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Nach Rekordgewinn bei „Wer wird Millionär“

Wann das Finanzamt Steuern verlangen darf

Nadja Sidikjar gewann bei „Wer wird Millionär“ eine Rekordsumme (Bild: RTL/ Frank Hempel)
Nadja Sidikjar gewann bei „Wer wird Millionär“ eine Rekordsumme (Bild: RTL/ Frank Hempel)

Es war die höchste Gewinnsumme, die jemals bei der Quizshow „Wer wird Millionär“ erspielt wurde: Am Freitag gewann Kommunikationstrainerin Nadja Sidikjar 1.538.450 Euro – anders als sonst wurden beim „Jackpot-Special“ alle bisherigen Gewinner der Mitspieler addiert und gingen komplett an die Person, die die meisten Fragen richtig beantworten konnte. Doch: Darf die 31-jährige Dresdnerin das komplette Geld überhaupt behalten, oder hat das Finanzamt ebenfalls ein Wörtchen mitzureden?

Die Frage ist nicht unberechtigt, gab es doch in der Vergangenheit Fälle, in denen das Finanzamt nachträglich Steuern für Gewinnsummen einstreichen wollte. Ein ziemlich tragisches Beispiel ist Sirtl, der 2005 das Reality-Format „Big Brother“ und damit auch eine Million Euro gewann. Drei Jahre später verlangte das Finanzamt Steuern von dem damals 34-Jährigen, und zwar rund 460.000 Euro. Dagegen klagte Sirtl - und verlor. Die Rückzahlung war fällig.

Das Problem ist, dass Gewinne lange als steuerfrei galten. Doch seit einigen Jahren differenziert das Finanzamt – je nachdem, wie der Gewinn erworben wurde. In der „Süddeutschen Zeitung“ erklärten Fachanwälte die Herangehensweise: Demnach gelten nur solche Geldsummen als steuerfreier Gewinn, die durch reines Glück oder durch eine Wette gewonnen wurden, also beispielsweise beim „Lotto“. Wer aber bei Shows wie „Big Brother“ oder „Deutschland sucht den Superstar“ mitmache, trage etwa durch Aufgaben lösen, Wissen oder schlicht eine dauerhafte Teilnahme aktiv zu dem Gewinn bei, daher seien Preisgelder laut den Richtern „Einkünfte aus nicht selbstständiger Arbeit“ zu versteuern.

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„Fernsehpreisgelder sind nach höchstrichterlicher Rechtsprechung einkommenssteuerpflichtig“, sagte jetzt Stephan Gößl vom sächsischen Finanzministerium gegenüber der „Bild“-Zeitung. Doch gilt das auch im Falle von Quizshows wie „Wer wird Millionär“?

Hier ist es komplizierter, schließlich ist eine Mischung aus Glück und Wissen notwendig, um das Geld zu gewinnen. Reiner Zufall wie bei einer Lotterie ist der Gewinn aber nicht, und das könnte das Problem für „Wer wird Millionär“-Gewinnerin Nadja Sidikjar sein. „Leider muss ich daher wohl rund 48 Prozent meines Gewinns als Einkommenssteuer und Solidaritätszuschlag an den Staat abgeben“, sagte sie auf Nachfrage der „Bild“. Ob andere Gewinner der Show, die laut Experten im „Graubereich“ liegt, Steuern nachzahlen mussten, ist nicht bekannt.

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