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Nahverkehr ohne Fahrer

Das Gesetzgebungsverfahren, mit dem das autonome Fahren auf den Straßen möglich sein soll, startet bald. Busse sollen als Erste ohne Fahrer auskommen.

Die ersten Fahrgäste können autonome Shuttles bereits testen. Foto: dpa
Die ersten Fahrgäste können autonome Shuttles bereits testen. Foto: dpa

Ein halbes Jahrhundert ist es her, dass die Welt vom „Fernsehtelefon“ träumte, vom „Computer als Zweithirn“ – und vom Roboterauto. „Das Auto wird sauberer, sicherer und findet seinen Weg“, schwärmten seinerzeit die Zukunftsforscher und verwiesen auf Forschungen des Reifenherstellers Continental. Der ließ seinerzeit Testwagen mit 120 Stundenkilometern gelenkt durch ein elektromagnetisches Kabel in der Fahrbahn steuern, während „Radaraugen“ die Umgebung auf Hindernisse abtasteten.

Viele Wünsche aus der Vergangenheit haben sich bewahrheitet und den Massenmarkt erobert, allein das autonom fahrende Auto fehlt. Auch wenn es noch dauern dürfte, bis autonome Fahrzeuge erschwinglich sind: Die rechtlichen Voraussetzungen dafür will die Bundesregierung nun schaffen.
Beim nächsten Treffen von Angela Merkel (CDU) mit der Autobranche, der IG Metall und Wissenschaftlern soll der entsprechende Gesetzesentwurf beraten werden. Er liegt dem Handelsblatt vor.

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Es geht darum, „Level-4-Fahrzeuge“ im Straßenverkehr zuzulassen. Diese Fahrzeuge können selbstständig lenken, beschleunigen und bremsen. Da Roboterfahrzeuge nach internationalen Regeln noch nicht zulässig sind, soll eine sogenannte „technische Aufsicht“ im Hintergrund präsent sein, um das Fahrzeug notfalls zu steuern. Die Frage, wer am Ende bei einem durch die Maschine verursachten Unfall haftet, wird so umgangen.

Gesetz soll auch für Fahrgastsicherheit sorgen

Die aus der Ferne gesteuerten Fahrzeuge soll künftig das Kraftfahrt-Bundesamt zulassen. Die Behörden auf Landesebene legen dann den Einsatzbereich fest. Angesichts der hohen Kosten dieser Fahrzeuge und der Notwendigkeit einer Aufsicht werden zunächst Nahverkehrsunternehmen (ÖPNV) die Fahrzeuge auf bestimmten Strecken nutzen. Vor allem bei Verbindungen in den ländlichen Raum, wo sich Busse und Taxen nicht rechnen, werden autonom fahrende Fahrzeuge sinnvoll.

Der ÖPNV testet bereits in etlichen Orten Level-4-Fahrzeuge, allerdings ist immer ein Sicherheitsfahrer anwesend. „Die Integration automatisierter Verkehrsangebote im ÖPNV bietet große Chancen zur Angebotsausweitung, für die letzte Meile – und über die Stadtränder hinaus bis in die ländlichen Räume“, sagte der Vizepräsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, Werner Overkamp. Ein „fahrzeugführerloser Betrieb“ mit einer „Leitstelle zur Betriebsüberwachung und Lenkung“ entspreche den Bedürfnissen des ÖPNV.

Allerdings fordert der Verband, dass das Gesetz entsprechend für „Verkehrs- und Fahrgastsicherheit“ sorgt. Auch seien „verbindliche technische Anforderungen an fahrerlose Fahrzeugsysteme“ sowie für „die Zulassung und den Betrieb“ unerlässlich.

Um mögliche zusätzliche Angebote auch wirtschaftlich zu gestalten, sei zuletzt entscheidend, bestehende Leitstellen nutzen zu können, die bei Bedarf die Aufsicht übernehmen und einschreiten können. Sie sollen ein Fahrzeug über eine „teleoperierte Notsteuerung“ lenken können. Auch müsse es möglich bleiben, manuell zu fahren. Der Straßenraum sei schließlich komplex.