei Neffen von Bundeskanzler Olaf Scholz sind auf der Suche nach Investorengeldern für ihr Fintech Rubarb GmbH, was einfache Anlagen am Aktienmarkt nutzt. Außerdem wollen die Hamburger ihre App, die derzeit auf börsengehandelten Indexfonds basiert, auf nachhaltige Portfolios mit aktiverem Management umstellen. Noch ist das verwaltete Vermögen recht bescheiden.

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“Wir sind dabei, Kapital über unsere erste Venture-Runde einzusammeln”, erklärte Rubarb-CEO Fabian Scholz in einem Interview mit Bloomberg. “Wir sprechen mit bekannten Venture-Kapital-Namen. Die genaue Höhe der Runde steht noch nicht fest, aber ein mittlerer Millionen-Euro-Betrag sollte es schon sein.” Der Abschluss wird für das erste Quartal angestrebt.

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Scholz hatte das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Jakob, einem Ex-Investmentbanker bei der Credit Suisse Group AG, und Technologiechef Kelvin Craig 2019 gegründet. In der Vergangenheit waren bereits rund 3,5 Millionen Euro in Rubarb geflossen, meist von Einzelinvestoren.

„Die Erfahrungen, die mein Bruder bei der Credit Suisse gesammelt hat, helfen uns natürlich sehr. Er ist ein operatives Monster”, sagte Scholz. Sein Wissen über Finanzmärkte würden enorm helfen, außerdem könnten später auch seine M&A-Kenntnisse nützlich sein.

Nutzer von Rubarb können ihr Geld in drei Portfolios mit unterschiedlichen Risiken und Renditechancen anlegen. Zur Auswahl stehen 100% Aktien, 100% Anleihen und 50% Aktien/Anleihen. Die Zuflüsse stammen aus Einmalanlagen, Sparplänen und Aufrundungen alltäglicher Ausgaben. Gibt ein Nutzer etwa 9,80 Euro im Supermarkt aus, rundet die App auf 10 Euro auf und 20 Cent werden automatisch angespart. Das Angebot richtet sich vor allem an Nutzer, die keine Erfahrung an den Finanzmärkten haben.

Verwaltetes Vermögen bescheiden

Bislang basieren die Portfolios auf ETFs. Im Januar werden diese laut Scholz durch zusammen mit dem Asset-Manager Robeco entwickelte Publikumsfonds ersetzt. Aufgenommen werden dabei nur Unternehmen, die gegen keins der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen verstoßen. “Im Vergleich zum MSCI AC World Index, den wir als Benchmark für den Aktienfonds gewählt haben, sind viele Titel nicht mehr dabei. Dennoch bietet der Fonds mit rund 990 Einzeltiteln genug Diversifikation”, erklärte Scholz.

Neue Kunden können in der App bald nur noch in die neuen Fonds investieren, bestehenden wird ein Wechsel angeboten. Am grundsätzlichen Angebot - 100% Aktien, 100% Anleihen und Mischung - soll sich nichts ändern.

Nach eigenen Angaben ist die App über 130.000 mal heruntergeladen worden, 40.000 Menschen haben ein Konto. Das verwaltete Vermögen liegt aktuell erst bei 10 Millionen Euro.

Gang ins Ausland geplant

Ab 2022 plant das Fintech, auch außerhalb von Deutschland auf Kundenfang zu gehen. Scholz: „In fünf Jahren wollen wir 6 Millionen Kunden und 14 Milliarden Euro an Assets under Management haben”. Einfach dürfte das nicht werden: Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Apps, mit denen Privatanleger am Aktien- und Anleihemarkt unkompliziert investieren können.

Geld verdient die Firma, in dem sie einen Teil der Managementgebühren der Fonds einbehält. Hinzu kommen Provisionen, die von einem anderen Rubarb-Feature stammen: Strom- und Gasverträge werden nach günstigeren Alternativen durchforstet. Von dem, was Kunden sparen, erhält das Unternehmen 20%. Nächstes Jahr soll das Angebot auf Internetverträge ausgeweitet werden.

Die Pläne der neuen Bundesregierung zur Förderung von Startups begrüßte Fabian Scholz. Mit Rubarb direkt habe sein Onkel jedoch nichts zu tun. “Wir haben mit ihm nie inhaltlich über Rubarb gesprochen”, sagte der Neffe. “Er freut sich aber natürlich für uns, dass wir erfolgreich etwas Neues und auch Arbeitsplätze schaffen.”

(Neu: Zitat im 4. Absatz)

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