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N26-Gründer Valentin Stalf – Auf dem Weg zur Banken-Revolution

Valentin Stalf ist für mich ein Leuchtturm der deutschen Gründerszene. Wer sich mit 28 Jahren traut, eine so alteingesessene und mächtige Industrie wie das Finanzwesen anzugehen und damit auch noch Erfolg hat, hat sich meinen vollen Respekt verdient. Gerade wir Deutschen hängen in Sachen Digitalisierung noch sehr hinterher. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass eine digitale Finanzdienstleistungs-App wie N26 so großen, internationalen Anklang findet.

Im Februar 2013 gründete Valentin gemeinsam mit dem heutigen CFO Maximilian Tayenthal die erste, fürs Smartphone optimierte Bank, N26. 2015 folgte dann der offizielle Launch mit Girokonto und Mastercard. Im Juli 2016 erteilten Bafin und EZB dem Start-up die Vollbanklizenz – ein sehr wichtiger und großer Schritt, dessen Hürden ich seit meiner Beteiligung an der Blockchain-basierten ICO-Plattform Neufund nur zu gut kenne.

Seitdem wächst N26 konstant, inzwischen arbeiten 500 Mitarbeiter gemeinsam mit Valentin an dem Aufbau der digitalen Bank. In 24 Ländern ist N26 bereits vertreten, darunter Frankreich, Italien und Großbritannien. 2019 soll der Markteintritt in die USA erfolgen.

Neben zwei Millionen Kunden konnte Valentin auch einige der weltweit größten VCs von seinem Unternehmen überzeugen, darunter Tencent, Allianz, Earlybird, das Gründerteam von Zalando und viele mehr. So ist es dem Unternehmen gelungen, 215 Millionen Dollar einzusammeln, eine wirklich hohe Summe für europäische Verhältnisse. Wenn aktuell ein Start-up aus Deutschland das Potenzial dazu hat, das Banking weltweit zu revolutionieren, dann ist es N26.

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Sie haben, so mein Eindruck, die nötige Balance und den richtigen Fokus. Valentin spricht nicht davon, möglichst schnell möglichst viele Neukunden zu akquirieren, sondern er konzentriert sich mit seinem CTO Patrick Kua und dessen 90 Entwicklern auf den Ausbau der Software und erweitert somit das Angebot seiner Dienstleistungen. Ich empfinde ihn als sehr bescheiden und reflektiert, was leider keine Selbstverständlichkeit in der deutschen Gründerszene ist. Gründer, die sich voll und ganz auf ihr Unternehmen konzentrieren und nicht dem Start-up-Hype erlegen sind, schätze ich sehr.

Valentin hat erkannt, dass die Finanzindustrie digitalisiert und revolutioniert werden muss, dass wir diese Branche an unsere heutige Zeit anpassen müssen. Unser Smartphone ist schon seit Langem zu unserem täglichen Begleiter geworden, trotzdem rennen viele Leute noch in eine Bank, um eine Überweisung zu tätigen. Valentin setzt mit seiner Bank auf die Innovationskraft eines Fintechs und verzichtet auf ein kostspieliges Filialnetz sowie eine veraltete IT-Infrastruktur. Alle Prozesse laufen in Echtzeit und komplett papierlos ab.

N26 soll die eine App werden, die für alle Finanzthemen eine Funktion hat. Hierbei geht es nicht nur ums Banking, auch Versicherungen und Sparpläne können über die App gemanagt werden. Eine Kontoeröffnung ist dank Video-Identifikation in weniger als acht Minuten möglich. Mit einem Klick hat man seine Karte gesperrt, und per Push-Notification wird man in Echtzeit über neue Transaktionen informiert.

Nicht nur das Produkt funktioniert, auch das Unternehmen

Valentin will, dass die App dich in Zukunft darauf aufmerksam macht, wenn du mit einem Wechsel des Handyvertrags oder der Kfz-Versicherung Geld sparen kannst. Der Claim von N26 lautet: „Die erste Bank, die du lieben wirst.“ Wenn sie ihre Pläne umsetzen und ihre Kunden mit der App effektiv Geld sparen, kann ich mir das sehr gut vorstellen.

