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Das nächste Erdbeben im deutschen Sport

Das nächste Erdbeben im deutschen Sport
Das nächste Erdbeben im deutschen Sport

Falls jemand in Erdkunde nicht aufgepasst hat: Sportdeutschland, wie es so schön heißt, liegt weit entfernt vom Pazifischen Feuerring. Gleichwohl rollt ein Erdbeben nach dem anderen durch die Lande.

Die wahnwitzigen Vorgänge beim Deutschen Fußball-Bund sind noch in vollem Gange, da kommen Vorwürfe ans Licht, die den Deutschen Olympischen Sportbund tief erschüttern.

Ein offener Brief, maßgeblich aus der Mitarbeiterschaft, schildert Zustände, bei denen es einem kalt den Rücken herunterläuft. Von einer "Kultur der Angst" ist die Rede, Grundwerte des Sports wie Respekt und Fair Play würden mit Füßen getreten, Psychoterror ausgeübt, auf Hygieneregeln gepfiffen. Die Liste der Vorwürfe ist so lang wie erschreckend.

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Präsident Alfons Hörmann wird direkt angegangen, unverblümt seine Ablösung gefordert. Mittlerweile gibt es auch öffentlich die erste Rücktrittsforderung, sogar aus den eigenen Reihen. Und wenn sich die Vorwürfe als stichhaltig erweisen, kann auch nur das die Konsequenz sein.

Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg, siehe DFB.

Wagenburg um Alfons Hörmann beim DOSB hält noch dicht

Der verzweifelte Versuch, die explosive Post kommunikativ direkt als Querschläger von einem "Fake-Account" abzutun, deutet schon an, wie man beim DOSB mit der Sache umzugehen gedenkt. Die Wagenburg hält erstmal dicht.

So war auch die Reaktion am Tag danach wenig überraschend. Vorstand und Präsidium sprachen Hörmann das Vertrauen aus, man wolle die Vorwürfe aber ernst nehmen. Natürlich ist nun zunächst Aufklärung nötig, und man muss abwarten, ob die harschen Anschuldigungen schlüssig und zügig entkräftet werden können.

Aber: Alles nur ein Fake?

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Timing des Hilferufs ist kein Zufall

Eher scheint es, als habe sich jemand genau überlegt, wie er diesen Hilferuf absetzt. Natürlich von einer anonymen Adresse, natürlich über einen verschlüsselten Mailanbieter. Aus Angst um den Job, so schildern es der oder die Absender.

Auch das Timing dürfte kaum zufällig gewählt sein. Am Tag, an dem das Outfit für die Olympischen Spiele präsentiert wird, steht der DOSB traditionsgemäß stark im Fokus. Es ist der bis dato wichtigste PR-Termin des Jahres und ein vielbeachteter Meilenstein auf dem Weg zu Olympia in Tokio in nicht einmal drei Monaten.

Über die schicken Klamotten sprach nur plötzlich niemand mehr, sehr wohl aber über den vermeintlich indiskutablen Führungsstil im Hause DOSB.

Und da schließt sich der Kreis zum Fußball. Sollten sich die Anschuldigungen als wahr erweisen, stünde fest, dass die beiden wichtigsten deutschen Sportverbände ein massives Problem mit Qualität - und Charakter - ihrer Führungskräfte haben.

Ohne Erdkunde, nur mit Stadtplan: Von der Frankfurter Otto-Fleck-Schneise 6 (DFB) bis zur Otto-Fleck-Schneise 12 (DOSB) ist es ein Steinwurf.