Werbung
Deutsche Märkte schließen in 3 Stunden 34 Minuten
  • DAX

    18.043,08
    +182,28 (+1,02%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.984,82
    +47,97 (+0,97%)
     
  • Dow Jones 30

    38.239,98
    +253,58 (+0,67%)
     
  • Gold

    2.316,10
    -30,30 (-1,29%)
     
  • EUR/USD

    1,0679
    +0,0023 (+0,21%)
     
  • Bitcoin EUR

    61.899,23
    +134,36 (+0,22%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.417,95
    +3,20 (+0,23%)
     
  • Öl (Brent)

    81,38
    -0,52 (-0,63%)
     
  • MDAX

    26.634,93
    +345,20 (+1,31%)
     
  • TecDAX

    3.273,76
    +56,81 (+1,77%)
     
  • SDAX

    14.218,72
    +165,47 (+1,18%)
     
  • Nikkei 225

    37.552,16
    +113,55 (+0,30%)
     
  • FTSE 100

    8.047,48
    +23,61 (+0,29%)
     
  • CAC 40

    8.086,54
    +46,18 (+0,57%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.451,31
    +169,30 (+1,11%)
     

Wutrede eines Unternehmers spricht vielen Deutschen aus der Seele

In der NDR-Nordreportage “Wolle for future - Es wird immer bunter” begleitet das Kamerateam den Unternehmer Marco Scheel. Ein Ausschnitt aus der Folge erobert anschließend die Sozialen Medien - weil Scheel eine Wutrede hält, die vielen Deutschen aus der Seele spricht.

Marco Scheel hat ein Problem mit der deutschen Bürokratie. (Bild: NDR)
Marco Scheel hat ein Problem mit der deutschen Bürokratie. (Bild: NDR)

Pommernschafe, Wolle, umweltfreundliche Kleidung: Das Setting der Nordreportage vom 1. Februar war - sorry, NDR - nicht unbedingt eine Fundgrube für große öffentliche Aufmerksamkeit.

Auftritt Marco Scheel. Der Unternehmer wird aktuell vom NDR begleitet und zeigt, wie in seinem Unternehmen “Nordwolle Rügen” aus von der Industrie verschmähter Wolle nachhaltige Kleidung wird, die inzwischen beachtliche Erfolge feiert.

WERBUNG

Doch all das ist nicht, was die öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Auf Twitter und Co. dreht sich in Bezug auf die Nordreportage alles um wenige Minuten aus dem Format: Scheel spricht Klartext über Probleme mit den deutschen Ämtern, grenzenloser Bürokratie und fehlendem Blick auf individuelle Situation statt sturem Festhalten an Prinzipien.

Die Wutrede des Unternehmers ist so gut, so treffend und so nachvollziehbar, dass sie in den Sozialen Medien aktuell viele Tausende Male geteilt wird. Bis auf die Twitter-Accounts von Mitgliedern des Bundestags hat es Scheel inzwischen geschafft.

Lesen Sie auch: Nach Corona - der Aufschwung lässt auf sich warten

Der Unternehmer braucht mehr Platz für die erfolgreiche Produktion. Gerne würde er dafür zwei alte und schon lange nicht mehr genutzte Kuhställe auf seinem Anwesen nutzen, um der Nachfrage nachzukommen. Doch die Bürokratie machte Scheel bislang einen Strich durch die Rechnung - Anlass für einen minutenlangen Monolog, der vielen Deutschen aus der Seele spricht.

“Ich hab ja keinen Dukatenesel, der Geld scheißt”, ist nur eines der vielen Highlights die Scheel in seiner Schimpftirade unterbringt. Ein weiterer unserer Favoriten: “Wenn ich mit Abitur nicht mehr in der Lage bin, mich durch die Stromschnellen meiner Verwaltung, die ich bezahle, die für mich da ist, durch zu lavieren, dann können wir aufhören.”

Doch einzelne Zitate werden der Rede von Scheel eigentlich nicht gerecht. Zum Glück gibt es YouTube, wo solche Perlen ausreichend gewürdigt werden.

Wer die gesamte Reportage sehen möchte, dem sei hier der Link zur ARD-Mediathek ans Herz gelegt. Dort ist das ganze Video noch bis Februar 2022 abrufbar. Und wir setzen uns hier schonmal ein Lesezeichen, sollte wir Ende des Jahres den Preis für die beste Wutrede 2021 vergeben wollen.

An dieser Stelle sei vielleicht auch nochmal an die Berliner Rede von Bundespräsident Roman Herzog von 1997 (!) erinnert. Der sagte schon damals: “Bill Gates fing in einer Garage an und hatte als junger Mann schon ein Weltunternehmen. Manche sagen mit bitterem Spott, dass sein Garagenbetrieb bei uns schon an der Gewerbeaufsicht gescheitert wäre.”

VIDEO: So belasten Kunststoffe unsere Umwelt