Werbung
Deutsche Märkte schließen in 5 Stunden 9 Minuten
  • DAX

    18.008,61
    +147,81 (+0,83%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.978,28
    +41,43 (+0,84%)
     
  • Dow Jones 30

    38.239,98
    +253,58 (+0,67%)
     
  • Gold

    2.312,30
    -34,10 (-1,45%)
     
  • EUR/USD

    1,0663
    +0,0007 (+0,06%)
     
  • Bitcoin EUR

    62.046,02
    +75,88 (+0,12%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.422,27
    +7,51 (+0,53%)
     
  • Öl (Brent)

    81,91
    +0,01 (+0,01%)
     
  • MDAX

    26.624,10
    +334,37 (+1,27%)
     
  • TecDAX

    3.263,02
    +46,07 (+1,43%)
     
  • SDAX

    14.198,91
    +145,66 (+1,04%)
     
  • Nikkei 225

    37.552,16
    +113,55 (+0,30%)
     
  • FTSE 100

    8.054,43
    +30,56 (+0,38%)
     
  • CAC 40

    8.073,71
    +33,35 (+0,41%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.451,31
    +169,30 (+1,11%)
     

Nawalny ruft zu neuen Protesten auf

MOSKAU (dpa-AFX) - Aus der Haft heraus hat Kremlkritiker Alexej Nawalny zu neuen Protesten in Russland aufgerufen. "Geht hinaus und fürchtet Euch nicht", schrieb der Oppositionelle in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Aufruf. "Niemand möchte in einem Land leben, in dem Willkür und Korruption herrschen. Wir haben die Mehrheit auf unserer Seite." Die Kundgebungen sollen nach Angaben von Nawalnys Helfern am Sonntag stattfinden. Am vergangenen Samstag waren nach Schätzungen der Organisatoren in Russland bis zu 300 000 Menschen einem Aufruf Nawalnys gefolgt.

Nur wenige Stunden zuvor hatte am Donnerstag ein russisches Gericht seine 30-tägige Haftstrafe bestätigt. Den per Video aus der Haft übertragenen Auftritt nutzte der 44-Jährige ebenfalls, um sich an die Demonstranten zu wenden. Neben seiner Inhaftierung waren Nawalnys Enthüllungen über einen riesigen Palast am Schwarzen Meer Grund für die große Beteiligung. In dem Film, der bereits fast 100 Millionen Mal angeklickt wurde, wirft der Oppositionelle Kremlchef Wladimir Putin vor, sich für 100 Milliarden Rubel (1,1 Milliarden Euro) ein "Königreich" gebaut zu haben. Der Kreml bestreitet dies.

Mit Blick auf die hohe Klickzahl meinte Nawalny nun: Wenn allein zwei Prozent der Betrachter auf die Straße gingen, reiche dies aus, um alle "Stammgäste der Wasser-Diskothek" (Palast) zur Vernunft zu bringen. Er umarme alle, die diese einfache Rechnung verstanden und sich an Protesten beteiligt hätten, "um sich an ihre Rechte zu erinnern und ihre Ängste zu vergessen". Protestaufrufe dieser Art werden in Russland immer wieder bestraft. Eine Genehmigung für Demonstrationen gibt es wegen der Corona-Pandemie nicht mehr.

Nawalny war vergangene Woche kurz nach seiner Rückkehr aus Deutschland in einem Eilverfahren zu 30 Tagen Haft verurteilt worden. Er soll gegen Meldeauflagen in einem früheren Strafverfahren verstoßen haben, während er sich in Deutschland von einem Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok erholte. Ihm drohen viele Jahre Gefängnis und mehrere Prozesse.