Ebenfalls sehr erfreulich: Valentin hat nicht nur ein sehr effizientes und gutes Produkt, sondern auch ein gut funktionierendes Unternehmen erschaffen. Laut LinkedIn ist N26 der Arbeitgeber Nummer eins unter deutschen Start-ups, sicher nicht zuletzt aufgrund des großen Wachstumspotenzials.

Aus genau diesem Grund bin ich ein so großer Fan von Technologien: Sie können unser Leben einfacher, effizienter und besser machen. N26 ist das beste Beispiel dafür. Mit dieser Bank sparen die Kunden effektiv Zeit und Geld. Während andere Deutsche Banken sich aktiv gegen Innovationen wie Apple Pay wehren, will Valentin neue Änderungen so schnell wie möglich umsetzen.

Auch Künstliche Intelligenz ist ein großes Thema bei ihm. Er weiß, mit welchen Technologien er sich jetzt auseinandersetzen muss, damit sein Unternehmen in Zukunft in kurzer Zeit zehn Mal Sprünge macht, also zehn Mal besser und effizienter wird. Genau solche Gründer brauchen wir in Deutschland, um den Anschluss an andere Länder nicht komplett zu verlieren und die Digitalisierung doch noch zu schaffen. Und wer weiß, vielleicht bauen wir so sogar noch mal einen globalen Weltmarktführer aus Deutschland heraus auf.

Von der Kunst, Vertrauen aufzubauen

Der „Tagesspiegel“ schrieb vor gut einem Jahr über N26, sie sei die „wohl modernste Bank auf diesem Planeten“, ein wahrer Ritterschlag also. Und diesen Vorsprung haben Valentin und seine Mitgründer im vergangenen Jahr noch mal ausgebaut. Bei dem Tempo, mit dem sie die Software hinter ihrer Bank weiterentwickeln, werden sie sich schon sehr bald von der Konkurrenz absetzen. Ich gönne es ihnen, Valentin hat das Unternehmen als CEO bislang wirklich vorbildlich geführt.

Wie schon gesagt – der Einstieg in eine so alteingesessene Branche wie das Bankenwesen ist eine riesige Herausforderung. Insbesondere, weil es um Geld geht und man erst mal sehr viel Vertrauen aufbauen muss, bevor man hier ernsthaft eine Chance hat. Valentin ist das mit N26 gelungen, die zwei Millionen Kunden und das monatliche Transaktionsvolumen von über 1,5 Milliarden Euro bestätigen das.

Wer mich kennt, weiß: Ich war schon immer ein großer Freund von UX – user experience. Ein Produkt muss sich gut anfühlen, es muss Spaß machen und einfach zu bedienen sein. Genau das ist das Ziel, das Valentin sich für N26 gesetzt hat. Auch er legt großen Wert auf UX, was man an dem Dashboard der App unschwer erkennen kann. Die App ist intuitiv aufgebaut, einfach zu bedienen und ja, es macht Spaß, sich mit dieser Bank auseinanderzusetzen.

Auch ich habe versucht, in dieser Branche mit Outbank Kunden für eine innovative App zu begeistern, und weiß, wie schwer es ist, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Ich sehe eine sehr vielversprechende Zukunft für das junge Unternehmen und den herausragend fokussierten Jungunternehmer Valentin Stalf. Und ich finde es sehr gut, dass diese Unternehmen inzwischen von unserer Gesellschaft dank Medien wie dem Handelsblatt gesehen und wertgeschätzt werden.

Wir brauchen mehr Gründergeist und ein ausgeprägteres und progressiveres Unternehmertum in Deutschland. Mit Gründern wie Valentin Stalf sind wir auf dem richtigen Weg.


Wer der Jury noch auffiel

Bojan Slat

Mit seinem Start-up Ocean Cleanup will der Niederländer Bojan Slat die Weltmeere vom Plastikmüll befreien. Seit Mitte Oktober liegt auf der Wasseroberfläche des Nordpazifiks ein 600 Meter langer, gekrümmter Schlauch, an dem durchlässige Behälter hängen. Darin soll sich das Plastik aus dem gigantischen Müllstrudel verfangen, der zwischen Kalifornien und Hawaii schwimmt – und zwar ohne dass Tiere dabei zu Schaden kommen. Der Müll wird von Schiffen eingesammelt und an Land recycelt.

