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Nato-Generalsekretär Stoltenberg ruft Serbien und Kosovo zu Zurückhaltung auf

Die Nato will die Stabilität in Serbien und im Kosovo schützen und ein Wiederaufflammen des Konflikts zwischen den Nachbarländern nicht einfach hinnehmen. Vor einem Krisentreffen mit der Europäischen Union forderte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg beide Seiten zur Deeskalation auf.

Bei einer Pressekonferenz mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic sagte Stoltenberg: "Obwohl sich die Lage vor Ort verbessert hat, liegt es in der Verantwortung aller Parteien, insbesondere der Amtsträger in Belgrad und Pristina, eine erneute Eskalation zu verhindern. Ich appelliere an alle Seiten, sich zurückzuhalten und Gewalt zu vermeiden. Im Falle einer Gefährdung der Stabilität ist die Nato-Mission KFOR einsatzbereit und wird alle notwendigen Schritte ergreifen, um ein sicheres Umfeld und Bewegungsfreiheit für alle Menschen im Kosovo zu gewährleisten."

Vucic: "Neue Generation im Kosovo wird Situation nicht hinnehmen"

Die Spannungen zwischen Serbien und Kosovo waren vor gut zwei Wochen wieder eskaliert. Grund dafür waren neue Einreiseregeln für Serben, die der Kosovo einführen wollte. Auf Druck der USA und der EU wurde die Einführung um einen Monat verschoben. Für diesen Donnerstag hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell Vucic und den kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti zu einem Vermittlungsgespräch eingeladen.

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Vucic ließ jedoch erkennen, dass er schwierige Gespräche erwartet. Nach dem Treffen mit Stoltenberg sagte Vucic: "Glauben Sie nicht, dass wir Serben uns zurücklehnen und sagen, wie wohl wir uns fühlen. Es gibt eine neue Generation von Kindern, jungen Männer im Norden Kosovos und im Kosovo im Allgemeinen, die es nicht hinnehmen werden. Sie sehen Kosovo nicht als eigenständiges Land an, wie 22 der 27 EU-Mitgliedsstaaten das tun. Sie betrachten es als serbisches Territorium."

Kurti: "Kriminelle Banden in Serbien"

Im Anschluss traf der Nato-Chef den kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti. Dieser sagte: "Auf der einen Seite haben wir das demokratische Land Kosovos. Wir haben eine professionelle Polizei. Und andererseits gibt es illegale Strukturen Serbiens, die sich in kriminelle Banden verwandelt haben, die Barrikaden errichtet haben. Und in diesem Sinne kann man sagen: Es gibt zwei Seiten, aber wir sollten das moralische Zentrum niemals verlieren."

Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo gehörte bis 1999 zu Serbien. Nach einem bewaffneten Aufstand der Kosovo-Albaner zwang die Nato den serbischen Staat mit Luftangriffen zum Rückzug. Die im Jahr 2008 ausgerufene Unabhängigkeit Kosovos erkennt Serbien nicht an.