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Die Nachfrage nach Büroräumen ist drastisch gesunken

Die Folgen der Coronakrise schlagen auf den deutschen Immobilienmarkt durch: Firmen mieten weniger Bürofläche an. Investoren bleiben dennoch optimistisch.

Der Trend zum Homeoffice hinterlässt Spuren am Markt für Büroimmobilien: Potenzielle Mieter halten sich zurück. Im dritten Quartal wurden in den sieben wichtigsten deutschen Metropolen 1,8 Millionen Quadratmeter Bürofläche vermietet, das sind 37 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, berichtet der Immobiliendienstleister Colliers International Deutschland.

Dabei zeigten sich vor allem große Firmen abwartend. Das überrascht nicht: Schließlich hatten Großkonzerne bereits öffentlich verkündet, dass sie künftig weniger Bürofläche brauchen werden. Viele Manager wittern Sparpotenzial.
Doch in der Immobilienbranche gibt es Zweifel daran, dass es zu einem nachhaltigen Einbruch am Markt für Büroimmobilien kommt. Der Grund: Das Angebot an geeigneten Flächen ist weiterhin gering. Trotz eines leichten Anstiegs der verfügbaren Fläche stehen in den sieben untersuchten Städten gerade einmal 3,3 Prozent der vermietbaren Büroquadratmeter leer.

In fünf der sieben Märkte bleibt die sogenannte Leerstandsquote weit unterhalb der Fünf-Prozent-Schwelle, betont Wolfgang Speer, Head of Office & Occupier Services bei Colliers International Deutschland. Berlin verzeichnet dabei den niedrigsten Leerstand mit gerade einmal 1,4 Prozent, was einem Plus von zehn Basispunkten im Vergleich zum Vorquartal entspricht

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Am schlechtesten schneidet in diesem Punkt – wie schon seit Jahren – die Bankenmetropole Frankfurt ab. Dort beläuft sich die Leerstandsquote aktuell auf 7,7 Prozent. Sie ist damit zuletzt um deutliche 80 Basispunkte gestiegen.

Damit seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Bürovermietungsmärkte auch im dritten Quartal nicht so drastisch ausgefallen, wie einige Marktteilnehmer befürchtet hatten, zieht man bei Colliers Fazit. Trotz einer geringeren Nachfrage seien die Mieten in den sieben größten Städten Deutschlands stabil geblieben und punktuell sogar noch gestiegen. Es gebe vermehrt Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung. Aber der weitere konjunkturelle Verlauf sei noch nicht absehbar.

Die Experten gehen davon aus, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch im kommenden Quartal das Geschehen auf den Bürovermietungsmärkten beeinträchtigen werden. Selbst bei einer Normalisierung der Lage wäre eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau noch nicht zu erwarten.

Investitionen in deutsche Immobilien trotz Corona leicht gestiegen

Investoren scheint das nicht abzuschrecken. Seit Jahresbeginn wurden einer Hochrechnung des internationalen Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPRE) zufolge 58,4 Milliarden Euro in den deutschen Immobilienmarkt investiert, drei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 16,7 Milliarden Euro davon flossen allein in Wohnimmobilien mit mehr als 30 Einheiten.

Für Piotr Bienkowski, CEO von BNPRE Deutschland, sind diese Zahlen eine Art Vertrauensvorschuss für das Land. „Aufgrund der bereits wieder spürbaren Konjunkturerholung, der massiven staatlichen Stützungsmaßnahmen und der stabilisierenden Wirkung der Kurzarbeit gehen die Anleger davon aus, dass sich Deutschland relativ schnell erholen wird und sich die übergeordneten Trends der letzten Jahre anschließend fortsetzen werden.“

Auch von der langfristigen Stabilität der deutschen Büromärkte seien die Investoren überzeugt, meint der Immobiliendienstleister: Trotz rückläufiger Vermietungen seien Büroinvestments weiter gefragt, vor allem für Immobilien in einer guten Lage und mit bonitätsstarken Mietern, die bereit sind, langfristige Verträge zu unterzeichnen.

An der grundlegend positiven Stimmung würde die aktuelle Diskussion über rückläufigen Flächenbedarf aufgrund der zunehmenden Arbeit im Homeoffice kaum etwas ändern, zieht man bei BNPRE Deutschland Fazit.