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Nachhaltiges Investieren wird auch beim Wagniskapital immer bedeutender

Soziale und ökologische Ziele spielen bei Venture Capital eine immer größere Rolle. Ein schwedischer Pionier startet jetzt in Deutschland.

Die gezielte Geldanlage in ökologische Landwirtschaft ist ein Beispiel für wirkungsorientiertes Investieren. Foto: dpa
Die gezielte Geldanlage in ökologische Landwirtschaft ist ein Beispiel für wirkungsorientiertes Investieren. Foto: dpa

Ein relativ neues Schlagwort in der Finanzwelt wird auch bei Investments mit Wagniskapital immer wichtiger. „Impact Investing“ steht für die Kombination aus Rendite und positiver Wirkung in der Gesellschaft, etwa über das Erreichen sozialer oder ökologischer Ziele. In der Welt der Jungunternehmer und ihrer Geldgeber hinkte man hier bisher hinterher, weil die Rentabilität der Geschäftsmodelle im Vordergrund stand, doch das ändert sich.

Nach den Publikumsfonds für nachhaltige Aktien und den Green Bonds in der Anleihewelt ziehen jetzt auch Start-ups und Risikokapitalanbieter nach. „Wir wollen positive Veränderungen erreichen, für die Gesellschaft und die Umwelt. Dabei lehnen wir unsere Ziele an die SDGs der Vereinten Nationen an. Daran müssen sich auch die Start-ups orientieren, denen wir Geld geben“, sagt Friedrich A. Neuman, Venture-Partner von Norrsken VC in Berlin. Die Abkürzung SDG steht für „Sustainable Development Goals“, zu diesen 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zählen etwa Armutsbekämpfung, Klimaschutz und Schonung der natürlichen Ressourcen.

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Norrsken ist ein Pionier beim Impact Investing – gesucht werden Start-ups mit neuen Technologien, die die Welt ein bisschen besser machen. „Der erste Norrsken-Fonds war aus Schweden heraus entstanden und 25 Millionen Euro groß. Der aktuelle, zweite Fonds umfasst 100 Millionen Euro“, sagt Neuman, der Mitgründer bei vier Start-ups war und bis heute in rund 20 Firmen investiert hat.

Rein theoretisch kann jeder Interessent in so einen Fonds investieren, in Deutschland schreibt die Finanzaufsicht Bafin aber eine Mindestanlage von 200.000 Euro vor.

Die Start-ups schauen aber nicht nur, wer ihnen Geld bringt. Sie wollen auch Zugang zu den Netzwerken und zum Branchenwissen. Norrsken peilt 30 bis 35 Investments in Europa an. „Zu den bisherigen Investments zählen Submer und Nortical. Die Firmen beschäftigen sich mit Umwelttechnologien zum Kühlen von Servern und zur effizienten Nutzung von Batterien. In Deutschland stehen wir aktuell im Kontakt unter anderem mit Start-ups aus den Bereichen Klima, Gesundheit, Energie und Kreislaufwirtschaft“, schildert Neuman die Strategie.

Neue und etablierte Firmen im Blick

Das Norrsken-Team schaut sich in erster Linie skalierbare Geschäftsmodelle an, sogenannte Impact Unicorns, die mit Soft- und Hardware zu tun haben. Die Nachhaltigkeitsziele werden nicht offengelegt, bei Submer erklären die Gründer aber beispielsweise, dass sie bis zu 50 Prozent weniger Energie als marktübliche Lösungen verbrauchen.

Business-Angels finanzieren vielleicht bis in die Größenordnung von 500.000 Euro, in der zweiten Phase tritt Norrsken auf den Plan und gibt nach eigenen Angaben typischerweise bis zu drei Millionen Euro Kapital. „Von rund 1500 Vorschlägen zwischen September 2017 und März dieses Jahres wurden gut 500 in Gesprächen näher betrachtet. Davon gab es 70 Due Diligences, und am Ende bekamen 21 Gründer von uns Kapital“, erläutert Neuman.

Wer als Investor nicht nur Gründer, sondern bereits etablierte Firmen im Blick hat, der kann Impact Investments im Mikrofinanzsektor in Entwicklungsländern unterstützen. „Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen beschäftigen weltweit 60 Prozent aller Arbeitnehmer und tragen 35 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt in Entwicklungsländern bei“, sagt Maria Teresa Zappia, Chief Impact & Blended Finance Officer beim Spezialfinanzierer Blue Orchard. Das globale Wachstum von Mikrofinanz-Investitionen zeige, dass diese Anlageklasse nicht nur aus sozialer und finanzieller Sicht attraktiv sei, sondern auch, dass Investoren auch die Resilienz gegenüber Krisen und volatilen Kapitalmärkten wertschätzten.