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Munich Re verdient mehr als erwartet – die Blitzanalyse

Der Rückversicherer hat im dritten Quartal noch mehr Gewinn eingefahren als vor kurzem prognostiziert. Problemkind ist eine Sparte in Deutschland.

Der Rückversicherer Munich Re hat am Donnerstagmorgen seine Zahlen für die ersten neun Monate vorgelegt. Das sind die wichtigsten Fakten:

  • Der Konzerngewinn fiel im dritten Quartal mit 865 Millionen Euro höher aus als die Mitte Oktober in einer vorläufigen Stellungsnahmen anvisierten 850 Millionen Euro. Vor allem Währungsgewinne im US-Dollar und eine gestiegene Kapitalrendite von 3,4 Prozent trugen dazu bei.

  • Einen leichten Rückgang beim Ergebnis verzeichnete die Erstversicherungstochter Ergo. Nur noch 339 statt 359 Millionen Euro wie vor einem Jahr wurden zwischen Januar und September dort verdient. Vor allem das Segment Leben/Gesundheit Deutschland erzielt kaum noch Gewinn.

  • In diesem Jahr soll ein Konzernergebnis von mehr als 2,5 Milliarden Euro erreicht werden. Das ist seit Mitte Oktober bereits bekannt. In den ersten neun Monaten betrug das Ergebnis bereits 2,49 Milliarden Euro.

Das fällt positiv auf:

Munich Re ist weiterhin bestens auf Kurs. Nachdem der Rückversicherer Mitte Oktober bereits in einem vorläufigen Statement von einem überraschend guten dritten Quartal berichtet hat, wurde nun die damals avisierte Zahl von 850 Millionen Euro noch einmal um 15 Millionen Euro übertroffen.

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Auffällig dabei ist, dass man nicht nur im Kerngeschäft Rückversicherung Großschäden wie durch den Hurrikan Dorian oder den Taifun Faxai durch eine Neuaufstellung der Zeichnungsprozesse gut kompensieren konnte.

Auch das Währungsmanagement und die Anlage des immensen Vermögens klappen sehr viel besser als in früheren Zeiten. Das Währungsergebnis im Zeitraum von Juli bis September lag bei 228 Millionen Euro.

Vor einem Jahr stand hier noch ein Minus von 127 Millionen Euro. Grund dafür waren die richtige Positionierung bei der Entwicklung des US-Dollars und einiger Währungen der Emerging Markets.

Zudem ist das Kapitalanlageergebnis trotz des weiterhin schwierigen Marktumfeldes weitaus höher ausgefallen als vor einem Jahr. Bei 2,13 Milliarden Euro lag es nach lediglich 1,31 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das entspricht nun einer Rendite von 3,4 Prozent.

Das fällt negativ auf:

Beim Erstversicherer Ergo gerät die in den vergangenen Jahren eingeleitete Restrukturierung allmählich ins Stocken. Vom stetigen Gewinnwachstum ist nun erstmal nichts mehr zu spüren.

Das zeichnete sich bereits im Sommer mit den Zahlen zum zweiten Quartal ab. In den ersten neun Monaten stehen nun nach 359 Millionen Euro vor einem Jahr nur noch 339 Millionen Euro an Gewinn in den Büchern.

Die anvisierte Marke von 400 Millionen Euro für das Gesamtjahr dürfte so zwar trotzdem erreicht werden. Jedoch erwarten die Anleger eine Antwort, mit welchen Maßnahmen dann der eingeleitete Prozess fortgesetzt werden soll.

Problemkind dabei ist vor allem die deutsche Sparte Leben/Gesundheit, die mit acht Millionen Euro kaum noch Geld verdient. Noch vor einem Jahr standen an dieser Stelle – auch begünstigt durch hohe Einmaleffekte – 176 Millionen Euro.

Was jetzt passiert:

Wichtiger als die Rückkehr zu Milliardengewinnen ist für Munich Re der Wandel in die digitale Welt. Konzernchef Joachim Wenning geht hier selbst voran.

Erst bei seinem jüngsten Auftritt beim Insurance Summit des Handelsblatts am Dienstag betonte er, welche Bedeutung der digitale Wandel für sein Haus bedeutet. Egal, ob schwer zugängliche Katastrophengebiete nun mit hochauflösenden Kameras überflogen werden und Algorithmen die Schäden berechnen, oder ob erneut ein dreistelliger Millionenbetrag in ein Start-Up investiert wird wie zuletzt beim US-Unternehmen Next Insurance.

Wenning sieht in der Zusammenarbeit mit jungen Technologieunternehmen im Moment auch größeren Nutzen für sein Unternehmen als in der Übernahme eines Wettbewerbers. Operativ ist der Rückversicherer dafür gut aufgestellt.

Selbst außergewöhnlich hohe Großschäden wie zuletzt konnten der Bilanz nichts anhaben. Lag doch diesmal die Gesamtbelastung an Großschäden von über zehn Millionen Euro in den Monaten Juli bis September mit 981 Millionen Euro nicht nur deutlich über dem langfristigen Mittel, sondern auch knapp 400 Millionen Euro höher als vor einem Jahr.