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Nationaler Leitfaden für Präsenzunterricht steht: Schüler sollen immer Maske tragen

Wissenschaftler, Lehrer und Eltern haben sich auf Regeln für den Unterricht geeinigt. Masken sollen zum Normalfall werden. Und in Kitas soll es mehr Tests geben.

Noch ist unklar, ob die Regierungschefs am Mittwoch für eine schrittweise Öffnung der Schulen plädieren – viele Kultusminister bereiten für einzelne Jahrgänge wieder Unterricht vor.

Doch anders als bisher gibt es nun einen Fahrplan, wie die Öffnung ablaufen soll: Er wurde auf Anregung von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) von den wissenschaftlichen Fachgesellschaften – Epidemiologen, Kinderärzten, Kinderpsychologen – gemeinsam mit Verbänden der Lehrer, Eltern und Schüler erarbeitet.

Er sieht ein Paket von Maßnahmen vor – von den Masken, regelmäßiges Lüften, die Bildung fester Gruppen bis zum entzerrten Schülerverkehr –, die einen Schulbetrieb möglich machen sollen. Ziel ist „viel Präsenzunterricht bei möglichst großer Sicherheit“, sagte Karliczek bei der Vorstellung. Basis waren 40 wissenschaftliche Studien aus verschiedenen Ländern zum Infektionsgeschehen an Schulen.

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Danach sollen künftig von allen Schülern und Lehrern im Unterricht immer Masken getragen werden – ab einem hohen Infektionsgeschehen auch immer medizinische, also OP-Masken. Die Einteilung nach mäßigem, hohem und sehr hohem Infektionsgeschehen richtet sich nach dem RKI, das dazu neben den Infektionszahlen Faktoren wie den Trend, Gefahr durch Mutationen oder Auslastung der Kliniken berücksichtigt.

FFP2-Masken sollen Schüler nicht generell tragen. Ohne Maske sollen lediglich Grundschüler bei mäßigem Infektionsrisiko lernen dürfen. Für alle Schüler gilt, dass sie in den Pausen im Freien keine Masken tragen sollen.

Teilung der Klassen

Generell sollen die Schüler in Kohorten unterteilt werden, also Jahrgänge oder Klassen, die sich nicht begegnen sollen. Bei höherem Infektionsniveau sollen die Anfangszeiten gestaffelt und auch die Klassen geteilt werden. Grundsätzlich gilt: Grundschüler werden prioritär in den Schulen unterrichtet.

Passend dazu soll auch der Kontakt auf dem Schulweg reduziert werden: Wo möglich sollten Kinder zu Fuß, mit dem Rad oder in Fahrgemeinschaften kommen. In Bahn oder Bus müsse Maske getragen werden. Je höher das Infektionsgeschehen sei, desto eher müsse dabei die Taktung erhöht werden, sodass je Bus oder Bahn weniger Kinder zusammen kommen. Alternativ dazu müsse der Kontakt auf dem Schulweg durch gestaffelten Unterrichtsbeginn reduziert werden.

Beim Umgang mit kranken Kindern lautet die Grundregel: Schüler, die keine typischen Covid-Symptome wie Kratzen im Hals, Fieber und trockenen Husten haben, sondern nur Schnupfen, sollen auf jeden Fall am Unterricht teilnehmen dürfen. Anderenfalls sei der Schaden für die Kinder durch die Quarantäne gemessen am Nutzen für die anderen zu groß, empfehlen die Experten einmütig.

Wer jedoch einen längeren direkten Kontakt zu einer an Covid-19 erkrankten Person hatte – also als Kontaktperson der Kategorie I zählt –, soll ohne Symptome 14 Tage in häuslicher Quarantäne bleiben. Diese Zeit könne aber nach einem Test verkürzt werden.

Regelmäßige Lüftung der Unterrichtsräume

Kontaktpersonen der Kategorie II hingegen sollen weiter am Unterricht teilnehmen dürfen. Das gilt nach der üblichen Einteilung des Robert Koch-Instituts für solche, die einen mit Maske geschützten Kontakt von weniger als 15 Minuten oder einen maximal halbstündigen Aufenthalt in einem Raum mit Infizierten hatten.

Für die Lüftung sieht das Papier das vor, was vor dem Lockdown auf Rat des Umweltbundesamts ohnehin breit praktiziert wurde: alle 20 Minuten drei bis fünf Minuten Stoßlüften. Dabei sollte möglichst Durchzug herrschen. In Räumen, die weder gelüftet werden können noch eine Lüftungsanlage haben, dürfe prinzipiell kein Unterricht stattfinden.

Mit Blick auf die Kitas plädierte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) für eine „Übergangsstrategie“, um zu einer schrittweisen Öffnung zu kommen. Bis die bundesweit rund 800.000 Kita-Mitarbeiter durchgeimpft seien, was erst im Mai der Fall sein werde, müsse das Testen eine „wesentliche Rolle“ spielen.

Giffey appellierte an die Länder, hier tätig zu werden und zweimal pro Woche Schnelltests für das Kita-Personal zur Verfügung zu stellen. „Es muss eine Perspektive von Öffnung geben“, erklärte Giffey. „Und das nicht erst im Mai.“