Die Idee hatte der 24-Jährige vor sieben Jahren bei einem Tauchurlaub in Griechenland, wo er mehr Müll als Fische sah. Per Crowdfunding sammelte er Geld, Aufmerksamkeit und Mitstreiter, die ihm halfen, die Anlage zu bauen und zu testen. Das Problem ist ein globales: Schätzungen zufolge schwimmen bereits bis zu 150 Millionen Tonnen Plastik im Meer. Die UN ernannten Slat bereits zu einem „Champion der Erde“. Miriam Schröder

Katharina Jünger

Die Idee der Onlinesprechstunde hat sie zwar nicht erfunden, aber Katharina Jünger hat in Deutschland für die Telemedizin entscheidende Aufbauarbeit geleistet: Als die studierte Juristin Mitte 2016 gemeinsam mit dem Mediziner Reinhard Meier und dem IT-Experten Patrick Palacin mit dem Start-up Teleclinic online ging, galt in Deutschland noch das ausschließliche Fernbehandlungsverbot. Doch die 27-jährige trommelte für den neuen Service, der Menschen die Möglichkeit geben sollte, einfach und schnell mit einem Arzt zu sprechen.

Immer mehr private Krankenkassen machten mit, seit dem Frühjahr ist Teleclinic auch Teil eines Pilotprojekts für gesetzlich Versicherte in Baden-Württemberg. Eine Initiative, die mit dazu beitrug, dass das Fernbehandlungsverbot gelockert wurde. Nun will Jünger, deren Firma gerade sieben Millionen Euro von Idinvest Partners bekommen hat, das elektronische Rezept vorantreiben. Maike Telgheder

Florian Reuter

Es wäre eine Anwendung, die für Florian Reuter nicht besser sein könnte. Der ADAC will untersuchen lassen, ob sogenannte Volocopter – elektrisch angetriebene Flugtaxen – für die Luftrettung eingesetzt werden können. Ab Frühjahr 2019 soll am Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement der Ludwig-Maximilians-Universität München eine Machbarkeitsstudie entstehen. Reuter ist Mitgründer und Vorstandschef von Volocopter, einem Start-up, das schon recht weit mit seiner Idee von elektrischen Flugtaxen ist.

Das Gerät mit seinen 18 Rotoren wird bereits in Dubai getestet. In der zweiten Hälfte 2019 sollen auch Tests in Singapur starten. Ende 2017 sammelte das Unternehmen eine siebenstellige Summe bei Risikokapitalgebern ein, mit dabei unter anderem der VC-Fonds btov Partners. Auch der Autokonzern Daimler ist bei Volocopter engagiert. Reuters Ziel ist klar: Der Volocopter soll ein Fluggerät für jeden werden. Jens Koenen

Martin Klenk, Bastian Nominacher, Alexander Rinke

Einhörner sind rar in Deutschland. Nicht etwa die mystischen Fabelwesen, sondern Start-ups, die mit mehr als einer Milliarde Euro bewertet werden. Seit diesem Jahr ist ein weiteres in den erlesenen Kreis hinzugekommen: Hinter dem Münchener Start-up Celonis stecken die drei Gründer Martin Klenk, Bastian Nominacher und Alexander Rinke. Es ist eine Geschichte, wie sie nur die Digitalisierung schreibt: Gestartet in der Studentenwohnung, zählt Celonis mittlerweile Konzerne wie Siemens oder die Deutsche Telekom zu seinen Kunden.

In den USA arbeitet Celonis etwa für Uber, Lockheed Martin oder Exxon. Das Start-up nutzt die Technologie des Process-Minings, um in Unternehmen operative Prozessabläufe wie Lieferketten oder Produktion zu visualisieren. Mit den gesammelten Daten kann die Software genau aufzeigen, ob und wo gerade etwas schiefläuft. Mittels Künstlicher Intelligenz macht sie direkt Verbesserungsvorschläge. Johannes Steger

Lesen Sie in unserem 35-seitigen Dossier „Menschen des Jahres 2018“, wer in diesem Jahr Großes geleistet hat, wer überrascht oder enttäuscht hat.