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"Neckermann sagt Tschüss": Otto schaltet den Online-Shop der ehemaligen Kult-Marke ab und besiegelt damit ihr endgültiges Aus

Das ehemalige Neckermann-Logistikzentrum
Das ehemalige Neckermann-Logistikzentrum

Erinnert ihr euch noch an den legendären Neckermann-Katalog? Neckermann war einst eines der führenden Versandhandelsunternehmen Europas, im Prinzip eine Art Vorgänger des Otto-Katalogs. Das Prinzip: Über einen Katalog konnten Endkunden Ware telefonisch oder per Post bestellen und zu sich nach Hause liefern lassen. Doch durch eine schlechte Preis-Strategie geriet Neckermann bald in Schwierigkeiten. 1967 fusionierte das Unternehmen mit Karstadt und wurde dadurch gerettet. Im Zuge der Karstadt-Insolvenz wurde das Unternehmen dann jedoch an einen Investor verkauft. 2012 wurde Insolvenz angemeldet und das Unternehmen abgewickelt.

Der größte Wettbewerber Otto sicherte sich 2012 die Rechte am Onlineshop und hat Neckermann.de weiterbetrieben – bis heute. Vor wenigen Tagen stellte Otto nun den Neckermann-Onlineshop final ein, Kunden werden künftig auf die Otto.de-Seite weitergeleitet. Damit sind nun auch die letzten verbliebenen Spuren des einstigen Versandhandelsimperiums von der Bildfläche verschwunden – das endgültige Aus für die Marke Neckermann.

"Neckermann sagt Tschüss"

Auf der alten Neckermann-Website finden Kunden und Kundinnen nun nur noch folgenden Text: "Neckermann sagt Tschüss. Lieber Kunde, liebe Kundin, bisher hast du auf dieser Website das Angebot von neckermann gefunden – da der Shop von neckermann allerdings eingestellt wurde, ist diese Seite nicht mehr aktiv. Das gesamte neckermann-Sortiment und noch viel mehr Auswahl findest du aber weiterhin auf otto.de." Da Neckermann bereits seit 2012 ein Shop von Otto war, funktionieren die Neckermann-Konten der Kunden und Kundinnen auch bei Otto.de, viel verändert sich für die Verbraucher also nicht.

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Neben Neckermann.de wurden auch weitere Spezial-Shops wie Cnouch.de, Schlafwelt.de, YourHome.de, Naturloft.de und Otto-Baumarkt.de aus dem Netz genommen. Die Entscheidung von Otto erfolgte im Zuge der Unternehmensstrategie, den Marktplatz Otto.de als Plattform zu stärken, auch für andere Händler, ähnlich dem Amazon-Modell. Das verfolgt der Hamburger Konzern bereits seit 2017. Vor diesem Hintergrund sind für Otto aber Sub-Shops immer weniger sinnvoll. Denn hier konnte man immer nur Produkte kaufen, die Otto selbst als Anbieter verkauft. Im Zuge der Marktplatzstrategie steigt nun auf das Sortimentsangebot von Dritthändlern. Damit die Sub-Shops mit Otto.de also weiterhin Stand hätten halten können, hätte man hier auch diese Produkte der externen Marken einpflegen müssen, was wiederum mit mehr Kosten und Aufwand verbunden wäre.

Geschäftszahlen des ersten Halbjahres geben Ottos Strategie Recht

Diese Strategie scheint sich auszuzahlen, wie die am Mittwoch vorgelegten Zahlen der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2021/22 zeigen. Die Otto Group verzeichnete in den ersten sechs Monaten deutlich zweistellige Wachstumsraten, der Umsatz konnte demnach um gut 20 Prozent gesteigert werden. Die Online-Tochter Otto.de wuchs sogar um 30 Prozent. Der Weg zur Marktplatz-Plattform gehe voran: Mehr als 2.200 Händler und Marken seien laut Unternehmensangaben bereits auf Otto.de vertreten.