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Nato will Satelliten schützen und wappnet sich für Angriffe im Weltraum

Die Außenminister der Mitgliedstaaten wollen die Nato in die Lage versetzen, Satelliten im All militärisch zu schützen. Als erstes geht es um gemeinsame Lagebilder.

Die Nato will mögliche Angriffe auf Satelliten künftig als Bündnisfall behandeln. Foto: dpa
Die Nato will mögliche Angriffe auf Satelliten künftig als Bündnisfall behandeln. Foto: dpa

Die 29 Nato-Staaten wollen den Weltraum zu einem eigenständigen Operationsgebiet erklären. Das haben sie am Dienstag in Brüssel beschlossen. Die Entscheidung soll an diesem Mittwoch nach dem Außenministertreffen offiziell bekannt gegeben werden.

„Die Nato hat nicht die Absicht, Waffen im Weltraum zu stationieren“, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg vor dem Treffen. „Aber wir müssen sicherstellen, dass unsere Missionen und Operationen die passende Unterstützung haben.“ Die Satelliten im All seien für Frühwarnsysteme, Kommunikation und Navigation von entscheidender Bedeutung.

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Hintergrund des Beschlusses ist, dass in jüngster Zeit immer wieder beobachtet wurde, dass Satelliten aus Russland und China sehr nah an Satelliten von Europäern oder den USA herangekommen waren.

Satelliten zählen inzwischen zu den kritischen Infrastrukturen wie Strom- und Telekommunikationsnetze. Denn ohne Satelliten würde ein Teil der militärischen Kommunikation ausfallen, entlegene Gegenden wären von Telefon- und Internetverbindungen abgeschnitten.

Ein Ausfall der Navigationssysteme GPS und Galileo würde zudem die Wirtschaft extrem belasten: Etwa zehn Prozent des EU-Bruttoinlandsprodukts zum Beispiel hängen davon ab, dass Schiffe und Lastwagen per Navigationssystem schnell und sicher an ihren Bestimmungsort gelotst werden, schätzen Experten der Europäischen Raumfahrtagentur ESA.

Der ESA-Ministerrat dürfte daher in der kommenden Woche in Sevilla beschließen, dass das europäische Raketenprogramm Ariane fortgeführt wird: Die Ariane ist erheblich teurer als kommerzielle Weltraumtransporter – aber sie sichert den Europäern den eigenständigen Zugang ins All. Wenn Satelliten bedroht würden, wollen die EU-Regierungen nicht erst auf Suche nach einem Transport etwa für Ersatzsatelliten gehen müssen.

Nationale Lagebilder austauschen

Konkret könnte der Beschluss der Nato bedeuten, dass mögliche Angriffe aus dem Weltraum künftig als Bündnisfall behandelt werden – also so wie bislang Angriffe am Boden, in der Luft, zur See oder im Cyberraum. In einem ersten Schritt geht es allerdings erst einmal darum, die nationalen Lagebilder untereinander auszutauschen.

Das Ziel: Man will wissen, ob und welche Angriffe es gibt im All, und welcher Nato-Staat was dagegen unternehmen könnte. Anders als bei der Luft-, Boden- und Seeverteidigung geht es aktuell nicht darum, dass einzelne Staaten bestimmte Fähigkeiten für einen Nato-Space-War bereitstellen.

Zuletzt hatten neben dem Nato-Mitglied USA Staaten wie Russland, China und Indien ihre Fähigkeiten im All erheblich ausgebaut. Indien etwa testete jüngst eine Anti-Satelliten-Rakete.

Die USA befürchten, dass China womöglich bald in der Lage sein könnte, Satelliten durch Laser- oder Cyberattacken auszuschalten. US-Präsident Donald Trump hatte die Nato deshalb bereits vergangenes Jahr aufgefordert, wie die USA, „Space“ als fünfte Dimension der Verteidigung zu definieren. Die Verteidigungsminister hatten einen solchen Beschluss bereits im Juni gefasst.

Laut Stoltenberg umkreisten derzeit 2000 Satelliten die Erde. Etwa die Hälfte davon werde von Nato-Staaten betrieben.