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Nachhaltige Investitionen = Nachhaltige Rendite?

Bisher haben nachhaltige Investitionen vor allem das Gewissen der Anleger beruhigt. Was für den einen eine nachhaltige Anlage ist, kann für den nächsten bereits ein No-Go sein. FundResearch macht eine Bestandsaufnahme.

„Nachhaltigkeit spielt eine immer bedeutendere Rolle. Das gilt für die Angebotsvielfalt, die sich entwickelt hat, aber auch für die Integration nachhaltiger Kriterien in ein normales Portfolio“; bemerkt Markus Güntner, Nachhaltigkeitsexperte von Swisscanto. Institutionelle Investoren würden bei Ausschreibungen von Mandaten vermehrt die Einhaltung eines gewissen nachhaltigen Maßstabs fordern. „Nachhaltige Finanzprodukte sind zwar noch nicht Mainstream, aber sie sind fester Bestandteil mit einem kontinuierlichen Wachstum.“

Auch NN Investment Partners verbannte kürzlich Titel wie McDonalds und Pepsico (NYSE: PEP - Nachrichten) aus ihren Portfolios. Zudem investiert der Sustainable Equity Aktienfonds (ISIN: LU0991964320) des Hauses in solche Unternehmen, die das Thema „gesunder Lebensstil“ ernstnehmen. „Daraus ergeben sich zahlreiche Gelegenheiten für Investoren in den Bereichen Gesundheitswesen, Versicherungen und konsumnahe Industriezweige“, erklärt Nina Hodzic, ESG-Spezialistin bei NN Investment Partners.

Dieselbe Entwicklung beobachtet das Forum Nachhaltige Geldanlage (FNG). Seit 2001 untersucht der Fachverband einmal im Jahr, wie sich nachhaltige Geldanalgen verbreiten. Und er fördert in dem „Marktbericht Nachhaltige Geldanlage“ Erstaunliches zu Tage: Seit der ersten Studie vor zehn Jahren ist das Volumen in Deutschland, Österreich und der Schweiz in solche Anlagen um das 15-fache angestiegen. In Deutschland beispielsweise verzeichnete das Volumen einen Zuwachs von fünf Milliarden auf 127,3 Milliarden Euro von 2005 bis 2014, in der Schweiz im selben Zeitraum von 6,9 Milliarden Euro auf aktuell 60,7 Milliarden Euro.

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In allen drei Ländern betrug das Volumen 2014 insgesamt 197,5 Milliarden Euro – 47 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Nachhaltige Investmentfonds wuchsen damit um 44 Prozent auf 120,9 Milliarden Euro.

Zwischen Gut und Böse in der Wirtschaft zu unterscheiden, ist jedoch nicht immer einfach. In vielen nachhaltigen Indizes sind Unternehmen gelistet, die in Sachen Nachhaltigkeit besser als ihre Konkurrenz abschneiden – was sie produzieren ist aber von nachrangigem Interesse. Beispielsweise sind im STOXX Europe Sustainability auch Tabakunternehmen und Automobilhersteller vertreten.

Der Dow Jones Sustainability Index hatte zudem den Ölkonzern BP in seinem Index notiert. Eine Explosion auf der Ölplattform „Deepwater Horizon“ von BP verursachte jedoch eine der schwersten weltweiten Umweltverschmutzungen. BP wurde aus dem Index gestrichen und durch Halliburton (Hannover: HAL.HA - Nachrichten) ersetzt. Dem Unternehmen wird aber ein Zusammenhang zur Katastrophe nachgesagt. Interessant dabei: BP als Ölförderer hat sich mittlerweile wahrscheinlich die stärksten Regeln und Vorsichtsmaßnahmen in Sache Umwelt auferlegt.

ETFs (Shenzhen: 395013.SZ - Nachrichten) , die einen Index „nur“ abbilden, können auf solche Fälle nur schwer eingehen. Aktive Fondsmanager haben an dieser Stelle bessere Möglichkeiten den Zwiespalt zu vermeiden. Der Natur Aktien Index dagegen investiert ausschließlich in 30 internationale Unternehmen, die ökologisch nachhaltige Produkte herstellen. Aus Deutschland sind unter anderem Solarworld (Other OTC: SRWRF - Nachrichten) und Aixtron vertreten. In den vergangenen zehn Jahren konnte der Index ein Plus von 130 Prozent erzielen. Der DAX hat im selben Zeitraum ein Plus von 138 Prozent erwirtschaftet. Der STOXX Global dagegen „nur“ einen Zuwachs von rund 103 Prozent.

Im laufenden Jahr hat die Kategorie Ökologie/Nachhaltigkeit des FINANZEN FundAnalyzers (FVBS) mit einem Zuwachs von 12 Prozent zwar keine Lorbeeren erhalten, aber sie lief besser als die Kategorien Emerging Markets (11 Prozent Plus) und Luxus/Lifestyle (10,9 Prozent Plus). Noch besser lief die Kategorie Umwelttechnologie, sie gewann 13,6 Prozent in 2015 hinzu und schlägt damit die Aktienfondskategorie Deutschland (13,6 Prozent).

Auch über grüne Bonds können Anleger in Nachhaltigkeit investieren. Den ersten Green Bond seiner Art emittierte die Europäische Investitionsbank 2007. Seitdem wächst der Markt rasant und seit 2014 ist auch die KFW mit einem grünen Bond am Markt. Der Barclays MSCI Green Bond Index nimmt zudem nur solche Unternehmen in seinen Index auf, die den sogenannten Green Bond Principles standhalten. Die Leitlinie zur Allokation, Offenlegung, Verwaltung und Berichterstattung von Kapital in grünen Bonds wurde von 13 internationalen Banken, unter anderem von der Deutschen Bank, HSBC, BNP Paribas (Xetra: 887771 - Nachrichten) und Goldman Sachs (NYSE: GS-PB - Nachrichten) , unterzeichnet, um den Markt einheitlich und transparent zu gestalten.

Im grünen Sektor haben sich mittlerweile auch grüne Banken angesiedelt. Die GLS Bank, die Umweltbank oder auch die Ethik Bank finanzieren ausschließlich Projekte, die gewissen ethischen und ökologischen Standards entsprechen. Über ein Girokonto kann man indirekt an diesen Investitionen teilhaben.


"Böse" besser als "Gut": Ökologie-Aktienfonds hinter DAX und STOXX Global



Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(TL)